Die Tiefgarage wird die Verantwortlichen bei der Innenstadtsanierung vor eine besondere Herausforderung stellen. Dabei muss man vor allem bei der Lösung für den Aufbau auf der Decke und das Pflaster kreativ werden. Aufgrund des hohen Gewichts, das diese aushalten muss und der begrenzten Höhe, taugen keine auf dem Markt gängigen Lösungen. Auch, dass die Decke selbst kein Gefälle hat, stellt die Planer vor eine Hürde. 

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  • Zwölf Probeflächen auf Marktplatz: Damit ein möglicher Aufbau gefunden wird, gibt es schon bald zwölf Probeflächen auf dem Marktplatz, denen der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch zugestimmt hat. St. Georgen betritt damit ein Versuchsfeld und möchte innovative Möglichkeiten ausloten, die vom Büro „faktorgruen“ vorgeschlagen wurden. Alle Testfelder unterscheiden sich in ihrer Materialzusammensetzung und in ihren Eigenschaften. Durch einen Belastungstest, der ein Jahr dauern soll, will man herausfinden, welches von ihnen letztlich die Lösung für die spätere Sanierung sein könnte. Die Flächen sind rund 2,5 mal vier Meter groß. Sie sollen bis Mai realisiert sein, weil dann die ersten Märkte auf dem Platz stattfinden werden. Man stehe also unter gewissem Zeitdruck, wie Stadtbaumeister Alexander Tröndle in der Sitzung anmerkte.
Seit Jahren gibt es Probleme mit Feuchtigkeit in der Tiefgarage.
Seit Jahren gibt es Probleme mit Feuchtigkeit in der Tiefgarage. | Bild: Ganter, Patrick
  • Belastung ausdrücklich erwünscht: Damit beispielsweise Fußgänger auch wirklich über die Flächen laufen, soll ein Hinweisschild aufgestellt werden. Denn der Eindruck, das man eben nicht über die Felder laufen soll, könnte entstehen. Auch mit dem wohl schwersten Fahrzeug, das den Marktplatz befahren wird, das Drehleiterfahrzeug der St. Georgener Feuerwehr, möchte man eine Belastung testen.
  • Aufbau muss leicht sein: Der Belastungsaufbau darf maximal zwischen 700 und 770 Kilogramm pro Quadratmeter schwer sein. Es kommt ein sogenannter Glasschaumschotterbeton zum Einsatz. Ansonsten unterscheiden sich die Felder jeweils in Details. Die Kosten liegen bei rund 62 000 Euro. Hinzu kommt die Summe für die Prüfung, die nochmals rund 14 200 Euro betragen wird.
An vielen Stellen sieht man, wie nötig die Sanierung mittlerweile ist.
An vielen Stellen sieht man, wie nötig die Sanierung mittlerweile ist. | Bild: Ganter, Patrick
  • Räte haben viele Fragen: Die Gemeinderäte hatten viele Fragen, bevor sie dem Testlauf zustimmten. Hansjörg Staiger (SPD) sagte: „Ich frage mich, warum nur vier Flächen ein Gefälle haben.“ Man begehe damit den gleichen Fehler wie vor 45 Jahren. Jürgen Pfaff vom bereits genannten Architekturbüro sagte, dass das hauptsächlich daran liege, dass das Gewicht des Aufbaus stark begrenzt sei. Karola Erchinger bemängelte die Größe der Pflastersteine, die für die zwölf Felder ausgewählt wurden. „Ich hätte mir größere Pflastersteine gewünscht“, sagte sie. „Das hat mit den Drehkräften großer Fahrzeuge zu tun“, sagte Jürgen Pfaff. Denn wo diese unterwegs seien, also vor allem in der Mitte des Marktplatzes, seien größere Steine kaum umsetzbar. An den Seitenflächen sei das jedoch denkbar. Joachim Kieninger, Stockwaldsprecher, hakte nach, ob es einen solchen Test nicht andernorts schon gegeben hat und ob St. Georgen hier tatsächlich Neuland betreten müsse. Jürgen Pfaff bestätigte die Notwendigkeit. Er sei jedoch sicher, dass die getesteten Aufbauten funktionieren. Durch den Test sei später auch die Gewährleistung garantiert.