Wenn man mit Wanderwart Peter Meixner über die Routen rund um die Bergstadt spricht, ist seine Leidenschaft für das Hobby sofort zu spüren. Jeden Weg, deren Beschaffenheit und die dazugehörigen Beschilderungen – der Mann des Schwarzwaldvereins scheint sie alle zu kennen.

Um ihm gedanklich auf den Wegen rund um die Bergstadt zu folgen, ist Aufmerksamkeit gefragt. Denn es gibt viele Wege, viele Wegweiser und unendliche Abzweigungen. Der örtliche Schwarzwaldverein allein ist für ein Netz von rund 160 Kilometern zuständig. Trotzdem ist es beim Schwarzwaldverein derzeit eher ruhig. Auch auf das Vereinsleben hat die Corona-Pandemie ihre Auswirkungen. „Unser Vereinsleben liegt brach“, sagt Meixner, der im Ruhestand ist und zuvor die Bundesbank-Filiale in Villingen leitete. Die letzte Wanderung hatte am 16. Februar stattgefunden, danach fegte die Corona-Krise das geplante Programm weg. So langsam könnte es wieder aufwärts gehen, doch so genau weiß das noch niemand. Auch das Wanderheim Lindenbüble ist noch geschlossen.
Vielleicht, es könnte die positive Wendung sein, kann der Schwarzwaldverein im Nachgang der Corona-Krise davon profitieren, dass Wandern und im Allgemeinen die Natur in der näheren Umgebung populärer werden. Das Wandern boomt während der Corona-Krise als Freizeitbeschäftigung und das wird nach Einschätzung des Deutschen Wanderverbands auch erstmal so weitergehen. „Ich habe großes Verständnis für jeden, der aus der Stadt raus möchte“, sagt Meixner. Die Veranstaltungen des Schwarzwaldvereins sind zwar grundsätzlich für jedermann, aber gegen neue Mitglieder verwehrt sich natürlich auch der Schwarzwaldverein nicht.
Für Neulinge, die die Lust am Wandern entdecken, hat Peter Meixner einige praktische Tipps parat. Neben der Vorsicht, die ungeübte Wanderer walten lassen sollten – „ein geübter Stolperer fällt nicht“, sagt Meixner – ist vor allem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr nötig. Des Weiteren sollte man sich nicht überschätzen und gutes Schuhwerk tragen. Auch den Wetterbericht sollte man nicht ganz außer Acht lassen. Etwas skeptisch ob des Ansturms ist Meixner aber. Vor allem vor dem Hintergrund der Corona-Krise. In Ausflugslokalen herrsche großer Andrang. Häufig wären die Menschen dicht gedrängt und ohne Mundschutz, beispielsweise beim Anstehen. Auch hier gilt Vorsicht, wie beim Wandern auch.
Drei Routentipps rund um die Stadt
Drei Wandertipps, die mit Wanderwart Peter Meixner erarbeitet wurden. Sie sind für Einsteiger gedacht. Trotz Beschreibung lohnt sich eine Wanderkarte. Längere Wanderungen bietet beispielsweise der Schwarzwaldverein immer wieder an. Infos dazu unter http://www.schwarzwaldverein-st-georgen.de.
- St. Georgener Heimatpfad: Er erstreckt sich auf eine Länge von etwa 16 Kilometern. Der Weg ist in Teilstrecken zu bewältigen, Station eins ist am Glockenspiel auf dem Marktplatz. Informationen bietet der Schwarzwaldverein online und im Programmheft.
- „Staude“: Vom Wanderparkplatz aus geht man ein kleines Stück auf der Straße Richtung Gremmelsbach und folgt dann rechts ab dem Mittelweg (Rote Raute mit weißem senkrechtem Strich auf weißem Grund), der zunächst am Waldrand entlang und dann durch den Wald führt. Dann geht es links und wieder rechts um eine Wiese herum bis zu der Straße zum Lindenbüble. Man kommt zu dem rechts der Straße gelegenen großen Bauernhof. Dort zweigt nach links die kleine Teerstraße ab. Dieser Straße folgt man etwa zwei Kilometer vorbei an den Weilern Schafberg, Ober Gumm nach Dürreberg (dort kommt eine Straße von links aus dem Tal). Der Weg führt weiter halb rechts und bergan nach Uhrenbühl. Dort kommt aus dem Tal ein mit gelber Raute markierter Weg, dem man nach rechts folgt. Dieser führt zum Wegweiser Holops an einem Sträßchen am Waldrand, dem man nach rechts zum Wegweiser „Am Lindenbühle“ folgt. Von dort führt der Mittelweg zum Parkplatz Staude zurück. Die Wanderstrecke ist rund sieben Kilometer lang. Zu sehen unter anderem eine Aussicht über das Gremmelsbacher Tal.
- „Wagschachenparkplatz“: Von dort aus verlaufen fast alle kleineren Touren ausschließlich im Hochwald. Man geht über die Straße und mit der Markierung gelbe Raute zur Trinkwassergewinnungsanlage Kühlbrunnen und um diese herum zum Wegweiser „Kühlbrunnen“. Dort nimmt man den ebenfalls mit gelber Raute markierten Weg nach links Richtung Vohenlohe. Vorbei an einem Teich und einem besonders geschützten FFH-Gebiet und dem ersten Bauernhof geht es hoch zum Waldrand. Dort verlässt man den nach rechts abbiegenden Weg mit der gelben Raute und nimmt den Schotterweg ohne Markierung nach links in den Wald hinein. Dort trifft man auf den mit gelber Raute markierten Weg, den man zuvor Richtung Kühlbrunnen gegangen ist. Geradeaus kommt man wieder zum Parkplatz Wagschachen. Strecke hier rund drei Kilometer.