Die Baustelle zur Sanierung der Bundesstraße 33 bei Peterzell sorgt bei Verkehrsteilnehmern für Frust: Diese müssen aus Richtung Villingen kommend eine weitläufige Umleitung über Buchenberg in Kauf nehmen müssen, um nach St. Georgen zu kommen. Aber die Fahrer sind nicht die Einzigen, die momentan schon mal genervt sind.
Denn die Betreiber der Landmarktgeschäfte an der B33 im Bereich Schoren spüren durch die Baustelle einen erheblichen Kundenrückgang. Sie hätten sich im Vorfeld bessere Informationen über die Baustelleneinrichtung gewünscht. Und sie wären sehr froh, wenn Hinweisschilder frühzeitig auf die freie Zufahrt zum Landmarkt-Areal hinweisen würden.
Normalerweise brummt am Vormittag und zur Mittagszeit das Geschäft in den Landmärkten an der B33. Aber seit die Baustelle eingerichtet ist, hat das Geschäft merklich nachgelassen.

Woran das genau liegt, mag Sabine Haller nicht alleine auf die Baustelle schieben. „Mit Beginn des Ukraine-Krieges hat zunächst das große Hamstern von Mehl begonnen.“ Das habe dann wieder deutlich nachgelassen.
„Ob das an der Umleitung liegt oder daran, dass die Menschen weniger Geld haben, kann ich nicht beurteilen“, sagt Sabine Haller von der Mühllehen-Mühle. Auffallend sei jedoch, dass mit dem zweiten Abschnitt der Umleitung, die seit einer Woche zwischen Peterzell und Schoren eingerichtet ist, deutlich weniger Kunden kommen“, wie Sabine Haller feststellt.
Zwar können Autofahrer aus St. Georgen kommend den Landmarkt problemlos anfahren. „Aber der Rückweg führt dann über Buchenberg, das nehmen viele Kunden derzeit nicht in Kauf“, berichtet sie.
Kunden aus Richtung Villingen seien dagegen an der Absperrung an der Schorenkreuzung verunsichert. Dort steht lediglich der Hinweis, dass die Zufahrt zum Gewerbegebiet und für Anlieger frei ist. „Aber die Zufahrt zum Landmarkt-Areal ist frei“, betont sie.

Auch Anita Grieshaber vom Obstbauer Haller merkt einen deutlichen Kundenrückgang. „Normalerweise geht es hier zur Mittagszeit rund, dass es kracht“, beschreibt sie. Jetzt sind es noch eine Handvoll Kunden, die zur Mittagszeit den Weg auf sich nehmen.
Sie sucht eine mögliche Erklärung neben der Baustellensituation und der Sorge der Autofahrer, möglicherweise im Stau zu stehen, auch bei den hohen Benzinpreisen, die die Kunden möglicherweise davon abhalten könnten, die mit der Umleitung verbundene längere Strecke auf sich zu nehmen.

Andrea Riesle von der Metzgerei Riesle spürt die Auswirkung der Baustelle auch an anderer Stelle. „Die Inanspruchnahme unseres Mittagstisches ist nahezu auf Null herunter gebrochen“, sagt sie.
Normalerweise würden viele Beschäftigte aus Peterzeller und St. Georgener Unternehmen hier ihr Mittagessen abholen oder vor Ort einnehmen. „Aber die Mittagspause ist ja gar nicht lang genug, um über die Umleitungsstrecke wieder nach St. Georgen zurück zu fahren.“
„Die Inanspruchnahme unseres Mittagstisches ist nahezu auf Null herunter gebrochen.“Andrea Riesle, Metzgerei Riesle
Andrea Riesle ist auch enttäuscht darüber, dass die betreffenden Händler im Vorfeld offenbar nur unzureichend über die tatsächliche Situation informiert worden seien, wie sie sagt. „Das wurde uns anders kommuniziert, wie es jetzt tatsächlich ist.“
Ihr graue auch vor dem nächsten Bauabschnitt, wenn die Bundesstraße in einigen Wochen direkt vor den Landmärkten saniert werde.

An zwei Tagen in der Woche steht auch Lisa Hug mit ihrem Verkaufswagen für Feinkost- und Fischspezialitäten auf dem Areal. „Donnerstags war immer aufs Wochenende hin sehr viel los. Das ist jetzt deutlich weniger“, sagt sie. Sie überlegt, ob sie ihr Sortiment zumindest vorübergehend der verringerten Nachfrage anpassen wird.
Hinweisschilder sollen auf freie Zufahrt hinweisen
Was die Befragten auf die Frage, wie die Kundenfrequenz wieder angekurbelt werden könnte sagte, sind der Ruf nach „offiziellen Hinweisschildern, die die Verkehrsteilnehmer darauf hinweisen, dass die Zufahrt zu den Landmärkten frei ist.“ Demnach sollten bereits aus Richtung Villingen und aus Richtung Königsfeld frühzeitig entsprechende Schilder aufgestellt werden.