Mit einer Schweigeminute gedachte der Tennenbronner Ortschaftsrat in seiner Sitzung am Dienstag der beiden Mitglieder der Schreinereifamilie Moosmann, die im Abstand von einer Woche an den Folgen einer Corona-Infektion verstorben sind. „Christoph Moosmann war ein geschätzter Unternehmer und ein liebenswerter Bürger in unserem Ort“, sagte Ortsvorsteher Manfred Moosmann. Wie berichtet, ist der Inhaber der Schreinerei Christoph Moosmann am Ostersonntag im Alter von 54 Jahren in Folge einer Corona-Infektion verstorben. Eine Woche später erlag auch die 23-jährige Tochter der Krankheit.
Etliche Beileidsbekundungen
Die Tatsache, dass zwei Mitglieder einer Familie durch Covid-19 aus dem Leben gerissen werden, eine Frau ihren Ehemann und ihre Tochter und eine weitere Tochter ihren Vater und ihre Schwester verloren haben – und das so kurz nacheinander -, sorgt nicht nur in dem 3400 Einwohner großen Schramberger Stadtteil für große Bestürzung. Auf den Facebookseiten des SÜDKURIER posteten etliche Menschen Beileidsbekundungen unter den Artikel.
Christoph Moosmann wurde 1967 geboren und legte 1993 die Meisterprüfung für das Schreinerhandwerk ab. 2002 übernahm er den elterlichen Betrieb, den sein Vater David Moosmann 1970 gegründet hat. Dementsprechend hätte im vergangenen Jahr das 50. Betriebsjubiläum gefeiert werden sollen, was coronabedingt verschoben werden musste und in diesem Jahr hätte nachgeholt werden sollen.
Große Wertschätzung
Von seinen Mitarbeitern wurde Christoph Moosmann als „herzensgut und immer mit einem offenen Ohr für die Belegschaft“ beschrieben. Er identifizierte sich zudem zu 100 Prozent mit „seinem Tennenbronn“. In früheren Jahren war Christoph Moosmann aktives Mitglied im Fußballverein FV Tennenbronn. In den letzten Jahren war er selbst kein aktives Vereinsmitglied, dennoch unterstützte er Tennenbronner Vereine gerne bei deren Festivitäten.
Schreinerei soll weitergeführt werden
Wie aus dem Umfeld des Verstorbenen zu erfahren ist, soll der Schreinereibetrieb mit seinen rund 30 Beschäftigten im Sinne von Christoph Moosmann weitergeführt werden.
Tennenbronn stark von Corona betroffen
Der Auslöser, der zu dem tragischen Ausgang führte, liegt in einem Infektionsgeschehen, das Mitte März in Tennenbronn festzustellen war. Damals wurden im katholischen Kindergarten und in der betreffenden Schreinerei mehrere positive Fälle einer Corona-Infektion festgestellt. Darunter etliche Fälle des besonders aggressiven britischen Virusvariante B.1.1.7. Auf welche Weise das Virus in die beiden Einrichtungen eingeschleppt wurde, ist nicht eindeutig klar.
Zweithöchste Infektionszahlen kreisweit
Durch die in Tennenbronn festgestellten Fälle hat Schramberg die zweithöchsten Infektionszahlen im gesamten Landkreis Rottweil. Bislang wurden 849 Fälle registriert. Derzeit sind 58 aktive Fälle registriert. Derweil klettert auch die Sieben-Tage-Inzidenz für den Landkreis Rottweil unaufhörlich weiter. Von 133,7 am Montag auf 163,0 (Stand Dienstag). Sie liegt damit über dem Durchschnitt des Landes Baden-Württemberg, der aktuell bei 160 liegt.