Hans-Jürgen Kommert

Nun erfolgte der Spatenstich. Mit den Gemeinden Furtwangen, Schönwald und Schonach – wobei die letzteren in trockenen Sommern buchstäblich auf dem Trockenen saßen – wurde das Projekt gemeinsam geschultert.

Als die Anfrage der Stadt Furtwangen nach dem Bau einer Leitung auf die Katharinenhöhe vorlag, klingelte es bei Schönwalds Bürgermeister Christian Wörpel. Intensive Beratungen, wie man diese Steilvorlage weiter nutzen könnte, folgten. Schon bald darauf hatte auch die Gemeinde Schonach Interesse an einem solchen Vorhaben bekundet.

Da die Genehmigung auslief, Oberflächenwasser aus dem Herrenwälder Stausee zu entnehmen, schien eine Umsetzung zudem unproblematisch zu sein. Ein Übergabebehälter nahe der Katharinenhöhe sowie eine Wasserleitung über die Weißenbacher Höhe wurden geplant, mit Anbindung an den so genannten Korallenschacht, wo die Quelle der Wasserversorgung Schonachs von Rohrhardsberg einmündet – und somit die Anbindung des Skidorfs ebenfalls gewährleistet ist. Als Nebenprodukt wurden etliche Anwesen am Farnberg eingebunden und Teile des Weißenbachtals. Ebenfalls ein Nebenprodukt ist die Versorgung des Außenbezirks mit Glasfaser-Kabeln, auch die EGT hat für die Stromleitungen Leerrohre verlegen lassen.

Natürlich, so Schönwalds Bürgermeister bei dem symbolischen Akt im Wald, profitierten vor allem Schonach und Schönwald von dieser Maßnahme. Dennoch habe die Stadt Furtwangen, die durch Herbert Dold als Leiter der Technischen Dienste und der Wasserversorgung vertreten wurde, den Vertrag in unkomplizierter Art und Weise gestaltet. Vor allem profitiere gerade der Farnberg, der auf diese Weise neben einer sicheren Wasserversorgung auch zu schnellem Internet komme.

Das Regierungspräsidium habe in Sachen Naturschutz Entgegenkommen gezeigt. Zur ökologischen Baubetreuung habe man Doris Hug an die Seite bekommen, die mit Rat und Tat geholfen habe, doch auch Fachingenieur Martin Mundweiler (Greiner Ingenieure) und das Tiefbau-Unternehmen Lienhard, vertreten durch Geschäftsführer Sixtus Heinz Lienhard und Bauleiter Ulrich Rybka, hätten das Ihre beigetragen.

Vier Kilometer Leitung seien vom Übergabegebäude bis zum Korallenschacht mit Abzweig zum Schindelhaus im Weißenbach geplant. „Im Korallenschacht befindet sich zugleich die Quellzuleitung der Hauptquelle Schonachs, sodass eine direkte Anbindung an das Schonacher Trinkwassernetz gegeben ist“, betonte auch Michael Dold von Aquavilla.

Einige Varianten habe man durchgespielt, die ausgeführte Route sei die nachhaltigste, die ohne Pumpstation auskomme. Für die Maßnahme habe es eine Förderung von knapp 63 Prozent gegeben, 502 000 Euro seien das gewesen, so Wörpel.

Schonachs Bürgermeister Jörg Frey lobte Furtwangen für die Großzügigkeit, mit der die Stadt mit dieser wichtigsten Ressource überhaupt umgehe. „Diese Maßnahme ist sehr weitsichtig gedacht und wie ich finde, ein sehr gelungenes interkommunales Projekt“, befand er. Auch für den Rohrhardsberg ergäben sich nun neue Chancen, was Strom, Wasser oder Breitband beträfen.

Herbert Dold stellte fest, es sei erstaunlich gewesen, wie unkompliziert alle drei Gemeinden zusammen gefunden hätten, „ich könnte mir vorstellen, dass es auch noch in anderer Art und Weise funktionieren könnte zwischen den Gemeinden“.