Zum Jahreswechsel war die Lage ruhig, doch zuletzt stieg die Zahl der Infizierten wieder an – die Omikron-Variante scheint auch im Landkreis Tuttlingen angekommen zu sein. Landrat Stefan Bär erwartet, dass sich die Mutante schon bald weiter im Landkreis ausbreiten wird.
Laut Bär seien am Mittwoch, 12. Januar, 91 Neuinfektionen und am Donnerstag 250 neue Corona-Fälle beim Gesundheitsamt gemeldet worden. Der große Sprung bei den Werten sei einem Software-Update geschuldet gewesen, so dass man für beide Tage im Schnitt eine Zunahme um rund 170 Fälle berechnet habe, so Bär.
Landrat erwartet weniger Intensivpatienten in Klinik
„Bei der Patienten-Entwicklung verzeichnet die Kreisklinik im Moment noch eine gewisse Stabilität“, sagte der Landrat. Derzeit seien sieben Erkrankte auf der Normal- und vier beatmete Patienten auf der Intensivstation.
Allerdings sei man in der Klinik noch nicht zum gewohnten Modus übergegangen, sondern stelle sich auf eine wachsende Zahl von Omikron-Patienten in den nächsten Tagen ein. Da diese Variante des Coronavirus meist eher schwächere Verläufe verursache, könne man Infizierte voraussichtlich auf der Normalstation behandeln.
Die aktuelle Situation in den Kindergärten und Kindertagesstätten sei ruhig, während von den Schulen im Kreis eine Reihe von Neuinfektionen gemeldet wurde. „Vor allem an der Ferdinand-Von-Steinbeis-Schule in Tuttlingen hat es positive Tests gegeben, die aber nicht alle durch PCR-Tests bestätigt wurden.“
Bei den insgesamt zehn Todesfällen, die in den vergangenen Tagen neu gemeldet wurden, handele es sich um Personen, die an oder mit Corona gestorben seien. Ein Teil davon sei bereits im vergangenen Jahr verstorben.
Rund 26.000 Dosen seit Wiederaufnahme der Impfungen verabreicht
Wie der Landrat mitteilte, gebe es in den Pflegeheimen im Landkreis momentan acht Bewohner und 20 Mitarbeiter, die positiv auf das Coronavirus getestet worden seien. In den Impfstationen im Kreisgebiet seien seit Wiederaufnahme der Impfungen 26.300 Dosen verabreicht worden. „Zu 80 Prozent waren es Booster-Impfungen“, erläuterte Bär. Er geht davon aus, dass der rund zehnprozentige Wert von Erstimpfungen ein Maß für die nächsten Wochen bleibt.
Corona-Maßnahmen für Fasnacht noch unklar
Zum Thema Notfallpläne für krankheitsbedingte Personalausfall im Bereich der kritischen Infrastruktur merkte der Landrat an, dass der Kreis Tuttlingen vor allem die Entwicklungen bei der Müllabfuhr und im öffentlichen Personennahverkehr beobachte.
„Im Notfall wird stinkender Müll zuerst abgefahren und die Papiertonnen zuletzt geleert.“Stefan Bär, Landrat
Bei der Müllabfuhr habe es im neuen Jahr bereits Engpässe gegeben. „Im Notfall wird stinkender Müll zuerst abgefahren und die Papiertonnen zuletzt geleert“, so Bär. Im Personennahverkehr habe der Schüler- und Berufsverkehr zu den Hauptzeiten Vorrang vor Fahrten in Randzeiten.
Vorerst noch keine Entscheidungen gibt es laut des Landrats hinsichtlich der Beschränkungen für die Fasnacht. Bär geht davon aus, dass die Landesregierung angesichts des Anstiegs der Fallzahlen Anfang Februar die Corona-Maßnahmen ändert.