Mitte Februar war klar: Klaus Maier wird die Unterkirnacher Schlossbergstuben übernehmen. „Damals konnte ich noch nicht wissen, wie sich alles entwickelt“, erzählt er im Gespräch mit dem SÜDKURIER.
„Die Motivation sinkt von Tag zu Tag“
Für die Unterkirnacher ist der 54-Jährige kein Unbekannter – elf Jahre lang hat er gemeinsam mit seiner Frau das Waldgasthaus zum Auerhahn in der Gemeinde betrieben. Jetzt ist er Pächter der Schlossbergstuben. Der Pachtvertrag läuft fünf Jahre. Das Konzept steht, viel Arbeit hat der gelernte Koch bereits in die Renovierungsarbeiten gesteckt, doch: „Die Motivation sinkt von Tag zu Tag“, sagt Maier. „Ich weiß nicht, wann es losgehen soll.“

Das Konzept steht
Ein Tagesessen soll es geben, regionale Küche, selbstgebackene Torten und Kuchen. Ein reichliches Salatbuffet ist Maier wichtig. Für Veganer und Allergiker kocht Maier auf Anfrage. Als ausgebildeter Ernährungsberater sei das für ihn kein Problem. Von 11 bis 22 Uhr sollen die Schlossbergstuben durchgängig geöffnet sein, erzählt Klaus Maier. Bis auf den Montag, da sei Ruhetag. Das Personal: Eine Vollzeitkraft, zwei Teilzeitkräfte und er selbst als „Koch und Manager für alles“.
Gaststätte nicht nur für Sportler
Die Gaststätte sei „ein Zwitterbetrieb“, so Maier – zwischen Sportgaststätte und Restaurant. In erster Linie sollen laut Maier Bürger aller Altersklassen angesprochen werden, nicht nur die Sportler. Trotzdem sei es schön, „die Vereine hier zu haben“. Die Vereine hätten sich engagiert an den Renovierungsarbeiten beteiligt und ausgeholfen. Um die Unterstützung sei Maier sehr froh gewesen.
Möglicherweise keine offizielle Eröffnung
Jetzt bleibt dem neuen Pächter nichts anderes übrig, als darauf zu warten, „dass das Land grünes Licht gibt“. Und bis dahin heißt es: Leerlauf. Vieles von dem, was noch zu tun wäre, kann Klaus Maier gerade nicht erledigen: Behörden, Lieferanten, Speditionen – das meiste ruht. „Im Moment ist es totenstill“, sagt er. Die Eröffnung im April ist hinfällig. Vielleicht der erste Mai, hofft Maier. Unter Umständen, sagt Maier, gebe es gar keine offizielle Eröffnung.
Lieferservice als Option
Ob ein Lieferservice in Frage komme? „Das ist immer eine Option und generell geplant“, sagt Maier. Momentan liege die Konzession allerdings noch nicht vor. „Wir müssen von Tag zu Tag schauen.“
Finanzielle Entlastung im April
Verrückt machen will sich Maier trotz allem nicht. Ändern könne er es ja doch nicht. Seinen Arbeitsplatz hat er zum Ende des Februars gekündigt. Das heißt: kein Einkommen momentan. Da es sich nicht um einen laufenden Betrieb handle, bleibe eine Förderung vonseiten des Bundes oder des Landes sehr wahrscheinlich aus, sagt Maier. Finanziell werde Maier im April von der Sportgemeinschaft, also dem Verpächter der Schlossbergstuben, entlastet, sagt Bürgermeister Andreas Braun. Die Sportgemeinschaft besteht aus dem Fußballclub Alemannia, den Kegelfreunden, dem Kegelclub Rot-Weiß und der Gemeinde. Trotz allem gehe es ihm besser als bestehenden Betrieben, sagt Maier. Von Kollegen im Gastro-Betrieb weiß er, was die aktuelle Situation bedeutet. Lebensmittel, die weggeworfen werden müssen und laufende Kosten, die nicht gedeckt werden können.
Wann die Schlossbergstuben schließlich eröffnen sollen, bleibt, wie so vieles in der Corona-Zeit, unklar. „Ich weiß nicht, ab wann zur Normalität zurückgekehrt werden kann“, sagt auch Bürgermeister Andreas Braun.