Norbert Trippel, Mirjam Moll und dpa

Update am Freitag Morgen: Die Lage ist weiterhin angespannt, es gibt aber laut Behörden aktuell noch keine bestätigten Corona-Erkrankungen im Schwarzwald-Baar-Kreis, wie eine Sprecherin des Gesundheitsamtes am Freitag auf Anfrage des SÜDKURIER sagte.

Diese Angabe bezieht sich auf Laborergebnisse vom späten Donnerstag Abend (22:30 Uhr). Aktuellere Ergebnisse liegen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vor, werden aber im Lauf des Freitags erwartet. Es bleibt also beim Stand, dass es hier drei Verdachtsfälle gab, wovon es bei einem Fall Entwarnung gibt, zwei sind noch offen. Es gibt darüberhinaus aktuell keine weiteren neuen Verdachtsfälle.

So war die Lage am Donnerstag

Am Schwarzwald-Baar-Klinikum sind seit Donnerstag drei Verdachtsfälle auf eine Corona-Erkrankung registriert. Dies bestätigte Klinikums-Sprecherin Sandra Adams auf Anfrage des SÜDKURIER. Und weiter: „Alle drei Personen liegen jeweils isoliert und werden gut versorgt.“ Am Donnerstagabend gab es erste Ergebnisse von einem Speziallabor. Wie der SÜDKURIER aus gut informierten Kreisen erfuhr, fiel der Test in einem Fall negativ aus. Die Ergebnisse der anderen zwei Proben werden für Freitagmorgen erwartet.

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Über weitere Details zu den Betroffenen will sich das Klinikum nicht äußern. Bei positiven Laborbefunden sei dann das Gesundheitsamt ansprechbar, so Sandra Adams am Donnerstag abschließend. Nach SÜDKURIER-Informationen haben alle drei zuletzt Norditalien besucht. Die Betroffenen haben dort auch Verwandtschaft, heißt es aus gut unterrichteten Kreisen.

Heike Frank, Pressesprecherin des Landratsamts Schwarzwald-Baar-Kreis, betont, dass es „noch verfrüht“ sei, Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu ergreifen. Dem SÜDKURIER sagt sie aber, es gebe „natürlich einen Notfallplan“, sollte sich einer der zwei übrigen Verdachtsfälle bestätigen.

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Derweil ist die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus nach den ersten vier Fällen in Baden-Württemberg nicht erneut gestiegen. Den bislang erkrankten Patienten in Göppingen, Tübingen und Rottweil geht es zudem vergleichsweise gut, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. „Der Gesundheitszustand ist unverändert gut und stabil“, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Die Patienten blieben isoliert und würden beobachtet, teilte das Ministerium mit.

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Aus dem Umfeld der bestätigten Fälle in Tübingen werden 64 Menschen getestet und unter häusliche Quarantäne gestellt, wie der SÜDKURIER in einer Telefonpressekonferenz mit Vertretern der Uniklinik Tübingen erfährt. 16 Personen unter ihnen hätten engeren Kontakt zu den bestätigten Fällen gehabt, deren Testergebnisse liegen aber noch nicht vor. Von den 49 übrigen, die nur geringen Kontakt mit den Infizierten hatten, seien bereits 24 Tests abgeschlossen und negativ getestet worden. Für den morgigen Freitag würden weitere Testergebnisse erwartet.

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Dass die Personen aus dem Umfeld der bestätigten Fälle isoliert werden, halten die Ärzte der Uniklinik für sinnvoll: „Wir sind in einem Lernprozess, die Epidemiologie kann sich täglich ändern.“ Es sei ein Unterschied, ob es einzelne Fälle in der Region gebe, oder mehrere Fälle auftreten. Es werde aber sicher nicht zu verhindern sein, dass es weitere Fälle in Deutschland gebe, hieß es in der Pressekonferenz.

Der Rottweiler Fall befindet sich nach Angaben des Klinikums nicht in der Obhut der Tübinger Uniklinik.

Eine Einschätzung, wie schnell sich das Virus in der Region ausbreiten könnte, wollten die Experten des Uniklinikums nicht abgeben: „Das lässt sich derzeit nicht seriös beantworten“, hieß es.

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