Es ist ein echter Dauerbrenner: Der miserable Zustand des Münsterplatzes mit dem löchrigen Pflaster und damit verbunden gefährlichen Stolperfallen, über die sich viele Bürger aufregen.
Nach vielen Versuchen, wie das Pflaster am besten saniert wird und der Platz auch für Rollstuhl- und Rollatorfahrer besser befahrbar wird, liegt jetzt der Vorschlag der Verwaltung vor: Rund fünf Millionen würden eine Fugensanierung, die Anlage eines barrierefreien Wegenetzes und neue Versorgungsleitungen kosten. Allerdings sei dies eine erste grobe Kostenschätzung, im Zuge einer Detailplanung könnten sich die Kosten nochmals deutlich erhöhen. Aus diesem Grund schlägt die Stadtverwaltung vor, diese Maßnahme bis 2022 zu strecken und in drei Bauabschnitte aufzuteilen.
Der Münsterplatz
Das Natursteingroßpflaster auf dem Münsterplatz wurde in den 1980er Jahren verlegt, die Steine sind überwiegend aus Sandstein hergestellt. Der Natursteinbelag ist in einer Betonschicht verlegt, die Fugen wurden ursprünglich mit einem Zementmörtel verfugt. Durch mechanische Belastung und vor allem Witterungseinflüsse wurde das Fugenmaterial großflächig zerstört.
Reparaturen sind laut Stadtverwaltung in der Vergangenheit immer mit unterschiedlichem Material ausgeführt worden. Massive Schäden seien vor allem im südlichen Bereich, Richtung Rietstraße, aufgetreten.

Die Maßnahmen
Die Stadt kommt zum Schluss, dass aufgrund der fortgeschrittenen Schäden eine Sanierung aller Fugen auf dem 4600 Quadratmeter großen städtischen Platz zwingend notwendig ist. Werde diese Maßnahme weiter verzögert, würde das gesamte Pflaster zerstört.
Bei der Sanierung sollen die Fugen auf eine Tiefe von circa drei bis fünf Zentimeter mit einem Hochdruckreiniger gesäubert und neu verfugt werden; beschädigte Steine werden ausgetauscht.

Diese Verfahren stehen zur Auswahl
Die Stadt hat zwei Musterflächen, wo die Steine mit verschiedenen Verfahren behandelt worden sind, auf dem Münsterplatz angelegt und dem Gemeinderat und dem Senioren- und Behindertenbeirat vorgestellt. Eine Variante sieht vor, die Pflastersteine auszubauen, zu schneiden und wieder einzubauen. Bei einer zweiten Variante würden die Pflastersteine abgeschliffen. Eine dritte Möglichkeit, das Abfräsen mit Rillen auf dem Stein, das eine zu glatte Oberfläche vermeiden sollte, sei bereits aus dem Rennen. Dieses Verfahren machte den Belag unansehnlich, sodass Stadträte und Baubürgermeister Detlev Bührer mit dem Ergebnis nicht zufrieden waren. Jetzt müssen die Stadträte sich für ein Verfahren entscheiden.
Das Wegenetz
Der besondere Clou bei der Sanierung ist die Anlage eines barrierefreien Wegenetzes über den Platz mit einer Fläche von rund 1300 Quadrametern. Auf diesen Wegen soll die Oberfläche der Steine behandelt und so eben und rutschfest gemacht werden. Der Weg soll 2,5 Meter breit sein und als Rundweg um das Münster führen mit Verbindungen zu den Eingängen wichtiger Gebäude.

Die Stromversorgung
Da auch die Stromversorgung auf dem Platz zu wünschen übrig lässt, sollen auch die Versorgungsleitungen saniert und ausgebaut werden. Da sich unter dem Pflaster eine flächendeckende Betondecke befindet, wäre der Einbau von versenkbaren Festverteilern aufwändig und teuer. Dies müsste separat kalkuliert werden.

So geht es weiter
Der Technische Ausschuss und dann der Gemeinderat sollen die Planung der Sanierung des Münsterplatzes beschließen, die Beauftragung eines Ingenierbüros sei zur Koordinierung der Baumaßnahme notwendig.