„Das ist für uns Polizisten eigentlich tägliches Brot. So drastisch formuliert habe ich das aber noch nie gehört“, sagt Herbert Storz, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz.
Was war passiert? Am frühen Mittwochmorgen waren ein BMW und ein Ford Transit auf der Kreisstraße aus Bad Dürrheim in Richtung Villingen-Marbach frontal kollidiert. Sowohl der 20-jährige Autofahrer, als auch der 55-jährige Transporterfahrer wurden dabei schwer verletzt.
Schwer verletzt
„Zu Beginn der Unfallaufnahme, so haben es die Kollegen vor Ort notiert, kam der Fahrer eines Müllwagens und filmte alles“, sagt Storz. Und weiter: „Wie viele sind denn gestorben‘ hat er dann die Polizisten vor Ort gefragt.“ Die Polizeibeamten haben dem Mann dann aber anstatt eine Antwort zu geben das Handy aus der Hand genommen, den Film gelöscht und ihn gebeten, die Unfallstelle zu verlassen.
Gaffen und Filmen ist Straftat
Laut Storz handelt es sich im vorliegenden Fall um eine Straftat nach Paragraph 201a des Strafgesetzbuches. Es handle sich dabei um die „Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen“. Die Polizei werde die Personalien des Mannes ermitteln und dann ein Strafverfahren einleiten. Wie dieses ausgeht, müsse dann die Staatsanwaltschaft entscheiden. Eine Geldstrafe oder bis zu zwei Jahren Gefängnis sehe der Gesetzgeber für solche Fälle vor.
Für das regionale Abfallentsorgungsunternehmen Remondis ist der geschilderte Vorgang „inakzeptabel“, wie Pressesprecher Michael Schneider auf SÜDKURIER-Anfrage sagt: „Unsere Mitarbeiter sind angehalten, zu helfen, statt zu filmen. Wenn wir wissen, wer das war, werden disziplinarische Maßnahmen folgen.“ Den Verletzten wünscht Schneider ganz ausdrücklich gute Besserung.
Ursache für Unfall
Übrigens: Der Grund, weshalb es zum Unfall kam, ist nach wie vor unklar. Die Staatsanwaltschaft hatte einen Sachverständigen zur Klärung dieser Frage beauftragt. Glätte, so Storz von der Polizei, ist eher nicht der Grund.