Villingen-Schwenningen (tri) Markus Megerle aus Horb am Neckar wird neuer Feuerwehr-Kommandant in Villingen-Schwenningen. Nach seiner Wahl sprach der SÜDKURIER mit dem 47-Jährigen. Eine der Fragen an den neuen Gesamtkommandanten der zehn VS-Feuerwehrabteilungen war, ob er auch ins Oberzentrum ziehen werde. Megerle antwortete, dies sei nicht vorgesehen, er werde in Horb am Neckar wohnen bleiben.

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Die Feuerwehr soll schnell am Einsatzort sein und der Kommandant fährt aus dem Schwäbischen an? 64 Kilometer sind es von Horb-Zentrum bis ans Villinger Gerätehaus. Die markante Distanz ist den Verantwortlichen bekannt. Eine Nachfrage bei Oberbürgermeister Jürgen Roth macht dies klar. Das Thema sei im Vorfeld auch debattiert worden. Megerle habe aber ein Haus in Horb und es sei, so Roth, „nicht zwingend erforderlich“, dass der neue Chef der Löschtruppen dort nun alles aufgeben müsse.

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Tatsächlich ist es so, dass Megerle auch Amtsleiter in der Stadtverwaltung wird. Bislang berichtete der Feuerwehrkommandant an Ordnungsamtsleiter Ralf Glück. Mittlerweile ist dies geändert. Der Kommandant wird auch Leiter der VS-Behörde für Feuerwehr, Brand- und Zivilschutz. Er berichtet nun direkt an den Oberbürgermeister.

Für OB Roth ist dies der entscheidende Punkt dafür, dass Megerle in Horb wohnen bleiben kann. Der Neue müsse die Feuerwehr strukturiert vom Amtstisch aus führen. Roth: „Für die Leitung eins Erstangriffs sind wir in VS doch überall hervorragend bei der Feuerwehr aufgestellt. Für einen Zweitangriff ist dann der Gesamtkommandant auch da“, skizziert Roth seine Vorstellungen.

Auch Megerle hat sich zum SÜDKURIER bereits detailliert zu diesen Umständen geäußert. Direkt nach seiner Wahl durch den Gemeinderat meinte er, er habe eine Fahrtzeit von 27 Minuten bis nach VS. Diese Zeitangabe hält einer Überprüfung aber nicht wirklich stand. Megerle mag im Zweifelsfall mit Blaulicht fahren, bei Routenplanern wird der Strecke aber mit einer Fahrtzeit zwischen 45 und 50 Minuten angegeben – ohne Blaulicht.

Um den Feuerwehr-Kommandanten für VS, der in Horb am Neckar wohnen bleiben darf, gibt es bereits Diskussionen. Die Gespräche drehen sich darum, wie kenntnisreich einer sein kann, dessen Lebensmittelpunkt nicht im Oberzentrum liegt und was ein solches, vermutetes Manko, für Auswirkungen auf Einsätze haben kann. Und: Verwiesen wird auch auf den Fall Bockemühl. Der letzte, fest engagierte Kommandant von VS war binnen Jahresfrist plötzlich wieder weg, weil er im Großraum Stuttgart eine attraktivere Feuerwehr leiten konnte. Alle hoffen, dass sich der Fall Bockemühl nicht wiederholt.