Sabine Naiemi
 

244 Meter innovative Hochtechnologie, eine Nottreppe mit 1585 Stufen, ein Gesamtgewicht von 40.000 Tonnen – der Thyssenkrupp-Testturm in Rottweil strahlt nicht nur in die Region. 2640 Tonnen Stahl wurden verbaut sowie 15.000 Tonnen Beton, der Aushub für die Bodenplatte betrug 30.000 Kubikmeter. Alexander Keller von Thyssenkrupp Elevator brachte den einzigartigen Testturm nach Rottweil und berichtete am vergangenen Mittwoch beim Journalistentag vor Publikum auf der Südwestmesse darüber. 9000 Besucher hätten die Baustelle inzwischen besichtigt.

Einen geeigneten Standort zu finden, hätte sich zuerst als schwierig erwiesen. Überlegungen, stillgelegte Förderschächte von Kohlebergwerken in Nordrhein-Westfalen oder die Nutzung von Aufzugsschächten in Fernsehtürmen wie zum Beispiel Köln, ließen sich nicht verwirklichen. So begab man sich auf die Suche. In Rottweil schließlich sei er mit seinem Vorhaben auf glänzende Augen gestoßen, erklärte Keller. Im Jahre 2050 wird die Weltbevölkerung auf neun Milliarden Menschen angewachsen sein, Wohnraum ist begrenzt, die Häuser werden immer höher.

Bis zu 5000 Menschen arbetein in bereits bestehenden Wolkenkratzern. Deshalb brauche man Hochleistungsaufzüge und dieser Entwicklung trage Thyssenkrupp Rechnung. Das Publikum wurde darüber informiert, dass der Turm nach jeder Seite bis zu 75 Zentimeter schwanken kann, und dass es durch die installierten Tilger sogar möglich ist, den Turm für Testzwecke extra in Schwingung zu versetzen. Die Verkleidung des Turmes wird aus 17.000 Quadratmetern Glasfasergewebe bestehen und soll vor Wetter- und Witterungseinflüssen schützen, der Panoramaaufzug legt acht Meter pro Sekunde zurück. "Und ja", so Keller, "man kann tatsächlich die Schweizer Alpen sehen.

Ein atemberaubender Anblick." Die Kosten für eine Fahrt zur Besucherplattform werden ähnlich denen vergleichbarer Objekte sein. Ein Wirtschaftsbetrieb ist im Turm nicht geplant, für das was um den Turm herum etabliert wird, ist die Stadt zuständig. Er könne sich durchaus Veranstaltungen im Turm vorstellen, so Keller.