Preisgünstiges Wohnen wünschen sich alle – die Hoffnung auf durchschlagende Veränderungen bei den Quadratmeterpreisen dürfte am freien Markt vergeblich bleiben. Weshalb ist das so? Am Fallbeispiel Villingen-Schwenningen wird das klar: Solange Kommunen bei der Stadtentwicklung nichts Besseres einfällt als Investoren ganze Stadtgebiete zur Neubebauung zu überlassen, so lange werden auch die Preise weiter steigen. Warum ist das so? Investoren bringen Kapital an diesen Markt, das sich maximal verzinsen soll. Der Bau von Wohnungen ist aktuell rentabel, wird aber immer teurer weil: Die Preise rarer Grundstücke sind hoch, die Handwerker müssen immer mehr verlangen werden, weil sie mit steigenden Kosten etwa für Energie und Personal klar kommen müssen. Das bezahlen am Ende die Mieter.

Das könnte Sie auch interessieren

Wer genau hinschaut, der erkennt ein Schema. In vielen Mehrfamilienhäusern werden Neubauwohnungen kleiner. Das liegt am Druck auf die Rendite. Je mehr Wohneinheiten in einem Gebäude, desto höher der Gewinn. Wie Investoren die Stadt erschließen, ist in Villingen und Schwenningen auf den Ex-Klinikumflächen ersichtlich. Aber es tut sich was: In Schwenningen entstehen 150 neue preisgünstige Wohnungen und die Stadt leistet über ihre Wohnbaugesellschaft Wbg enorm viel, bietet Bestandswohnungen zu Preisen zwischen 5 und 7,50 Euro.

Den Bodenpreis bestimmt die Kommune. Die Städte haben beim Direktverkauf die Stellschraube in der Hand, preisgünstiges Wohnen möglich zu machen. Aktuell entstehen aber Quadratmeterpreise im Neubau von 3500 Euro in einer Drei-Zimmerwohnung im Mehrgeschossbau – das ist happig. Politisch und gesellschaftlich erwünscht sind andere Tarife. Tröstend ist da nur: Jede neue Wohnung entlastet den Markt.