Ursprünglich sollte nur ein Platz für Wohnmobilisten in der Nähe der Villinger Innenstadt gefunden werden. In der Vorlage für den Technischen Ausschuss heißt es dann plötzlich: „Mit der Aufstellung dieses Bebauungsplans sollen die rechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines Wohnmobilcampingplatzes, eines Zeltplatzes für Radtouristen sowie Ferienhäusern auf der Brigachinsel geschaffen werden.“ Das ist der Bündnisgrünen Helga Baur des Guten zu viel. So etwas überrasche, eine Feriensiedlung „wollten wir nicht“.

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Der Geschäftsführer der Wirtschafts- und Tourismus-Gesellschaft (WTVS), Matthias Jendryschik, spricht dann auch von einem Konzept und „potenziellen Möglichkeiten“. Bei den Ferienhäusern denkt er an Übernachtungsfässer, wie sie beispielsweise auch auf dem Campingplatz in Sunthausen stehen.

Für 50 oder doch 100 Wohnmobile

Die Überlegungen sorgen jedenfalls bereits jetzt für viel Diskussionsbedarf. Laut AfD-Stadtrat Olaf Barth seien die Anwohner von den Campingstellen für Radtouristen keinesfalls begeistert. Auch das Volumen des Camping-/Wohnmobilstellplatzes ist noch offen. Wie viele Wohnmobile dort stehen könnten, wollte Bernd Lohmiller (SPD) wissen: Ob es zwischen 80 und 100 seien? Nach einer alten Planung sind 50 Stellplätze für Wohnmobile vorgesehen, berichtete der WTVS-Geschäftsführer. Frank Bonath (FDP) warnte davor, die Überlegungen zu zerreden.

Das Gelände gehört nicht der Stadt

Allerdings ist der Weg noch weit. Nun geht es zunächst einmal um einen Bebauungsplan für das Gelände. Dem Beschluss zur frühzeitigen Beteiligung stimmte der Ausschuss bei einer Enthaltung zu. Außerdem ist das Grundstück Teil einer Insolvenzmasse und nicht im Eigentum der Stadt. Ein Vorkaufsrecht greife im Insolvenzverfahren nicht, sondern erst dann, wenn das Verfahren beendet ist. Derzeit verhandelt die Stadt auch mit dem Insolvenzverwalter, um den Bereich möglichst schnell erwerben zu können.