In den Villinger Fasnetstüble kennt man ihn seit elf Jahren als Bayrischen Blechtrommler: Zur Fasnet zieht Christian Zimmermann mit seiner Gitarre von Stüble zu Stüble, interpretiert bekannte Melodien von Musikkabarettisten wie Fredl Fesl oder Willy Astor mit selbst geschriebenen Texten.

„Bock auf Fasnet“ heißt die CD, die ab Februar erhältlich ist.
„Bock auf Fasnet“ heißt die CD, die ab Februar erhältlich ist. | Bild: Nathalie Göbel

Warum Bayrisch? Christian Zimmermann ist zwar in Villingen aufgewachsen, lebt mit Frau und Sohn in Rietheim und spricht im normalen Leben abseits der Fasnet allenfalls Villinger Dialekt. Allerdings stammt seine Familie aus Bayern und bayrisches Musikkabarett hat es ihm schon lange angetan. Seiner wachsenden Fangemeinde auch.

Servus Mama, Servus Oma Video: Nathalie Göbel

Eigentlich wollte der 35-Jährige schon in diesem Jahr zum Zehnjährigen auf Jubiläumstournee gehen – hätte nicht die Pandemie der Fasnet 2021 den Garaus gemacht, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Zwar stehen die Zeichen für Straßenfasnet und fröhliches Stüble-Feiern auch 2022 eher schlecht. Dafür kann man sich Christian Zimmermanns Musik so oft man will anhören:

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„Bock auf Fasnet“ heißt die CD, die am 5. Februar erscheinen soll. 74 Minuten Stüble-Stimmung, verteilt auf 30 von „Chrissi“ selbst geschriebene Titel mit klangvollen Namen wie „Gullydeckel Horscht“ oder „‘s Nasebohren“.

Trübsal angesichts der von Corona erneut überschatteten Pandemie sollte da nicht aufkommen. „Die Titel sind durchweg sehr humorvoll“, verspricht Christian Zimmermann. Die Melodien stammen teils aus der Feder seiner Idole wie Fredl Feser. Für alle hat er sich die Genehmigung eingeholt und freut sich bis heute, dass er Feser, Urgestein des bayrischen Musikkabaretts, sogar selbst am Telefon zu sprechen bekam. „Er war von der Idee ganz begeistert.“

Erlös wird gespendet

Das besondere Schmankerl: Den kompletten Erlös – 15 Euro pro CD – will er gemeinnützigen Einrichtungen spenden. Dabei hat der im Schwarzwald aufgewachsene Bayrische Blechtrommler gleich mehrere im Blick.

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Bayrische Mundart trifft Villinger Fasnet – passt das zusammen? Es passt. Was als Gag bei der alljährlichen „Fahrt ins Blaue“ von Trommlerwiebern und Blechtrommlern 2010 begann, als Christian Zimmermann seinen Vereinskollegen ein Lied präsentierte, kam so gut an, dass er schon ein Jahr später mit Gitarre auf Tour ging und eigens Gitarrenunterricht nahm, um sich den typisch bayrischen Zupf-Rhythmus anzueignen.

's Nasebohren Video: Nathalie Göbel

Längst hat er seine Stammkneipen und -stüble, in denen er regelmäßiger Gast ist. Sei es in der Zehntscheuer oder bei der Hexenzunft, bei der Feuerwehr oder im Pulvertürmle. Der Hauptabend sei mittlerweile der Samstag. „Da ziehe ich um 19 Uhr los und bin nicht vor 2 oder 3 Uhr daheim.“

Spittelsänger und Saba-Lautsprecher

Und nun also eine CD. Monatelang hat er mit Michael vom Tonstudio Tonschärferei aufgenommen, abgemischt, nachjustiert. In wenigen Wochen werden die CDs nun gepresst. „Es war schon lange mein Traum, durch die Stadt zu gehen und meine eigenen Lieder aus den Lautsprechern zu hören“, sagt er und lacht.

„Das ist mit die früheste Kindheitserinnerung: Ich laufe zur Fasnet mit Mama und Oma in die Stadt und aus den alten Saba-Lautsprechern krächzen die Spittelsänger.“ Diesem Traum ist er nun ein Stück näher gekommen.

Die CD erscheint am 5. Februar und wird beim Glühweinstand und Zeitungsverkauf der Glonki-Gilde in der Innenstadt erhältlich sein. Sollte der Zeitungsverkauf nicht möglich sein, soll die CD in der Buchhaltestelle von Sabine Hauser in der Brunnenstraße verkauft werden.