Zum Auftakt der Haushaltsberatungen am Dienstagabend, 9. Januar, kommt ein Antrag der CDU-Fraktion, der es in sich hat: So fordert Dirk Sautter als Fraktionsvorsitzender das Aus des geplanten Museumsquartiers Bürk.

Die CDU hatte schon öfter durchblicken lassen, dass die Kosten für das Projekt zu hoch seien und sie dem ganzen sehr kritisch gegenüber stehen. Jetzt aber liegt die Ablehnung schwarz auf weiß in Form eines Antrages vor: „Wir beantragen das Projekt Museumsquartier in seinem jetzigen Planungsentwurf auf Grund der Kostensituation abzulehnen“, schreibt die CDU.

Die Gesamtverschuldung ist zu hoch

Mit großer Begeisterung habe man das Projekt, gestartet mit einer Kostenschätzung von zehn Millionen Euro, auf den Weg gebracht. Damals schon unter der Voraussetzung und dem Wissen, dass dies nur mit einem entsprechenden Zuschuss zu realisieren sei.

Viele Umstände hätten dazu geführt, dass man heute nahezu bei einem doppelt so hohen Kostenrahmen liege, verbunden mit einer jährlichen Belastung im Ergebnishaushalt von fast einer Millionen Euro, so die CDU.

Mit Blick auf die Gesamtverschuldung der Stadt, die von rund 20 Millionen Euro um nahezu das Zehnfache auf 200 Millionen Euro steigt, halte die CDU das Projekt zum aktuellen Zeitpunkt leider nicht für realisierbar.

Städtische Galerie soll ins Rössle

So soll das Rössle mal aussehen, hier soll die städtische Galerie eine neue Heimat finden, so die CDU-Fraktion.
So soll das Rössle mal aussehen, hier soll die städtische Galerie eine neue Heimat finden, so die CDU-Fraktion. | Bild: Stadt Villingen-Schwenningen

Sautter schreibt für die Fraktion: „Wir haben hier lange und gewissenhaft zwischen unseren sonstigen Projekten abgewogen und uns im Rahmen unserer politischen Verantwortung, auch mit Blick auf nachfolgende Generationen, so entschieden.“ Die städtische Galerie, die eigentlich in dem Museumsquartier eine neue Heimat finden sollte, müsse in das „Rössle-Projekt“ integriert werden.

Starke Kürzungen bei den Stellen

Das könnte Sie auch interessieren

Auch beim Stellenplan fordert die CDU rigorose Streichungen: Oberbürgermeister Jürgen Roth will rund 170 Stellen mehr für die Verwaltung – in den unterschiedlichsten Bereichen. Die CDU fordert die Streichung von vier Stellen eines Klimaschutzmanagers, Energiemanagers, Mobilitätsmanagers und Sanierungsmanagers. Die Aufgaben könnten in den jeweiligen Ämtern und Abteilungen angesiedelt werden. Die hochqualifizierten Amtsleiter und deren Mitarbeiter hätten die beste innerbetriebliche Kenntnis und können dort jeweils die betreffenden Aufgaben umsetzen, so die CDU.

Dirk Sautter, Fraktionsvorsitzender der CDU, legt für die Fraktion erste Anträge zum Haushalt vor, die es in sich haben.
Dirk Sautter, Fraktionsvorsitzender der CDU, legt für die Fraktion erste Anträge zum Haushalt vor, die es in sich haben. | Bild: DRK Kreisverband

Auch das Bürgeramt, hier sollte der Bereich Verkehr und Ordnungswidrigkeiten um fünf neue Stellen aufgestockt werden, soll Federn lassen: Die CDU möchte nur zwei Stellen genehmigen. Für das Amt für Jugend, Bildung und Sport sollen die sechs gewünschten Stellen für Quartiersmanager zunächst auf eine Stelle reduziert werden.

Man sehe das Ganze als Pilotprojekt und möchte dieses auch mit einer Vollzeit-Stelle unterstützen. Perspektivisch bleibe abzuwarten, ob solche Quartiersmanager eine adäquate Lösung seien. Bei der Fehlzeitenvertretung sollen die insgesamt 12,5 Stellen auf sechs Stellen reduziert werden. Aufgrund des Personalmangels sei es ungewiss, ob diese Stellen alle so besetzt werden können.

Salinenpark Ausbau nicht weiter verfolgen

Auch der Ausbau des Salinenparks in Schwenningen ist nach Ansicht der CDU nicht zu finanzieren.
Auch der Ausbau des Salinenparks in Schwenningen ist nach Ansicht der CDU nicht zu finanzieren. | Bild: Hans-Jürgen Götz

Auch die Umsetzung des Salinenparks in Schwenningen solle aus Kostengründen nicht weiter verfolgt werden. Dafür solle man in diesem Bereich die Infrastruktur aufwerten, beispielsweise die Parkbänke bei Bedarf zu reparieren oder zu erneuern.

Zuschuss für das Klinikum einstellen

Für das Schwarzwald-Baar-Klinikum will die CDU-Fraktion für das Haushaltsjahr 2025 planerisch 2,99 Millionen Euro als Finanzzuschuss für das Schwarzwald-Baar-Klinikum einstellen, ebenso wie im Folgejahr. Man gehe davon aus, dass aufgrund der Gesundheitspolitik auch in den Folgejahren zur Daseinsvorsorge der Bevölkerung ein kommunaler Finanzzuschuss an das Schwarzwald-Baar-Klinikum erfolgen muss. Auch solle ein genereller Sperrvermerk für alle Projekte erfolgen, die mit Landes- oder Bundesmitteln erfolgen.