Jetzt sind die privaten Betreiber für die Corona-Schnelltests am Zug. Doch die Nachfrage lässt nach. Wir haben uns in Villingen-Schwenningen umgehört, wie es weitergeht.
Anstatt wie geplant am Montag, 25. Oktober, wird das Schnelltestzentrum am Klosterhof erst zwei Tage später in Betrieb gehen können. Das bestätigte Martin Weidinger vom Villinger Unternehmen Novaday Nord auf Anfrage. Der für Montag geplante Start habe unter anderem wegen langwieriger Absprachen mit dem Gesundheitsamt nicht stattfinden können.
Dann soll vorerst an sieben Tagen die Woche getestet werden. Montag bis Freitag je von 10.30 bis 13.30 Uhr und 15 bis 18.30 Uhr, am Wochenende ab 11 Uhr bis abends, je nach Andrang. Dieses Angebot gilt allerdings nur unter Vorbehalt, die tatsächliche Nachfrage entscheide dann, wie es weiter geht. Besonders das Wochenend-Angebot ist noch unsicher. Zum Start wolle man definitiv vor Ort sein, um die Lage einzuschätzen. „Wir probieren es jetzt mal am Wochenende“, sagt Weidinger. Für weitere Wochenenden biete sich eine telefonische Terminvereinbarung über 0171/2077142 an.

Wie viele Menschen das Angebot wohl nutzen werden, kann Weidinger nicht sagen. Abgesehen von Veranstaltungen am Jugend- und Kulturzentrum selbst, hofft er auf Nachfrage aus dem angrenzenden Industriegebiet. „Solange es noch benötigt wird, machen wir es“, sagt Weidinger. Für Selbstzahler soll ein Test 15 Euro kosten. Darüber hinaus sind kostenlose Tests für einigen Gruppen, wie Jugendliche oder Schwangere, weiterhin möglich.

Für PCR-Tests stellt Weidinger bereits Überlegungen an. Doch die dafür benötigten Geräte seien teuer, ob sich der Aufwand lohnen würde, sei nicht sicher. Es werde sich allerdings zeigen müssen, wie die Nachfrage nach Tests und die weiteren Schritte der Bundes-, beziehungsweise Landesregierung ausfallen. Bei anderen Teststellen habe Weidinger bereits die Erfahrung gemacht, dass mit dem Wegfall der kostenlosen Bürgertests die Nachfrage stark gesunken sei. Er spricht von etwa 70 bis 80 Prozent weniger Menschen, die sich seitdem testen lassen.
„Zeitweise ist nur noch eine Person für die Tests notwendig.“Jan Christoph Uhl, Betreiber einer privaten Teststation
So sieht es bei anderen Anbietern aus
Ebenfalls stark abgenommen hat die Zahl der Menschen, die sich beim Schwenninger „Ostbahnhof“ testen lassen. Betreiber Jan Christoph Uhl sagt, dass zeitweise nur eine Person vor Ort nötig war, um die Tests durchzuführen. Uhl will das Angebot jedoch aufrechterhalten, unter anderem, um bereits verkaufte Zehnerkarten nicht verfallen zu lassen.
Ein Mitarbeiter des Testcenters berichtet, dass unter den zu Testenden viele Studenten der gegenüberliegenden Hochschule seien. Diese hätten entweder noch keinen vollständigen Impfschutz, oder seien im Fall von ausländischen Studierenden mit einem Vakzin geimpft, dass hierzulande nicht anerkannt wird.

Mehr Andrang zeigt sich nachmittags vor dem Eco-Care-Testzentrum auf dem Lidl-Parkplatz in der Altstadtstraße in Villingen. Hier gibt es Schnelltests zu besonders günstigen Preisen: Wer ein Achterpaket kauft, zahlt pro Test nur 8,99 Euro. Das Angebot in Verbindung mit der Nähe zum ohnehin nötigen Einkaufsort scheint zu überzeugen.