Was für Schulkinder Pflicht ist, ist bei den Kleinen noch freiwillig: Schnelltests. Während sich Schülerinnen und Schüler drei Mal pro Woche zu Hause oder an den Schulen testen müssen, entscheiden die Eltern in den Kitas selbst, ob sie ihre Kinder testen. Wenn sie dies möchten, können sie in den Einrichtungen kostenlos Schnelltests erhalten.
Stadtverwaltung informiert Eltern
„In unseren Kitas ist die Nachfrage groß und steigt mit steigender Inzidenz“ sagt Oxana Brunner, Sprecherin der Stadtverwaltung. Die Eltern seien über die Testmöglichkeit informiert worden: Vom Amt für Jugend, Bildung, Integration und Sport (Jubis) gab es dazu ein Elternschreiben. Dieses sei auch in der Kita-App für die Eltern sichtbar hochgeladen worden.
Die Tests werden von den Einrichtungen an die Familien ausgehändigt, getestet wird zu Hause. Wer als Privatkunde Schnelltests kaufen will, hat momentan schlechte Karten. Sowohl in Drogeriemärkten als auch in Discountern oder Apotheken sind die Tests praktisch nicht mehr zu bekommen.
Die Stadt bekomme die Tests für Schulen und Kitas nach wie vor aus den Landeslieferungen, sagt Oxana Brunner. Die eigene Beschaffung sei in den vergangenen Wochen auch für die Stadt schwieriger geworden und es gebe zum Teil längere Lieferzeiten. Eine Testpflicht in den Kitas, wie sie beispielsweise in Freiburg existiert, sei derzeit nicht geplant, so Brunner.
„Wenn alle an einem Strang ziehen, bringt das für alle auch Sicherheit.“Tanja Dinser, Leiterin des Familienzentrums St. Konrad
Wie sieht es in den Kitas aus? Tanja Dinser, Leiterin des Familienzentrums St. Konrad, berichtet von positiven Erfahrungen. „Das Angebot wird bei uns sehr gut angenommen“, sagt sie. Viele Familien würden die Kleinen regelmäßig testen. Immer wieder spreche das Team die Eltern auch auf die Test-Möglichkeit an. Zwar seien nicht alle dazu bereit, ein Großteil jedoch schon. Für die Leiterin ein wichtiger Baustein, um eine verlässliche Betreuung gewähren zu können. „Wenn alle an einem Strang ziehen, bringt das für alle auch Sicherheit.“ 65 Kinder zwischen einem und sechs Jahren werden im Familienzentrum St. Konrad betreut.
Das ungute Gefühl bleibt
Dennoch gehe sie mit einem unguten Gefühl in den Winter. „Die Zahlen bereiten mir Sorge, ja“, sagt Tanja Dinser. Einzelne Familien würden Kinder aus Sorge vor einer Ansteckung zu Hause behalten. „Doch als Ganztagseinrichtung haben wir eben auch viele berufstätige Eltern, die auf die Betreuung angewiesen sind.“