100 Zeus-Scooter befinden sich im Stadtgebiet. Mit ihnen wurden laut Stadtverwaltung in 368 Tagen insgesamt 50.276 Fahrten gemacht. Das entspricht zirka 136 Fahren pro Tag. Im Schnitt dauert eine Fahrt 14 Minuten, die Reichweite reicht von acht bis 35 Minuten.

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Am meisten genutzt werden die Roller in den Innenstadtbereichen, an den Bahnhöfen und um das Schwarzwald-Baar-Klinikum. Hauptnutzungszeit ist laut Verwaltung mit einem einem Drittel die Zeit zwischen 16 und 20 Uhr. Während in Villingen besonders die Strecken innerhalb der Innenstadtlage mit den Scootern befahren werden, ist es in Schwenningen das gesamte Stadtgebiet.

Auf dem Weg zu Bus und Bahn

Bei den Ergebnissen, die Betreiber und Stadt nach einem Jahr gewinnen konnten, haben sich Abweichungen in Villingen-Schwenningen zu anderen Städten ergeben. So werden die Roller in VS häufig genutzt, um im Anschluss ein öffentliches Verkehrsmittel zu nutzen. 80 Prozent der Fahrten, also rund 35.000, starteten in der Nähe einer Haltstelle von Bahnhöfen und Bushaltestellen. Allein vom Villinger Bahnhof zählte Zeus in einem Jahr 6000 beginnende Fahrten, also 13 Prozent.

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Die Stadt schlussfolgert daraus: „Es ist naheliegend, dass dadurch eine gewisse Anzahl an Taxi- oder Autofahrten eingespart werden. Ersetzen die E-Scooter Kfz-Fahrten oder dienen als Zubringer zum ÖPNV, verbessert sich die Klimabilanz.“

So perfekt aufgereiht wie in der Startphase vor einem Jahr, sieht man die Roller heute nur noch selten. Die Stadt will künftig aber ...
So perfekt aufgereiht wie in der Startphase vor einem Jahr, sieht man die Roller heute nur noch selten. Die Stadt will künftig aber ausgewiesene Abstellflächen schaffen. | Bild: Fröhlich, Jens

Im Allgemeinen, so das Fazit der Stadtverwaltung, seit das überwiegende Feedback zur den Rollen positiv gewesen. „Die Sorge einiger Bürger, dass achtlos übereinander geworfene E-Scooter-Berge das Stadtbild beeinträchtigen, ist nicht in dem befürchteten Ausmaß, wie es aus Großstädten bekannt ist, eingetreten“, heißt es weiter.

Wie geht es weiter?

Eigentlich sollte die Testphase ein Jahr dauern. Die Verwaltung will die nun aber verlängern. Der Grund: „Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie sieht die Stadtverwaltung eine Verlängerung der Testphase vor, um die mögliche verringerte Nutzung aufgrund von Vorbehalten und Homeoffice auszugleichen.“

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Mit den zusätzlich gewonnen Erkenntnissen wolle man Kriterien erarbeiten, mit denen nach der Testphase ein Dauerangebot geschaffen werden kann. Zu diesem sollen Abstellflächen für die Roller herausgearbeitet werden. Eine solche Fläche könnte etwa im Bereich der Bahnhöfe entstehen. Außerdem soll geprüft werden, ob künftig auch etwa Tannheim oder Nordstetten mit Rollern bestückt werden könnten.

Und: Am Ende der Testphase soll ein Konzept stehen, dass es auch anderen Anbietern neben Zeus ermöglichen soll, ihre Roller in Villingen-Schwenningen anzubieten. Denn bislang darf nur Zeus am Markt teilnehmen.