Schon wieder ein Brand, dieses Mal in der Villinger Südstadt. Wie gehen die größtenteils ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte damit um? Wir haben bei VS-Feuerwehrkommandant Markus Megerle nachgefragt.
Kommt es derzeit zu mehr Bränden?
Manchmal sehe es tatsächlich nach einer Häufung aus, sagt VS-Kommandant Markus Megerle. Über das Jahr wirke sich das aber nicht aus, wenn dananch einige Zeit nichts vorfalle. Er wolle nicht davon sprechen, dass derzeit signifikant mehr Brände gezählt werden. Die öffentliche Aufmerksamkeit sei aber sicher höher, weil es zu zwei Todesfällen (im Groppertal und in der Südstadt) gekommen sei.
Sind die ehrenamtlichen Kräfte zu stark belastet, immerhin arbeiten einige in den städtischen Corona-Testzentren mit?
Nein, betont Megerle. Einsatz und Übung genießen „Priorität eins“. Die Mithilfe in den Testzentren sei absolut freiwillig, zum Teil hätten sich auch Kräfte gemeldet, die nicht mehr immer in vorderster Reihe beim Einsatz dabei seien, manche hätten frei oder seien in Kurzarbeit. Von ursprünglich 30 Ehrenamtlichen helfen nun noch 15 in den zwei Testzentren mit (bei 460 Aktiven). Wem es zu viel sei, kann jederzeit aufhören. Keiner solle mit dieser Tätigkeit „zusätzlich belastet werden“, erläutert Megerle. Zudem habe Villingen-Schwenningen zwei große Stadtteilwehren. Bei dem aktuellen Einsatz in Villingen sei die Schwenninger Abteilung gar nicht dabei gewesen.
Wie gehen Feuerwehrleute damit um, wenn es bei Bränden zu Todesfällen kommt?
„Wir haben sehr erfahrene örtliche Führungskräfte“, führt Megerle aus. Sie suchen nach jedem Einsatz das Gespräch mit den Feuerwehrleuten. Da werde und dürfe nichts „unter den Tisch gekehrt“ werden. Schon direkt nach dem Einsatz im Feuerwehrhaus hätten die Beteiligten ein Anrecht auf Hilfe, in diesem Fall durch die Notfallseelsorge. Auch später gebe es Angebote. Hinzu komme, dass diejenigen, die mit dem ersten Wagen vor Ort seien, ebenfalls äußerst erfahren seien. Alle Neuen würden sehr behutsam an ihre Aufgabe herangeführt.