Am Montagvormittag geht es in der Villinger Innenstadt bunt und närrisch zu. Unsere Fotografen haben das Geschehen eingefangen:
Es geht weiter. Die Glonki-Gilde, wenn auch in verminderter Zahl, zieht um 16.40 Uhr durch die Stadt. Trommler und Trommlerinnen, Fanfarenzüge, Majoretten, Glonkinchen, der Nachwuchs. So wie immer. Die Stadt bebt unter den Trommelschlägen und Fanfaren. Anschließend spielen Guggenmusiken und andere Kapellen auf dem Latschariplatz. Die Zuhörer sind begeistert. Es wird geschunkelt, gehüpft und gesungen. Das Volk genießt die Fastnacht, die es nach dem Ausfall 2021 vermisst hat. Die Auswirkungen das auf die Omikron-Welle sind völlig unkalkulierbar.

Als um 14.15 Uhr der inoffizielle Maschgerelauf in der Oberen Straße startet, ist die Innenstadt voller närrischer Menschen. Die Fasnet kennt kein Halten mehr. Hunderte Narros laufen durch die Straßen, umjubelt von tausenden Besuchern. Es sind gefühlt so viele Besucher, wie in guten Fasnetjahren ohne Corona. Abstand halten ist in der Oberen Straße und in der Rietstraße kaum noch möglich, die Menschen stehen in Fünfer- und Sechserreihen am Straßenrand. Abstand und Maske spielen keine Rolle mehr. Hier gibt es aktuelle Eindrücke vom Narrenspektakel bei Sonnenschein.
In der Villinger Innenstadt ist am Mittag fast mehr los als als sonst üblich. Vermutlich deshalb, weil Stüble nicht geöffnet haben und in Gaststätten die 3G-Regel gilt.
Weil es keine offizielle Veranstaltung war, waren die Straßen nicht gesperrt und es gab beim Umzug Gegenverkehr durch Lieferfahrzeuge. Auch das Publikum kam kurzfristig etwas durcheinander, säumte in Erwartung der Narros von der Niederen Straße weiter in Richtung Rietstraße den Weg. Der Umzugstross bog am Latschariplatz aber kurzerhand in die Bickenstraße ab, weiter in die Bärengasse und von dort zurück in die Obere Straße. Erst dann gelangten die Narren auf ihre Schlussgerade in die Rietstraße. In unserem Video begleiten wir die Umzugsteilnehmer auf diesem Weg.
Fasnet ohne Stüble – in Villingen ein Problem für viele Hästräger. Wer keine Bekannten hat in der Innnenstadt hat, wo man sich aufwärmen, ausruhen oder verpflegen kann, hat ein Problem. Dann kann man heimgehen und die Fasnet beenden. Oder man hat Glück und findet Platz in einer der wenigen Stüble für Hästräger. Beispielsweise in der Gaststätte Kuckuck in der Färberstraße, die kurzfristig für Hästräger die Gaststätte umgeräumt hat. Oder im Katzenstüble.

Das Publikum hat es einfacher, immerhin gibt es so manche geöffnete Gaststätte in der Innenstadt. Auch diese sind schnell gefüllt. Doch Petrus hilft. Viele Menschen bleiben einfach auf der Straße, holen sich Essen auf die Hand. Oder sitzen im Straßencafé, genießen die Sonne und das närrische Treiben. Auf der Straße ist mittags fast mehr los wie sonst. Ideales Strählterrain für die Narros. Die die machen sich rar.
Die Villinger Narren haben am Montagmorgen einen bunten Umzug auf die Straße gezaubert. Der SÜDKURIER war mittendrin im närrischen Treiben.
Auch die Wuescht waren mit dabei und haben die vielen Zuschauer auf dem Latschariplatz mit ihren Sprüchle unterhalten.
Doch es ging nicht nur närrisch zu auf der Straße. Zahlreiche Narren haben beim Umzug auch Zeichen für den Frieden gesetzt.
Trotz des Fastnachtsfeiern gilt in Baden-Württemberg noch immer die Corona-Verordnung. Die besagt aktuell, dass im Freien keine Masken getragen werden müssen. Allerdings gilt das nur, wenn der Abstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. Ist das nicht der Fall, muss eine Mund-Nasen-Bedeckung aufgesetzt werden. Was sagt die Polizei dazu? „Generell ist das eine Ordnungswidrigkeit. Wie bei den sogenannten Spaziergängen gilt auch hier immer die Verhältnismäßigkeit. Die Kollegen vor Ort müssen im Einzelfall entscheiden“, sagt Jörg-Dieter Kluge von der Pressestelle der Polizei.

Überhaupt die Sicherheit: Einige erfahrene Fastnachter, die den Umzug dieses Jahr vom Straßenrand beobachteten, zeigten sich begeistert, dass der Umzug auch ohne Absperrung, Organisation und Sicherheitspersonal funktioniert. Dazu muss man aber sagen: Der Umzug umfasste vielleicht 20 Prozent der üblichen Umzugsteilnehmer, es gab deutliche weniger Zuschauer und vor allem, es gab keinerlei Umzugsfahrzeuge und Pferdekutschen, von denen hätten Gefahren ausgehen können. Ab und zu bewegte sich ein Lieferfahrzeug durch den Umzug oder Menschen auf der Straße. Mit gegenseitiger Rücksichtnahme funktionierte auch das. Die Polizei vor Ort griff nicht ein.
11.00 Uhr: Trachtenkappelle Kappel macht StimmungWohin nach dem Umzug? Auf dem Villinger Marktplatz ballt sich eine Menschentraube. Die Musik- und Trachtenkapelle aus Kappel macht musikalische Stimmung und begeistert ein größere Menschenmenge, die sich konzentrisch um die Musiker formiert.
Der improvisierte Mentigumzug 2022 in Villingen ist vorbei: 2000 Narren feiern in der Innenstadt im Traditionshäs. Jetzt fehlen die Stüble und vor den Cafés stauen sich die Fastnachter. Sonnenplätze sind besonders gefragt. Allein vor dem Riettor stehen zig Stachigruppen und Narros mit ihren Morbile. In der Rietstraße macht eine Kapelle Stimmung. Morbile, Glonki, Hexen – alle tanzen. Auch in den umliegenden Cafés hat der Rhythmus das Latte-Macchiato-Publikum erfasst.
10.10 Uhr: Für Mentignachmittag steigen die Chancen für einen MaschgerelaufEs scheint klar: Um 14.15 Uhr bildet sich wohl am Oberen Tor ein Maschgerelauf, der mit Musikern auf die Traditionsstrecke zum Riettor gehen wird.
10 Uhr: Milde Blicke der Ordnungshüter
Die Polizei macht schon den ganzen Vormittag über herrlich mit. Gütige Augen verfolgen fürsorglich das Geschehen. Einsatzleiter Armin Irion von der Villinger Wache freut sich auch. Er geht davon aus, dass die Nacht zum Dienstag noch einmal in Villingen kräftig durchgefeiert wird.
9.20: Die Botschaft gegen den Krieg der jungen Altvillingerin
Was muss noch gesagt werden? Nichts mehr. Die junge Altvillingerin überstrahlt mit ihrer Aktion und ihren Worten die Goldhaube. Fastnacht, wie es besser nicht geht, weil: So sind viele Narren, nur können es nicht alle so toll ausdrücken wie diese junge Frau. Hören Sie hin:
Nichts kann die Narros stoppen: Mehrere hundert Maschgere gehen auf die Strecke. Morbile, Altvillingerinnen, vorneweg läuft eine stolze Musik aus Harmonisten und Stadtmusikern, die einen richtig schön krachenden Narromarsch aufs Pflaster legen. Die Narros jauchzen – und los geht es:
Es geht los: Noch vor dem historischen Umzug legen die Glonki wieder los. Die Trommlerwieber ziehen in die Stadtmitte. Wer sie kennt, der weiß: Sie feuern gleich die Musiker und Narros an.

Es wird prächtig, an diesem Fasnettag in Villingen, das zeichnet sich schon früh ab. Erste Narros stolzieren in die Stadt, Villinger öffnen die Fenster, der Klang der Rollen verlockt. Auch andere Narren sind schon topfit.
8.05 Uhr: Der erste Strähl-Jubel in der StadtErstes Strählopfer in der Stadt: Heinz Klingele. Der Katzen-Ehrengeneral wird am Latschariplatz von zwei prächtig angezogenen Maschgere gestrählt. Die Bodinen blitzen, die Foulards wehren nur leicht im offenbar abflauenden Wind: Klingele und Narros jubeln sich zu. Gunther Schwarz gesellt sich ebenfalls dazu. Der Stadtführer stromert schon seit Dunnschtig durch die Stadt, auffällig: Er hat immer noch das selbe Häs an.
7.50 Uhr: Glonkigilde bricht am Sonntagabend den Behörden-Bann und feiert losWas bringt der Tag, nachdem am Sonntagabend die Glonkigilde klar gemacht hat, dass sie sich von der Obrigkeit nicht regulieren lassen will? Mit einem freien Umzug um 9 Uhr wird fest gerechnet, mit einem freien Narrospringen ab dem Oberen Tor ab 14.15 Uhr ebenso. Das Wetter ist prächtig.
7.30 Uhr „Brennte Mehlsupp und A‘gschirre“ bei den HästrägernBei Frank und Priska Haas in der Warenburgstraße geht‘s am Fasnetmentigmorge zu wie in so manchen Villinger Narrenfamilien.

Zum Frühstück gibt es klassisch eine gebrannte Mehlsuppe, „ums Fiddle zuzumachen“ (Frank Haas), Freunde und Bekannte sind da, die ins Häs gehen wollen.
Beim Anziehen hilft man sich gegenseitig. Narros, Altvillingerinnen und Murbele machen sich fertig. Die Profis liefern sich einen närrischen Disput, ob Narro seine Hosenbeine außen oder innen zubindet. Jeder macht es dann so, wie er es immer macht. Und kurz vor 9 Uhr rennen dann alle an die Niedere Straße.