In asiatischen Ländern gehörten Masken bereits vor Corona zum Straßenbild. Auch in Deutschland geben immer mehr Menschen an, nach der Pandemie weiterhin eine Maske tragen zu wollen. Wie sehen das die Bürger in VS-Villingen? Der SÜDKURIER fragte Menschen in Geschäften, im Fitnessstudio, in der Tankstelle und auf der Straße.
Engin Horvath, Mitarbeiter einer Tankstelle
„Ich bin mir nicht sicher, ob der Mundschutz wirklich was bringt. Aber wenn Kunden ohne Maske reinkommen, frage ich sie, wo sie sie haben. Manche haben ja auch eine Ausnahmegenehmigung. Der Vorfall mit dem Kollegen, der in der Tankstelle erschossen wurde, weil er jemanden auf die Maskenpflicht hingewiesen hat, hat mich nicht abgeschreckt. Ich mache das weiter. Aber nach Corona sollte keine Maskenpflicht mehr sein.“
Jürgen Roth, Oberbürgermeister VS
„Die Maskenpflicht nervt – aber sie ist notwendig. Schließlich ist diese zum allgemeinen Schutz und wichtig – vor allem für die Ungeimpften. Da bin ich kompromisslos. Zurzeit gilt es als normal, wenn man eine Maske trägt – und es hat ja auch gesundheitliche Vorteile. Es gab noch nie so wenig Grippekranke in den städtischen Betrieben wie im letzten Winter. Aber wenn die Maskenpflicht wegfällt, muss jeder selbst entscheiden, wie er damit umgeht.“
Elisabeth Kluck, Vorsitzende Eine-Welt-Laden Villingen
„In unserem Laden sprechen wir die Kunden darauf an, wenn sie keine Maske tragen. In großen Geschäften und Supermärkten wird darauf weniger geachtet. Es nützt nichts, Verordnungen zu haben, wenn sie nicht eingehalten werden. Wir bedienen keine Kunden ohne Maske. Nach der Pandemie wird es wieder ohne Masken normal sein. Man muss ja auch die Mimik erkennen können.“
Dominik Schaaf, Generalfeldmarschall Katzenmusik
„Gut geht es wohl niemandem mit der Maskenpflicht. Wenn es aber das soziale Leben ermöglicht, dann ist es halt so, dass man Masken tragen muss. Ich arbeite in Trossingen und habe dort schon vor Corona erlebt, dass Menschen aus asiatischen Ländern einen Mundschutz tragen. Die sind es gewohnt, dass sie auf diese Weise die Gesellschaft schützen. Aber wir sind da anders gestrickt. Ich glaube nicht, dass wir Masken tragen werden, wenn Corona vorbei ist. Jeder, der ehrlich zu sich ist, weiß, dass er es nicht machen wird.“
Claudia Surowy, Beamtin
„Für mich ist das kein Problem. Ich habe mir im Internet bunte Masken bestellt und habe noch ganz viele. Es gibt aber viele Leute, die sich beschweren, weil die Brille beschlägt und die Nase läuft. Die Menschen in Asien wissen schon, warum sie immer Masken tragen. Nach der Pandemie werde ich das auch weiter machen – es gibt ja auch noch andere Viren.“
Yvonne Würthner, Inhaberin eines Bekleidungsgeschäfts
„Wir müssen mit Corona leben. Bisher hatte ich noch nie Kunden, die keine Maske getragen haben. Ansonsten würde ich sie darauf hinweisen. Mich persönlich stört die Maske unheimlich – vor allem beim Einräumen und Treppensteigen. Wie ich später damit umgehe, weiß ich noch nicht. In kleinen, engen Räumen würde ich wohl weiterhin eine Maske tragen.“
Samantha Chenade, Leiterin eines Fitnessstudios
„Momentan gibt es kaum einen anderen Ausweg, als eine Maske zu tragen. Beim Training können die Kunden sie ablegen, damit sie genug Sauerstoff bekommen. Wenn ich nahe beim Kunden bin, setze ich den Mundschutz auf. Ansonsten achte ich auf genügend Abstand und lüfte regelmäßig. Nach Corona kann ich mir vorstellen, in großen Menschenmengen weiter Maske zu tragen.“
Gudrun Günter, Rentnerin aus Villingen
„Ich halte Masken für notwendig – aber auf dem Fahrrad trage ich sie nicht. Wenn ich irgendwo bin, wo wenig Leute sind und gelüftet wird, habe ich keine Bedenken. Aber in kleinen Räumen ohne Fenster fühle ich mich nicht wohl. Ob man nach Corona wirklich Sicherheit hat? In der Großstadt, wo es oft eng ist mit den vielen Menschen, ist das bestimmt schwierig. Aber wir sind auf dem Land. Villingen hat ja keine U-Bahn.“