Villingen-Schwenningen – Man ist froh, wenn man sie nicht braucht, doch manchmal, bei Situationen in höchster Not, sind sie einfach unentbehrlich – die Rettungssanitäter des DRK. Damit sie ihren nicht immer einfachen Job machen können, ist nicht nur eine gute medizinische Ausbildung gefragt, es bedarf außerdem einer Vielzahl technischer Geräte und einer Anzahl an speziell ausgestatteten Fahrzeugen. Der Ortsverein Villingen stellte jetzt ein ganz besonderes Einsatzfahrzeug vor. Das Besondere am Fahrzeug ist in diesem Fall aber nicht die Ausstattung, sondern die Art der Finanzierung, erklärt Thomas Bader, der beim DRK-Ortsverein für die Finanzen verantwortlich ist. Seit zwei Jahren ist es für jedermann möglich, sich über den Erwerb von Anteilsscheinen an der Finanzierung des Fahrzeugs zu beteiligen.
Und von dieser Möglichkeit, seine Solidarität mit den meist ehrenamtlichen Helfern des DRK zu zeigen, haben viele Menschen Gebrauch gemacht. Mit einem oder mehreren Anteilsscheinen, die jeweils einen Wert von zehn Euro haben, konnte man sich nach den eigenen finanziellen Möglichkeiten an der Finanzierung des mehr als 50.000 Euro teuren Fahrzeugs beteiligen.
Warum aber muss ein solches Fahrzeug über Spenden finanziert werden? Für solch eine Investition seien keine Zuschüsse vorgesehen, da der Mannschaftstransportwagen nicht Teil einer gesetzlichen Aufgabe ist, sondern ein Fahrzeug für die Bürger der Stadt. Es komme ihnen zugute, helfe in Notsituationen. Einsatzmöglichkeiten sind zum Beispiel die Organisation der Blutspendedienste, wenn Material ins Münsterzentrum oder ins Klinikum gebracht werden muss, und für den Sanitätswachdienst beim Fußballclub FC 08 Villingen. Am FC 08 hat man sich auch etwas orientiert, als es um Spendenideen ging. Der Verein habe Rasenpatenschaften für das Kunstrasenfeld ausgegeben, ähnliche Patenschaften halfen das Fahrzeug zu finanzieren.
Dieser persönliche Einsatz vieler sowie eine Anzahl größerer Spenden habe es jetzt möglich gemacht, das bisherige Fahrzeug, das mit vielen gefahrenen Kilometern und einem Alter von mehr als 20 Jahren nicht mehr die gewünschte Zuverlässigkeit bieten konnte, zu ersetzen. Dankbar sei man auch über den fairen Preis, mit dem das Villinger Autohaus Storz ebenfalls zum Erwerb des Fahrzeugs beigetragen habe, so der stellvertretende Vorsitzende des DRK-Ortsvereins, Norbert Butzke.
Bei der jüngsten Vorstellung des neuen Fahrzeugs auf dem Latschariplatz in der Fußgängerzone in Villingen war es natürlich weiterhin möglich, Anteilscheine zu erwerben. „Wir haben außerdem zahlreiche neue Mitglieder werben können“, freute sich Kassierer Thomas Bader über den großen Erfolg und das riesige Interesse der Bevölkerung an der Präsentation.
Auf den neuen Mannschaftswagen warten jetzt viele Aufgaben und Einsätze: Vom Transport technischer Gerätschaften bis hin zum Schulbusdienst für Kinder mit Handicap ist nämlich alles dabei, und man sei froh über die neue Zuverlässigkeit, die im Alltagsgeschehen ebenso hilft wie bei besonderen Anlässen, so das Team des Roten Kreuzes in seiner Einschätzung des Neuzugangs.