Das Schwarzwald-Baar-Klinikum schließt mit seinen 1000 Betten das Geschäftsjahr 2019 mit einem kleinen Plus. Bei 282 Millionen Euro Jahresumsatz kann die Einrichtung 372.000 Euro als Bilanzgewinn verbuchen.
Obwohl der Gewinn 2018 mit 1,6 Millionen Euro fast fünfmal so hoch ausfiel wie 2019, gelten die neuen Zahlen als befriedigend. 2165 Vollstellen weist das Haus zum Jahresende aus, fast konstant gegenüber 2102 im Jahr 2018 und 2093 im Jahr 2017.
50.252 Patienten nahmen die Dienste des Klinikums 2019 stationär in Anspruch. 2018 waren es 49.107. Die Patientenzahl ambulant sank indessen leicht. Von 161.657 Personen im Jahr 2018 ging es auf 158.472 im Jahr 2010 zurück.
Die Fallzahlen stiegen gegenüber dem Vorjahr von 48.639 auf 49.789 um 1150 Fälle an.Das ist ein Plus von 2,30Prozent. Die durchschnittliche Fallschwere sank gegenüber dem Vorjahr. Erlöse aus Wahlleistungen seien in 2019 um 6,3 Prozent oder um 421.000 Euro gesunken. 220.000 Euro davon führt das Klinikum auf den neuen Zweibettstandard in Donaueschingen zurück. Die Erträge aus ambulanten Leistungen seien um 4,3 Prozent auf 16,9 Millionen Euro gestiegen. Die Personalkosten seien im Jahr 2019 um 5,3 Prozent auf 171 Millionen Euro gestiegen. Ein höherer Besetzungsgrad der Planstellen und eine verbesserte Besetzung im Pflegedienst seien hierfür ursächlich, heißt es weiter in den Ausführungen zum Jahresbericht.
Die durchschnittliche Verweildauer im Klinikum ist indessen leicht im Sinkflug. 2017: 6,3 Tage. 2018: 6,15 Tage. 2019: 6,11 Tage. Hier spiegelt sich der Trend, dass im Gesundheitssystem allgemein die für die Kostenträger teurren Klinikaufenthalte nach Möglichkeit verkürzt werden und Behandelte rascher beispielsweise Anschlussheilbehandlungen zugeführt werden.
In einem Vorwort des nun vorliegenden Geschäftsberichts wird betont, dass es im Jahr 2019 gelungen sei, trotz eines grassierenden Fachkräftemangels den Pflegedienst zu stärken. Das Schwarzwald-Baar-Klinikum komme ohne Honorarkräfte aus und könne neuste Vorgaben der „Pflegepersonaluntergrenzenverordnung“ erfüllen, betont Geschäftsführer Matthias Geiser. Der Klinik-Chef ergänzt, dass diese Vorgaben die unternehmerische Freiheit beschnitten und „kreative Organisationslösungen“ verhinderten. Die Vorgaben zur Minimalbesetzung sei während der Corona-Krise „vom Gesetzgeber umgehend außer Kraft gesetzt worden“. Die Herausforderungen bei der Pflege liegen bei der im Schnitt immer älter werdenden Bevölkerung im Landkreis und auch in der Herausforderung, mit der Schweiz ein Hochlohnland nebenan zu haben.
Geiser schreibt im Geschäftsbericht 2019, dass das Land Baden-Württemberg „mangelhafte Investitionskostenförderung“ betreibe. Dies sei „eine Achillesferse in der Krankenhausfinanzierung“. Die Spielräume, Investitionskosten durch erwirtschaftete Eigenmittel abzufedern, seien „deutlich enger geworden“.
Klinik-Chef Geiser nimmt im Geschäftsbericht namentlich Gesundheitsminister Spahn (CDU) in die Pflicht. Hunderte von Betten standen während der Corona-Krise leer. Der Betrieb im Klinikum wurde heruntergefahren und auf Notfälle und Corona konzentriert. Spahn habe, so Geiser, am 13. März 2020 den deutschen Kliniken schriftlich versprochen, dass kein Krankenhaus durch die notwendigen Maßnahmen zur Corona-Bewältigung ins Defizit komme. Daran müsse sich Spahn messen lassen, so Geiser.