Im Herbst und Winter leben Radfahrer besonders gefährlich. Morgens auf dem Weg zur Arbeit oder in die Schule ist es manchmal neblig. Abends auf dem Heimweg wird es früher dunkel. Die richtige Beleuchtung macht da einiges aus. Aber wie genau sieht die aus?

Die Straßenverkehrsordnung schreibt eine Beleuchtung am Rad vor, vorne weiß und hinten rot. Zudem sollten gelbe Reflektoren an Reifen und Speichen sowie vorne und hinten an den Pedalen angebracht sein.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Polizei empfiehlt bei Dunkelheit zudem helle, auffällige Kleidung zu tragen. Die Bekleidung spiele eine kleinere, dennoch nicht zu vernachlässigende Rolle, bestätigt Jeannette Lauer vom Fahrradunternehmen Tour in Villingen. Es gebe Kleidung mit reflektierenden Elementen an Armen und Beinen sowie eingewebte reflektierende Fäden. Sobald sie im Dunkeln angestrahlt werden, leuchten die Fäden.

Die Mitarbeiter des Fahrradgeschäfts Tour in Villingen-Schwenningen zeigen den Unterschied: Jörg Ott (links) ist dunkel gekleidet, hat ...
Die Mitarbeiter des Fahrradgeschäfts Tour in Villingen-Schwenningen zeigen den Unterschied: Jörg Ott (links) ist dunkel gekleidet, hat kein Licht und keine Reflektoren am Rad. Sein Helm ist fast nicht zu sehen. Karoline Lazar ist ideal ausgestattet. Sie hat ein Frontlicht, trägt Leuchtstreifen an Armen und Beinen, sowie einen Helm mit Reflektoren. | Bild: Leonie Vaas

Als Zusatz gibt es Helme mit eingebauten Reflektoren oder mit Licht hinten und vorne, einige sogar mit Blinker.

Es gibt verschiedene Helmmodelle, um sich sichtbar zu machen. Licht vorne und hinten oder komplett reflektierend.
Es gibt verschiedene Helmmodelle, um sich sichtbar zu machen. Licht vorne und hinten oder komplett reflektierend. | Bild: Leonie Vaas

Tipps vom Profi: Was Radfahrer in Herbst und Winter beachten müssen.

Darauf kommt es bei der Beleuchtung an

Beim täglichen Weg zur Arbeit oder in die Schule spielt die Beleuchtung laut Polizei die größte Rolle. Dabei gelte das Motto „Licht ist Pflicht“. Die Straßenverkehrsordnung (StVO) gibt mindestens zehn Lux beim Frontlicht vor.

Das reiche aus, damit der Fahrradfahrer gesehen werde, sei auf Dauer aber nicht akzeptabel, findet Lauer. Für regelmäßige Pendelfahrten, auch außerhalb des Straßenverkehrs, sind LED-Lampen mit 70 Lux eine gute Investition. Hochwertigere Beleuchtung seien vor allem lichtstärker und leuchten somit die Fahrstrecke besser aus.

Das könnte Sie auch interessieren

Solche Lampen kosten zwischen 30 und 350 Euro, erklärt Markus Blust, der Geschäftsführer des Unternehmens Fahrrad-Center-Singer. Beleuchtungssets mit Front- und Rücklicht kosten ungefähr 20 Euro. Diese seien mittlerweile auch mit Akku erlaubt und müssen nicht mehr nur durch einen Dynamo betrieben werden.

Ohne Licht droht Bußgeld

Laut Polizeisprecher Dieter Popp sind 69,1 Prozent der Fahrradfahrer seit Januar 2022, selbst Hauptverursacher von Fahrradunfällen im Straßenverkehr. Radfahrer sollten somit nicht nur ihre Rechte, sondern auch ihre Pflichten im Straßenverkehr kennen.

Fahrradfahrer sind laut Polizei Hauptverursacher ihrer eigenen Unfälle. Ein Grund ist mangelnde Beleuchtung.
Fahrradfahrer sind laut Polizei Hauptverursacher ihrer eigenen Unfälle. Ein Grund ist mangelnde Beleuchtung. | Bild: Leonie Vaas

20 Euro Bußgelder koste es, wenn das Fahrradlicht defekt ist oder ganz fehlt sowie die Beleuchtung bei Dunkelheit oder schlechter Sicht nicht eingeschaltet ist, warnt Popp.

Das rät ein erfahrener Radfahrer

Helmut Wider (83) aus Villingen ist ein langjähriger Fahrradfahrer. Gemeinsam mit seiner Frau Verena hat er die halbe Welt mit dem Fahrrad bereist. In dieser Zeit hatte er zum Glück noch nie einen Unfall. Er meint, dass vor allem Abbiegungen im Straßenverkehr zu Unfällen beitragen.

Helmut und Verena Wider sind langjährige und erfahrene Radfahrer. In den vergangenen Jahren legten sie mehr als 200.000 Kilometer zurück.
Helmut und Verena Wider sind langjährige und erfahrene Radfahrer. In den vergangenen Jahren legten sie mehr als 200.000 Kilometer zurück. | Bild: Familie Wider

Zu den verpflichtenden Lampen vorne und hinten, empfiehlt der erfahrene Radler, „nicht unbedingt batteriebetriebene Geräte, sondern integrierte Dynamos“ zu benutzen. So fällt das Licht auf längerem Weg nicht einfach aus. Manche Dynamos haben zudem Akkus, dann leuchtet das Licht noch einige Minuten weiter, obwohl das Rad steht – beispielsweise an Ampeln. Auffällige Kleidung mit Reflektoren sei ebenfalls wichtig.