VS-Pfaffenweiler „Let´s Fetz – lass‘ es uns einfach tun“ war das Motto des ersten Show-Tanzwettbewerbs für Fasnetvereine, den die Rolliwieber von der Narrenzunft Wolfbach-Rolli in der Turn- und Festhalle Pfaffenweiler ausrichteten. Und sie haben es mit der vor einem Jahr gereiften Idee nicht nur einfach getan, sondern es richtig krachen lassen. Dafür sorgten die neun Tanzgruppen, die mit ihren ausgezeichneten Bühnenshows die mit 400 Personen voll besetzte Halle zum Beben brachten.

Der Wettbewerbsgedanke trat dabei in Hintergrund, feuerten sich doch die Teilnehmer frenetisch gegenseitig an und das Publikum machte kräftig mit. Von Beginn an war die Stimmung konstant auf dem Höhepunkt. „Wir haben mit dem Wettbewerb ein ganz neues Format geschaffen, weil nur Narrenzünfte daran teilnehmen durften – und der Abend hat alle Erwartungen mehr als übertroffen“, sagte Helen Huber von den Rolli-Wiebern überglücklich am Ende des Wettbewerbs. Die Tanzgruppen der Narrenvereine hätten gezeigt, dass sie Spaß und Lust hatten, ihren lang einstudierten Tanz, der meistens nur einmal am Fasnetball aufgeführt wird, nochmals aufführen zu dürfen. „Es war spektakulär und wir sind alle sehr überwältig von dem Abend“, sagt Kerstin Sahli, die zusammen mit Huber den Wettbewerb moderierte.

Eröffnet wurde Let‘s Fetz von den Gastgebern, die als grazile Kleopatras außer Konkurrenz ihre Bühnenshow zeigten. Mit einem Mega-Auftritt startete das Ballett der Glonki-Gilde Villingen als Pipi Langstrumpf in den Wettbewerb und tanzte sich damit auf den dritten Platz. Dass Gott ein Seemann sein muss, brachten die smarten und adretten Violetts von der Narrenzunft Nußbach zum Ausdruck. Mit Magie verwandelten sich die Weiherhexen des Narrenvereins Immerfroh aus Wolterdingen zur Showtanzgruppe, die mit beeindruckender Akrobatik glänzte. Die Tanzgruppen brachten teils auch ihre Bühnenausstattung mit. Bei der Garde Döggingen von der Gauchenzunft war es die Pommes-Fabrik.

Die Gallinas Locas aus Behla, für die wie bei allen Gruppen das Tanzen eine Leidenschaft ist, traten als Kommissare auf. „Alles klar, Herr Kommissar?“: Mit diesem Spürsinn kamen sie auf den ersten Platz des Wettbewerbs. Die Garde von der Narrenzunft Fischbach führte das Publikum in wechselnden Outfits mit ihrem Tanz ins Weltall, während die Teenie-Garde der Narrenzunft Brigachtal völlig losgelöst von der Erde mit Aliens im Weltall schwebte. Dafür landeten die Tänzerinnen, alle unter 18 Jahren, sicher auf dem zweiten Platz. Verführerisch muteten Jazz und Fan der Narrenzunft Dauchingen an. Sie kamen direkt vom Moulin Rouge auf die Showbühne in Pfaffenweiler. Military Power zeigte die Garde Schabenhausen von den Schlierbachnarren als jüngste Teilnehmergruppe von elf bis 18 Jahren.

Manch einer im Publikum wollte nicht in die Rolle der Jury stecken, so schwierig war es, die Platzierungen zu vergeben. In der Bewertungspause zeigte die Rolli-Jugend der Wolfbach-Rolli nochmals ihren Tanz als junge Spanier und durfte nicht ohne eine Zugabe von der Bühne.

Von jeder Gruppe war jemand in der Jury vertreten und wertete nicht, wenn die eigene Gruppe an Start war. In sechs Kategorien – vom Kostüm, der Choreografie über Originalität und Aufführung bis zum Ausdruck – konnten Punkte vergeben werden. Für den absoluten Favoriten durfte jedes Jurymitglied am Ende einmalig fünf Let‘s Fetz-Bonuspunkte vergeben.

Mit dem ersten Showtanzwettbewerb für Narrenvereine haben die Rolli-Wieber etwas ganz Neues in Pfaffenweiler auf die Beine gestellt und es wird mit Sicherheit nicht der letzte gewesen sein. „Die Mühe der einjährigen Vorbereitungszeit hat sich gelohnt“, rang Huber am Ende mit Worten. Ihr Dank galt allen an dem Abend Beteiligten, die dazu beigetragen haben, dass es so ein außergewöhnlicher Fest wurde, an dem noch alle bei der After-Show-Party kräftig gefeiert haben.