Freude bei der Firma BayWa, die die geplante Photovoltaikanlage bei den Spitalhöfen in Pfaffenweiler plant, bauen und betreiben möchte. Wie das Unternehmen mitteilt, fanden am 1. September 2020 die ersten Auktionen zu den sogenannten Innovationsausschreibungen der Bundesnetzagentur statt. Ziel der Ausschreibungen ist es, „Neuerungen im Ausschreibungsdesign und technische Innovationen“ zu testen. Insgesamt 650 Megawatt Leistung waren ausgeschrieben, von denen 200 Megawatt bevorzugt für Anlagenkombinationen vorgesehen waren.

Innovationsausschreibung

BayWa hat sich an dieser Ausschreibung beteiligt und hat promt einen Zuschlag für den Solarpark Spitalhöfe mit Elektrospeicher erhalten. Laut Bundesnetzagentur gingen bei dem Verfahren insgesamt 133 Gebote mit einem Volumen von 1.095 Megawatt ein, 50 Gebote (310 Megawatt) für Solar-Einzelanlagen und 83 Gebote (785 Megawatt) für Anlagenkombinationen, weshalb die Ausschreibung deutlich überzeichnet war. Aufgrund von Formfehlern musste die Bundesnetzagentur 14 Gebote mit einer Gebotsmenge von 71 Megawatt ausschließen. „Die erfolgreichen Bieter erhalten als Förderung eine fixe Marktprämie, also einen festen Geldbetrag je eingespeister Kilowattstunde zusätzlich zum Börsenpreis“, teilt die Bundesnetzagentur mit. Das verschafft Unternehmen Planungssicherheit, was gerade bei schwankenden Energiepreisen und im Bereich neuer Technologien und Innovationen die Investitionsbereitschaft von Unternehmen fördern soll.

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Rahmendaten

Damit ist der Rahmen für die Anlage in Pfaffenweiler abgesteckt. Sie soll demnach eine Leistung von rund 7,2 Megawatt sowie einen Elektrospeicher mit einer Leistung von etwa 2,9 Megawatt umfassen. Die Speicherungskapazität des Batteriespeichers wird rund 1,8 Megawatt betragen. „Das Speicher-Expertenteam der BayWa hat die Dimensionierung der innovativen Hybrid-Lösung in Zusammenarbeit mit führenden Industriepartnern erstellt“, so heißt es in einer Mitteilung von BayWa. Die Anlagenkombination soll ermöglichen, beispielsweise zur Mittagszeit den Strom aus der Photovoltaikanlage zu speichern, um ihn dann bei Bedarf ins Netz einzuspeisen. Auf diese Weise soll die Anlage einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität und zur Versorgungssicherheit beitragen.

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Energiewende

Marc Krezer, Teamleiter BayWa Projektentwicklung Deutschland, erklärt: „Mit dieser Anlagenkombination können wir neue Marktmodelle erproben. Wir können uns damit auf den künftigen Strommarkt einstellen und einen innovativen Beitrag für das Gelingen der Energiewende leisten.“ Krezer weiter: „Innovationsausschreibungen eignen sich, um die Markteinführung von neuen Technologien und Konzepten voranzutreiben, die bereits kurz vor der Marktreife stehen. Daher begrüßen wir dieses neue Ausschreibungsformat und freuen uns, direkt in der ersten Runde erfolgreich gewesen zu sein.“ Er merkt aber auch an, dass Innovationsausschreibungen zudem auf weitere vielversprechende Ansätze ausgeweitet werden sollten. Technologien, wie beispielsweise Agri- und Floating-Photovoltaikanlagen könnten so die Möglichkeit erhalten, sich in der Praxis weiterzuentwickeln und am deutschen Markt zu etablieren.

So geht es weiter

Der Baubeginn für den Solarpark Spitalhöfe ist für das vierte Quartal 2021 geplant. Die Photovoltaikanlage und der Energiespeicher könnten im ersten Quartal 2022 in Betrieb gehen. „Aktuelle läuft die erste Runde im frühzeitigen Beteiligungsverfahren“, erklärt Baywa-Projektleiter Markus Wanckel. Bürger, Vereine, Verbände können Bedenken oder Änderungswünsche einreichen.

Bild 1: Solarpark Spitalhöfe: Baywa erhält Förderzuschlag für Photovoltaikanlage mit Elektrospeicher bei Innovationsausschreibung
Bild: BayWa

„Diese werden im Anschluss ausgewertet. Pläne müssen gegebenenfalls angepasst werden.“ Danach folge eine zweite Offenlegung und ein weiterer Beteiligungsdurchlauf. „Wir hoffen nun, dass wir weiterhin auf das Zugeständnis der Stadt bauen können“, so Wanckel weiter. Im Gegenzug wolle man sich alle Mühe geben, Bedenken und Anregungen aus dem Beteiligungsprozess zu berücksichtigen, wie zuletzt auch bereits geschehen. Demnach wurde bereits eine Hecke als Sichtschutz in die Planungen mit aufgenommen.

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Das Unternehmen

Die Firma BayWa r.e. renewable energy GmbH zählt eigenen angaben zufolge zu den führenden Entwicklern, Dienstleistern, Photovoltaik-Großhändlern und Anbietern von Energielösungen im Bereich der Erneuerbaren Energien. Mit dem Anspruch das Thema Energie neu zu denken, ist das Unternehmen weltweit aktiv und hat mehr als 30 Jahre Markterfahrung. In dieser Zeit habe man bereits Erneuerbare Energien Anlagen mit insgesamt 3,5 Gigawatt in Betrieb genommen und verantworte die Betriebsführung von über 8,5 Gigawatt Anlagenleistung. BayWa r.e. ist eine 100-prozentige Tochter der BayWa AG. Der Konzern erwirtschaftet einen jährlichen Gesamtumsatz von 17,1 Milliarden Euro.