„Kommen Sie mal mit“, sagt der Nachbar und weist auf das Chaos, das sich direkt neben seinem Garten im hinteren Bereich des Hauses auftürmt. Er ist gerade dabei, sein Haus zu sanieren, während nebenan nichts vorangeht. Vorerst werde sein gerichtetes Haus nicht bezogen werden, da er nicht wisse, was im Nachbarhaus passiere, sagt der Nachbar.
Großbrand am 8. Juni 2022
Das Problem besteht seit fast drei Jahren. Am 8. Juni 2022 kam es zu einem Großbrand in der Schwenninger Lessingstraße, bei dem drei aneinander angrenzende Gebäude ausbrannten und in der Folge unbewohnbar wurden.
Während zwei Häuser wieder instand gesetzt sind, stocken die Arbeiten an der Kreuzung Lessingstraße/Mutzenbühlstraße. Das Haus und der Straßenraum sind weiterhin großzügig abgesperrt. Auf der Straße steht ein Kühlschrank, auf dem Gehweg Gartenstühle. Holzreste sind aufgestapelt, Schutt liegt türmt sich auf dem Gehweg, Kunststoffboxen wurden im abgesperrten Straßenbereich aufgestapelt.
Kritik aus dem Gemeinderat
Jüngst war das Brandhaus und das umliegende Chaos auch Thema im Gemeinderat, zumal sich der Müll bei stärkerem Wind auf die umliegenden Gärten und Einfahrten verteilt. CDU-Stadtrat Dirk Sautter kritisierte, dass auf dieser Baustelle so gar nichts geschehe. Bürgermeister Detlev Bührer räumte ein, dass der Zustand dort alles andere als befriedigend sei, machte aber gleichzeitig auch klar, dass die Stadt wenige Handhabe besitze, um Druck auf den Eigentümer auszuüben.
Stadt sieht keine Handhabe
Ein Rückbau und ein anschließender Neubau seien dort geplant. „Das Verfahren läuft, aber man kann es nicht beschleunigen“, sagte Bührer. Die Stadt könne nur dafür sorgen, dass Straße und Gehweg einigermaßen in Ordnung gebracht würden. Auch Oberbürgermeister Jürgen Roth nannte die Situation unbefriedigend.
Bei dem Brand vor drei Jahren verloren 43 Menschen ihre Wohnungen, 14 wurden in der städtischen Notunterkunft untergebracht, weitere fanden Ersatz in privaten Unterkünften.
Brandursache nie geklärt
Die Brandursache konnte nicht abschließend geklärt werden. Ausgeschlossen wurde ein technischer Defekt, eine fehlerhafte Entsorgung von Zigaretten gilt als wahrscheinlich. Ein Täter wurde jedoch nicht ermittelt.