- Fitness-Model aus VS nimmt an Meisterschaft teil
- Hartes Training und strenge Diät vor Wettkampf
- Mit vielen Bildern und Trainingsvideo!

Christian Ani aus VS-Schwenningen hat einen Traum. Der 21-Jährige will Fitness-Model werden und sich schon bald mit einer Medaille belohnen. Am 31. Oktober geht er dafür bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft der Verbände World Fitness Federation (WFF) und der National Amateur Bodybuilders Association (NABBA) in Bad Langensalza in Thüringen an den Start. „Mein Traum ist der erste Platz, eine Medaille wäre aber auch schon ein Erfolg“, erzählt der Sportler. Denn Ani formt seinen Körper erst seit gut zwei Jahren, richtig intensiv erst seit zwölf Monaten.
Rückblick: Der Weg zu seinem muskulösen, definierten Körper fing an vor etwa drei Jahren. Nach seinem Schulabschluss in Nigeria folgte er 2016 mit 17 Jahren seinem Vater nach Deutschland, der bereits sei 2002 hier lebt.
Mittlerweile absolviert Ani eine Ausbildung zum Chirurgiemechaniker in einem einem großen Tuttlinger Unternehmen und bildet sich parallel an einer Abendschule zur Fachkraft für Elektrotechnik fort. Als Ausgleich zu diesem straffen Zeitplan fing der 21-Jährige Anfang 2018 an, in diversen Fitnessstudios der Doppelstadt Sport zu treiben. „Erst als Hobby, etwa einmal die Woche“, erzählt Ani, der damals noch schmale Schultern hatte und kaum Muskelmasse, ein ganz normaler Jugendlicher eben.
„Irgendwann habe ich gemerkt, dass sich etwas tut, mein Körper muskulöser wird“, erinnert er sich an erste Erfolge. Er erhöhte sein Pensum nach und nach auf zwei bis drei Trainingstage pro Woche und eignete sich Sport-Wissen über Trainingspartner, Internetvideos und andere Quellen an. Immer schneller entwickelte sich seine Statur.
Studiowechsel: Der Sport war mittlerweile fast täglicher Begleiter geworden. Ani liebt es, sich im Training gegenseitig zu motivieren. Wenn er nicht im Studio Gewichte stemmt, geht er gerne Basketball-Spielen, Joggen oder in den Freiluft-Fitnesspark in Schwenningen. Auch zuhause werden Übungen gemacht, die keine Geräte erfordern. Anfang dieses Jahres brachte ihn ein guter Freund auf die Idee, den Fitness-Sport auch wettkampfmäßig zu betreiben.
Zusammen besuchten sie die Fitness-Fabrik in Trossingen, denn Studiobetreiber Detlef Schmidt gilt als gute Anlaufadresse für Bodybuilding-Sport, blickt selbst auf eine lange Wettkampfkarriere mit zahlreichen Meistertiteln zurück und hat schon über 100 Athleten in Sachen Training, Ernährung und Posing betreut.

Wettkampfvorbereitung: Seit März ist Ani nun im Fitness-Fabrik-Team, trainiert fünfmal die Woche zusammen mit drei weiteren Frauen und drei Männern. Alle haben ein Ziel: die Deutsche Meisterschaft. Immer sonntags werden gemeinsam die Bühnen-Posen geprobt. Ani tritt in der Fitness- und Model-Klasse an, die sich in längeren Shorts der Jury präsentieren. Schmidt geht in der Body-Klasse an den Start.
Ani hält nun seit August Diät, nimmt mehr Eiweiß zu sich, dafür weniger Kohlenhydrate und Fett. Im Training nehmen Ausdauer-Einheiten mehr Raum ein, um den Körper weiter zu definieren, das Unterhaut-Fettgewebe zu schrumpfen und somit die Muskeln sichtbarer zu machen. Spezielle Nahrungsergänzungsmittel kommen bei ihm aber nicht auf den Teller. „Die brauche ich nicht“, sagt Ani, der sich lieber bewusst und gesund ernährt.
Chancen: „Ich will einen Pokal mit nach Hause nehmen“, so der Sportler, den jetzt auch der Ehrgeiz gepackt hat. „Ich bin motiviert und will was erreichen.“ Er rechnet sich durchaus gute Chancen aus. Lediglich an seine Beinen und seinem Oberkörper sieht er noch Verbesserungsmöglichkeiten bis zum Wettkampf, mehr Definition. „Er kann durchaus vorne mithalten“, ist auch Trainer und Berater Schmidt überzeugt. Er mahnt seinen Nachwuchsmann aber auch, sich nicht auszuruhen und noch etwas härter zu trainieren.
Tipps: Der 21-Jährige teilt seine Leidenschaft gerne auf seinem Instagram-Kanal, zeigt Bilder von sich und Videos vom Training. „Ich motiviere so gerne andere Leute und teile mein Fitness-Tipps.“ Allen, denen der Antrieb für mehr Aktivität bislang fehlte, rät er, erst einmal langsam zu beginnen, nicht täglich zu trainieren, dafür aber regelmäßig. „Man muss in der ersten Zeit dranbleiben“, ist er sich sicher. Um Verletzungen zu vermeiden sei es wichtig, Übungen korrekt auszuführen. Nur an Pause-Tagen könne sich der Körper regenerieren. „Daher: viel schlafen“, rät er und schmunzelt.

Bekannter Name: Der Nachname Ani ist sicher vielen Menschen der Region ein Begriff. Kein Zufall, denn Christian ist der Sohn von Felix Ani, dem singenden Müllmann, dem selbsternannten König des Schwarzwalds und dem wohl schillerndsten Mitglied der CDU Villingen-Schwenningen, der bei öffentlichen Anlässen gerne im traditionellen, afrikanischen Kaftan erscheint, so wie 2017 bei der Schwenninger Kulturnacht.

Bald schon könnte Christian seinem Vater in Sachen Bekanntheit Konkurrenz machen, wenn er Deutsche Meister wird oder als Fitness-Model in Katalogen und Titelseiten auftaucht. Bei einer Model-Agentur ist der 1,94 Meter große und 92 Kilo schwere Modellathlet bereits gelistet. Wir drücken dem jungen Sportler die Daumen.
