Seit 24 Jahren erklingen im idyllisch gelegenen ehemaligen Bauernhof in den Spitalhöfen 5 hochkarätige Konzerte, die die Kulturszene der Region bereichern. Dass dort in der Waldeinsamkeit ein Kulturtempel entstand, ist Wolf-Dieter Bauer, der jetzt 80 Jahre alt wurde, und seiner Familie zu verdanken

Bauer umreißt die Geschichte der Waldkulturscheune als bisweilen steinigen Weg von der Idee bis zur Verwirklichung. Am Sonntag, 8. September, wird ab 15 Uhr ein Wandelkonzert im Garten und dem Konzertsaal der Waldkulturscheune dieses Lebensjubiläum umrahmen.

Mit 80 Blüten aus dem Waldkulturscheunen-Garten überraschten die nächsten Angehörigen den Jubilar Wolf-Dieter Bauer an seinem Geburtstag.
Mit 80 Blüten aus dem Waldkulturscheunen-Garten überraschten die nächsten Angehörigen den Jubilar Wolf-Dieter Bauer an seinem Geburtstag. | Bild: Jörg-Dieter Klatt

Aus den USA in den Schwarzwald

Mit großer Lebensfreude blickt Wolf-Dieter Bauer auf die vergangenen Jahre zurück. In Volkach am Main geboren und nach dem Studium der theoretischen Physik ging Bauer an die renommierte Brown-University in Rhode Island in die USA. Seinen Doktortitel erhielt er 1974 an der Universität Bern in der Schweiz.

In Furtwangen Professor

Doch es zog ihn und seine Frau Karin zurück nach Deutschland, wo er am Forschungsinstitut für Funk und Mathematik von 1974 bis 1979 in Werthhoven lehrte. An der Hochschule Furtwangen war eine Professorenstelle für Computerbetriebssysteme ausgeschrieben, welche die Familie Bauer 1979 in den Schwarzwald führte.

Die Suche nach einem Bauernhof

Das zukünftige Zuhause sollte ein alter Bauernhof sein, in dem auch Musik erklingen könnte, denn Mutter Karin Bauer hatte die beiden Kinder Friederike und Peter schon früh mit Freude zur Musik geführt.

Sich diesen Wunsch zu erfüllen, war allerdings alles andere als einfach. Der zunächst im benachbarten Tannheim anvisierte Hof wurde nicht veräußert und das in den Spitalhöfen gefundene Gebäude war auf den ersten Blick nur des Abrisses würdig.

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Die gewünschte Umbaugenehmigung wurde von den Behörden versagt. Das Denkmalamt fand eine besondere Dachkonstruktion, die akzeptiert wurde. So konnte sich die Familie nach manch schlafloser Nacht ihren Traum von einem stützenfreien Musikzimmer doch noch erfüllen, in dem ab Oktober 2000 Konzerte und Familienfeiern stattfinden konnten.

In den Konzertpausen laden festliche Tische inmitten des idyllischen Gartens der Waldkulturscheune zum Plaudern bei einem Glas Wein ein.
In den Konzertpausen laden festliche Tische inmitten des idyllischen Gartens der Waldkulturscheune zum Plaudern bei einem Glas Wein ein. | Bild: Jörg-Dieter Klatt

Pianist Tibor Szasz von der Musikhochschule Freiburg gab das erste Konzert in der damaligen Musikscheune. Die Konzerte genossen schnell einen hervorragenden Ruf und Wolf-Dieter Bauer lud die Konzertbesucher via Mail und Briefpost ein.

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1000 Mailadressen gesammelt

„Ich hatte über 1000 E-Mail-Adressen gesammelt und die Konzerte wurden auf Spendenbasis honoriert“, erzählt der rüstige Jubilar. Ehefrau Karin verlieh mit viel Blumenschmuck, unendlich viel gebackenen Hefezöpfen für die Konzertpausen und einer herzlichen Ansprache an die Konzertgäste den Musikereignissen ein besonderes Flair.

Tochter übernimmt Organisation

Nach dem frühen Tod von Karin Bauer 2018 übernahm Tochter Friederike Bauer die Organisation der Konzerte und stellte mit der Gründung des eingetragenen Vereins Waldkulturscheune das Kulturgeschehen auf zukunftsfähige Füße.

Vater Wolf-Dieter Bauer lebt weiterhin in dem heimeligen Gebäude, das inmitten eines wunderbaren Gartengeländes steht, das sowohl die Wandelkonzerte als auch die Pausen der übrigen Konzerte zu einem besonderen Erlebnis werden lässt.

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