Dieses Narren-Treiben hat am Montag in Villingen der Fasnet keinen Gefallen getan. Die Villinger Zünfte haben im Vorfeld alles versucht, um ihre Mitglieder zum Zuhause bleiben zu bewegen, das war vielfach erfolgreich. Um es klar zu sagen: Was am Mentig auf der Straße war, hat mit Maschgerelauf oder Traditionsumzug nichts zu tun.

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Das Paradieren im Narrohäs und mit der Goldhaube empfanden viele als Provokation. Zu Recht. Auch, weil tausende Häsgänger rücksichtsvoll zuhause geblieben sind. 2021 im Frühjahr ist eben wegen Corona keine normale Zeit – kein Mensch weiß wirklich, welche Gefahren bei uns von den hoch ansteckenden Virus-Mutationen ausgehen werden. Dass ein einzelner Narro frühmorgens durch die Stadt springen will, das kann jeder nachvollziehen, der das genauso liebt. Nur: Muss das jetzt sein? Und wie gefährlich ist es, wenn am Straßenrand ob das stolzen Hästrägers spontan erfreut gejubelt wird oder, wie vielfach gestern geschehen, Fasnetlieder auf und ab gesungen werden – und zwar im Chor. All dies vor dem Hintergrund, dass etwa in Kirchen der Gemeindegesang verboten ist, dass Chorproben der Vereine seit Monaten aus Sicherheitsgründen unterbleiben, alles, um Ansteckungsgefahren für die Gesellschaft zu vermeiden.

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Wer die volle City gesehen hat am Montagnachmittag, der wunderte sich: So gedrängt ist es in keinem Supermarkt zu keiner Zeit. Stattdessen: Menschen feiern dicht an dicht mit Musik auf der Straße, und die Ordnungshüter schauen zu. So gesehen wird die Entwicklung der Ansteckungszahlen in den kommenden 14 Tagen besonders spannend – und hoffentlich nicht erschreckend. Alle, die auf bald wieder geöffnete Cafés und Läden hoffen, könnten mit einer weiteren Verlängerung des Lockdowns enttäuscht werden. Das wäre fatal.