Die Vorbereitungen für die Impfungen gegen das Coronavirus laufen deutschlandweit auf Hochtouren und haben auch im Schwarzwald-Baar-Kreis konkrete Formen angenommen. Die Schwenninger Tennishalle wird aktuell für den Impfstart am 15. Januar vorbereitet.

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Landesweit sind 50 Kreisimpfzentren in Planung. Weiterhin wurden große, zentrale Impfzentren in Freiburg, Offenburg, Karlsruhe, Heidelberg, Stuttgart (2), Rot am See, Tübingen und Ulm eingerichtet, die jetzt sofort mit den Impfungen beginnen können, sobald ein Impfstoff zugelassen wird. Aktuell geht man von Ende Dezember aus.

Annahme

Das alles geht jetzt ganz schnell. Die Corona-Impfstoffe, die aktuell das EU-Zulassungsverfahren durchlaufen, wurden im Schnelldurchgang entwickelt. Immer wieder hört man in Gesprächen der vergangenen Tage, dass nicht wenige Menschen an der Sicherheit der Impfstoffe zweifeln und Nebenwirkungen und Spätfolgen fürchten. Zur Verunsicherung tragen da sicher auch viele ungesicherte Informationen bei, die in sozialen Medien verbreitet werden. Viele Menschen äußern aber auch große Hoffnung und wünschen sich einen zeitnahen Impfstart.

In der Tennishalle in Schwenningen soll am 15. Januar das Kreisimpfzentrum seinen Betrieb aufnehmen. Dafür wird aktuell ein ...
In der Tennishalle in Schwenningen soll am 15. Januar das Kreisimpfzentrum seinen Betrieb aufnehmen. Dafür wird aktuell ein Breitbandanschluss zur Halle gelegt. | Bild: Fröhlich, Jens

Zwischenstand

Die SÜDKURIER-Redaktion Villingen-Schwenningen wollte daher wissen, wie die Meinungen in der Doppelstadt aktuell verteilt sind. An unserer Online-Abstimmung zum Thema hatten sich (Stand Mittwoch, 16. Dezember) über 500 Leser beteiligt. Das Ergebnis bestätigt das Gefühl aus dem Hörensagen. Die Meinungen gehen weit auseinander und die Verunsicherung ist groß. Rund 25 Prozent aller Teilnehmer haben keine Zweifel und wollen sich sofort, sobald möglich, immunisieren lassen. Knapp 29 Prozent sind nicht abgeneigt sich impfen zu lassen, sind sich ihrer Sache aber noch nicht so ganz sicher. Sie wollen erst einmal abwarten, wie alles anläuft und der Impfstoff bei anderen wirkt, ob Nebenwirkungen auftreten oder einfach, um anderen den Vortritt zu lassen.

Zwischenstand unserer Abstimmung, Stand Mittwoch, 16. Dezember, 14 Uhr.
Zwischenstand unserer Abstimmung, Stand Mittwoch, 16. Dezember, 14 Uhr. | Bild: Fröhlich, Jens

Gut 40 Prozent aller Stimmen entfielen auf den Punkt „Nein, ich lasse mich gar nicht impfen.“ Halten sich alle diese Teilnehmer an ihre Wahl bei der Abstimmung, könnte es mit der sogenannten Herdenimmunität hier in VS knapp werden. Die Bundesregierung geht nämlich davon aus, dass rund 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung immun sein sollte, um diese zu gewährleisten. Etwas über fünf Prozent der Teilnehmer gab an, noch keine Entscheidung getroffen zu haben. Wichtig zu erwähnen ist, dass das Abstimmungsergebnis nicht repräsentativ ist. Das Ergebnis kann jedoch gute Hinweise auf ein mögliches Stimmungsbild geben.

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Diskussion

Die selbe Frage haben wir im sozialen Netzwerk Facebook zur Diskussion gestellt. Die Rückmeldungen waren enorm. Knapp 200 Kommentare wurden in kurzer Zeit von den Nutzern verfasst. Auch hier wurde ein großer Spalt zwischen Befürwortern und Gegnern der Impfung deutlich. Viele Kommentarschreiber antworteten mit „ja“ und „sofort“. Häufig gab es gegenteilige Antworten wie „niemals“, „nicht freiwillig“ und „sicher nicht“. Eine Schreiberin begründet ihre Zustimmung so: „So lange wir Billigfleisch konsumieren, sollten wir uns über diese Impfung nicht so viele Gedanken machen.“ Und sie erhält Unterstützung von einer weiteren Nutzerin: „Nikotin, Fleischkonsum, Chemie in der Kleidung, Handystrahlung, Sonne oder Solarium, Zusatzstoffe in Lebensmitteln, alles egal. Aber jetzt diese Impfung verteufeln!? Finde den Fehler.“ Eine andere schreibt, dass sie sich auch impfen lassen wird, allerdings will sie erst einmal anderen den Vortritt lassen. „Da gibt es viele, die vorher wichtiger sind, als ich.“

„Nee, ist mir zu heikel. Lasse gerne anderen den Vortritt. Wenn bis zum Sommer noch keine Zombie-Apokalypse ausgebrochen ist, werde ich es mir überlegen“, schreibt ein etwas kritischerer Nutzer. Ein anderer Mann hat sich bereits entschieden: „Ich persönlich nein. Muss aber jeder selbst wissen.“ Ähnlich sieht es dieser Schreiber: „Wer sich impfen lassen will, bitte. Aber Zwang, nein. Diese Impfung ergibt einfach kein Sinn. Die Wahrscheinlichkeit, an dem Virus zu sterben, ist unter 0,1 Prozent.“ Eine Frau wagt gar einen Vergleich mit Contergan und befürchtet schlimme Nebenwirkungen.

„Keiner wird zu einer Impfung gezwungen“, argumentiert eine Frau und fragt sich: „Fast jedes Medikament kann Nebenwirkungen verursachen und Kreuzreaktionen hervorrufen. Sollen wir in dieser Jojo-Situation jetzt zehn Jahre verharren, bis auch wirklich jede Wahrscheinlichkeit erprobt ist?“

Die gesamte Diskussion könne Sie auf unserer Facebookseite nachlesen und selbst mitdiskutieren.