Villingen-Schwenningen will an der Villinger Herrenmühle einen Wohnmobilstellplatz ausweisen. Seit Jahren wird an dem Projekt debattiert und geplant. Nun heißt es: Noch immer werde mit dem Eigentümer einer dazu benötigten Fläche verhandelt.
Alle wollen den Wohnmobilstellplatz in Villingen, das auserkorene Gelände an der Brigach nahe der Firma Hess und seitlich versetzt zur Fußgänger- und Radler-Brücke beim Schwedendamm gilt als hoch geeignet. Nur: Die Verwaltung beißt in den Verhandlungen offenbar auf Granit. Die Gründe dafür bleiben unklar. Betreibt hier ein Eigentümer einen Preispoker mit dem Rathaus oder fürchten sich Bürger vor Lärm und Grillgestank?

Faktisch stimmte das Gremium nun der Verlängerung einer Veränderungssperre zu, das bedeutet, das betroffene Flurstück 2066/7 zwischen Mühle und Bach darf baulich nicht verändert werden. Vor den Stadträten betonte ein Verwaltungssprecher, diese Sperre könne „notfalls bis zu vier Jahren verlängert werden“.
Ob sich das Oberzentrum so lange hinhalten lassen will, wurde nicht klar, vermutlich auch aus Gründen der laufenden Verhandlungen. Klar ist nur: Wohnmobilstellplätze sind seit Jahren im Trend und VS hat sich bei diesem Thema zuletzt nicht mit Ruhm bekleckert. Übergangslösungen wurden auf Internetforen abgekanzelt wegen nicht funktionierender Entsorgungsmöglichkeiten und anderer Fehler.
In Schwenningen funktioniert es auf den Kienzlewiesen beim Messegelände nun offenbar gut. „Auch Schwenningen ist schön“, sagte Helga Baur. Die Grünen-Rätin warb dafür, diesen Platz weiterhin aufrecht zu erhalten. „Hier parken ja nur einmal im Jahr die Besucher der Südwestmesse, sonst ist da ja nix“, meinte sie salopp.
Wie lange für Villingen noch abgewartet werden soll, ist nebulös. Wohnmobilfahrer gelten als Kaufkraft-Bringer – zumindest bei anderen Städten. Ob Geschäfte, Restaurants, Bars oder auch Kulturveranstalter, überall sind anderswo Wohnmobilisten zu sehen. In Villingen-Schwenningen konnte am Dienstag nicht einmal klar die Frage beantwortet werden, ob eine Ausschreibung für den künftigen Betrieb erfolgen werde. Dies werde „wohl geschehen müssen“, hieß es gewunden als Antwort.