Sind alle wohlauf beim SV Mühlhausen?

„Ja, soweit ich weiß, geht es allen gut bei uns. Vom einen oder anderen Spieler höre ich hie und da mal was. Untereinander sind die natürlich fleißig in ihrer WhatsApp-Gruppe aktiv. Aber da darf der Trainer natürlich nicht drin sein.“ (lacht)

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Was machen die Spieler während der Pause?

„Als es losging, haben wir eine Videokonferenz gemacht. Die Spieler sind angehalten, für sich selbst zu trainieren, so gut es geht, um die Grundlagenausdauer zu erhalten. Da gab es ein paar Ratschläge von uns. Ich denke, dass die meisten auch genügend Eigenverantwortung haben und nicht nur auf der faulen Haut liegen. Diejenigen, die vor der Krise schon trainingsfaul waren, werden jetzt aber wohl auch nichts machen.“

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Wie geht‘s dem Verein in der Krise?

„Die Krise reißt schon ein großes Loch in die Vereinskasse, auch wenn der SV Mühlhausen den richtigen Weg geht und die Spieler nicht bezahlt. Wenn aber so ein Heimspieltag wegfällt mit Jugendspielen und danach Partien der dritten, der zweiten und der ersten Mannschaft, wenn da keine Würste und Getränke verkauft werden können, ist das für einen Club auf Dauer dramatisch. Ich finde, dass da der Fußballverband eingreifen und die Clubs unterstützen sollte. Die Vereine sind schließlich kleine Unternehmen. Wieso sollten die keine öffentliche Hilfe bekommen? Auch die Kommunen sehe ich in der Pflicht. Fußballvereine leisten wertvolle Jugendarbeit und sollten deshalb auch von den Gemeinden in irgendeiner Form unterstützt werden.“

Lieber Saisonabbruch oder Fortsetzung?

„Ich bin enttäuscht, dass vom Verband noch keine Entscheidung kam. Wir brauchen jetzt dringend Fakten. Für mich kommt nur ein Szenario in Frage: Abbruch und Annullierung der Saison – und dann ein Neustart, sobald es möglich ist. Sicherlich wären damit einige Vereine unzufrieden, die viel investiert haben, um in der neuen Saison eine Klasse höher zu spielen. Aber die sind selbst schuld.“

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Was muss sich im Fußball ändern nach Corona?

„Die horrenden Summen, die schon im Amateurfußball gezahlt werden, sind der reinste Wahnsinn. Da sollte ein Umdenken her. Vielleicht sehen jetzt ja einige der Amateurkicker, wie lange und wie hart andere arbeiten müssen für das Geld, das sie selbst durch ein bisschen Kicken verdienen. Ich bin aber skeptisch, ob sich langfristig was ändern wird. Vielleicht wird es am Anfang etwas bescheidener zugehen, aber dann wird sich das schnell wieder hochschaukeln.“