Fußball-Bezirksliga: – Gästetrainer Philip Brandl musste nach dem Schlusspfiff an sich halten. Wohl wissend, dass seine Elf vor allem im ersten Spielabschnitt den möglichen und verdienten Sieg vergeigt hatte, arbeitete er sich am Unparteiischen ab: „Da waren ein paar zweifelhafte Pfiffe“, ärgerte sich der Trainer des FC Hochrhein nach dem 2:3 beim SV Buch.
Selbst Michael Hägele, Trainer des SV Buch, bezeichnete den Sieg der Seinen als glücklich: „Der FC Hochrhein hätte mindestens einen Punkt verdient. Letztlich entschieden zwei starke Szenen des eingewechselten Manuel Berger, der damit unsere Sieg bringenden Tore vorbereitet hat, dieses Spiel.“
Vor allem im ersten Abschnitt präsentierte sich der SV Buch ohne seine urlaubenden Offensivkräfte Pascal Pecoraro und Mario Winkler sowie ohne die verletzten Onur Dokuzkardes und Dawid Armanowski als äußerst harmlos.
Gefühlte 70 Prozent Spielanteile brachten nichts als ein laues Lüftchen im Angriff. FCH-Schlussmann Simon Krause fand angesichts der wenigen Schüsschen auf sein Tor kaum Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen. Einzig beim Solo von Patrick Vögele (25.) war Krause ernsthaft gefordert.
Ganz anders sah es auf der gegenüber liegenden Seite des Spielfelds aus. Francesco Mellina zielte nur knapp vorbei und nach einem Ballverlust von Niklas Eckert leitete Thomas Wehrle einen viel versprechenden Angriff ein. Doch Simon Lauber scheiterte an Namensvetter Simon Eckert im Bucher Kasten. Axel Peterhans hatte nach 27 Minuten ebenfalls das 1:0 auf dem Fuß, zielte aber vorbei. Besser machte es hingegen Fabio Kech, der aus 15 Metern flach zum 1:0 (35.) traf.
Kein Wunder, dass es zur Pause beim SV Buch lauter wurde: „Ich habe den Jungs klar gemacht, dass wir so nicht weitermachen. Wir durften froh sein, das die Gäste nicht ein, zwei Tore mehr erzielt hatten“, schimpfte Hägele und verwies auf die stattliche Kulisse: „Hier sitzen Leute, die Geld für dieses Spiel bezahlen und wir liefern nicht.“
Nach dem Wechsel schwoll aber auch dem Anhang des FC Hochrhein der Kamm: „Es gibt einen Eckball, der eigentlich ein Abstoß gewesen wäre. Der Unparteiische hätte wenigstens mal nachfragen können“, monierte Philip Brandl, denn aus dieser Ecke entwickelte sich jene Szene, die zum Foulelfmeter führte: „Der Elfer war korrekt, aber eben die Ecke nicht.“ Moritz Hackenberger nutzte die Möglichkeit zum Ausgleich.
Sicherheit gab dieser Treffer den Hausherren aber nicht. Prompt kam es auch im Bucher Strafraum zu einer heiklen Szene, die in einem Foulelfmeter endete. Simon Lauber traf zur neuerlichen Führung.
In der Folge wechselte Michael Hägele drei Mal aus, brachte Florian Amann, Michael Berger und Mario Hoppe ins Spiel. Zudem schickte er Denys Martini in die Offensive. Damit wurde das Spiel des SV Buch einen Tick besser, die Aktionen bekamen etwas mehr Dynamik.
Prompt gelang der Ausgleich zum 2:2 (70.) durch Denys Martini und zwei Minuten vor Spielende machte „Joker“ Mario Hoppe auf erneute Vorarbeit von Manuel Berger einen absolut glücklichen Sieg perfekt. „Das war deutliches Abseits, aber er wollte wohl nichts für uns pfeifen“, war Philip Brandl endgültig bedient: „Nach zwei deutlichen Pleiten und vor der schweren Partie gegen den FC Wittlingen waren wir so nah dran am ersten Sieg. Diese Niederlage ist richtig bitter, vor allem angesichts unserer Chancen vor der ersten Hälfte. Gerade in so einer Phase fehlt uns ein Philipp Jedlicka, der noch auf Reisen ist, ungemein.“
SV Buch – FC Hochrhein 3:2 (0:1). – Tore: 0:1 (35.) Kech; 1:1 (49./FE) Hackenberger; 1:2 (60./FE) Lauber; 2:2 (70.) Martini; 3:2 (87.) Hoppe. – SR: Dominik Wehrle (Friedenweiler). – Z.: 230.
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