Fußball-Bezirksliga: – Es war schon eine abenteuerliche Gesichte, die Ankunft von „Fabs“ in seiner neuen Heimat Jestetten. Der See-Otter, der den SV Jestetten künftig bei seinen Heimspielen begleitet und den Mannschaften Glück bringen soll, stammt nämlich nicht aus dem Gewann „See“, in dem seit vielen Jahren die Sportanlage des nunmehr 100 Jahre alten Vereins zu finden ist. Letztlich ist das neue Maskottchen ein Sachse, besser noch ein Leipziger. Dort nämlich lebt der Schöpfer des mannshohen Plüschtieres, Chris Schlag.
Anfang Dezember machte sich Daniel „Steini“ Steinsiek, Pate des tierischen Vereinsmitgliedes, gemeinsam mit Vereins-Sponsor Oliver Hamm von docoliday per Flugzeug auf den Weg in den Osten, um Fabs in den Landkreis Waldshut zu holen. Fabs heißt übrigens Fabs, weil sich das Organisations-Team um Roland Fischer, das sich seit nahezu vier Jahren um die Jubiläumsfeierlichkeiten kümmert, der Gründer des damals noch als FC Jestetten ins Leben gerufenen Vereins erinnerten: „Wir haben den Namen aus den Initialen von Ferdinand, August und Benny Sigg geschaffen“, erzählt Daniel Steinsiek, den man im Zipfel nur als „Steini“ kennt.
Beim SV Jestetten ist Steini seit über 20 Jahren aktiv. „Ich habe schon so gut wie alle Ämter einmal besetzt“, zählt er auf: „Zweiter Vorsitzender, Beisitzer, Schiedsrichterbetreuer, Stadion- und Pressesprecher.“ Und nun also auch noch Pate eines See-Otters.
Als Co-Pilot neben Oliver Hamm in dessen Flugzeug – einer Cirrus SR 22 – wurde die Reise nach Leipzig angetreten. Dort nahmen sie bei Stefanie Czapla und Chris Schlag den fertigen „Fabs“ in den Arm und traten schon bald die Heimreise an. Allein schon „Fabs“ durch Sicherheitskontrolle und Röntgen-Gerät am Flughafen Halle/Leipzig zu bekommen, war eine Aktion. Doch es sollte noch besser werden.
Verflog die Zeit in den Lüften noch wie im Fluge, wurde das Wetter je mehr sich die Maschine dem Zielort Donaueschingen näherte, schlechter. Weil sich Wind, Schnee und Eis ankündigten, plante das Trio – Docoliday, Steini und Fabs bereits ab Stuttgart Alternativen zur Landung in Donaueschingen. Ein Anruf über Satellitentelefon im Tower bestätigte schlechtes Wetter, tiefe Wolken bei schlechter Sicht und Regen auf der Baar.
Dennoch wagte der Pilot die Landung. „Im Instrumenten-Anflug ging es runter von 14000 Fuß bei minus 20 Grad, auf 6000 Fuß in Schnee und Eis“, erinnert sich Steini an die dramatischen Minuten: „Immer in Kontakt mit Zürich Approach bekamen wir schließlich die Freigabe zur Landung. Erst über den Baggerseen von Donaueschingen in ca. 200 Meter Höhe hatten wir Sicht auf die Lichter der Landebahn.“ Keine Sekunde zu früh, denn sonst hätte die Cirrus durchstarten müssen. „Bei Regen und glatter Landebahn wurde der Flug erfolgreich abgeschlossen“, beschreibt Daniel Steinsiek die spannende Ankunft von Fabs.
Mittlerweile hat sich der sächsische See-Otter in Südbaden bestens eingelebt, hüpfte derart wild bei der Präsentation im Rahmen der Jubiläums-Gala über die Bühne, dass sich Conferencier Martin von Barabü ernsthaft Sorgen machte und nachfragte: „Ist der auf Speed, oder immer so?“
Nun, wenn man als Maskottchen die Ehre hat, einem Bezirksligisten zur Seite stehen zu dürfen, dann ist die Aufregung doch nachzuvollziehen: „Ich denke, wir sind der erste und einzige Verein in der Region und in dieser Spielklasse, die so ein tolles Maskottchen hat“, strahlt Steini und stupst seinem neuen Kumpel Fabs herzhaft in die Seite.
