Es ist keine Überraschung, dass bei David Duvnjak ausgerechnet im Derby der Knoten endlich geplatzt ist. Der bislang glücklose Torjäger des VfB Waldshut bescherte seiner Elf mit seinem Treffer den Erfolg im städtischen Duell und sorgte dafür, dass seinem Trainer ein großer Stein vom Herzen rollte: „Hätten wir nicht gewonnen, wären wir erstmal weg vom Fenster gewesen“, atmete Danijel Kovacevic tief durch.
Duvnjak mag Derbys, hat er doch vor zwei Jahren beim 4:0 nicht nur doppelt getroffen, sondern auch per Fallrückzieher das „SÜDKURIER-Tor des Jahres 2019“ erzielt. Zum 7:0 im Rückspiel steuerte er gar drei Treffer bei. Beim 3:1 vor Jahresfrist fehlte er wegen eines Kreuzbandrisses. Nun ist er wieder da, vollendete ein gelungenes Zuspiel von Joel Dakouri zum Tor des Tages.
Fußball-Bezirksliga
Dass es dem VfB Waldshut zum vierten Derbysieg in Folge reichen könnte, war nicht absehbar. Nach dem Stotterstart mit drei Niederlagen schien der FC Tiengen 08 wieder an der Reihe zu sein – vor allem nach dem zuletzt überzeugenden 5:0 gegen den FC Hochrhein. Doch nicht nur Trainer Erkan Kanli vermisste die Dynamik: „Wir haben uns schwer getan, ins Spiel zu kommen. Unser Spiel war zu passiv“, deutete er an, dass in seiner Elf der Respekt wohl doch groß gewesen sein muss.
Dazu gesellte sich eine unerklärliche Abschlussschwäche: „Wir hatten durchaus Möglichkeiten, um sogar mit einer Führung in die Pause gehen zu können“, monierte Kanli und attestierte seinen Stürmern, dass deren Verhalten vor dem Tor „fast schon untypisch war.“ Verloren habe der FC Tiengen 08 das Derby somit eher in der ersten Spielhälfte.
Danijel Kovacevic sah das naturgemäß anders: „Wir müssen schon im ersten Abschnitt alles klar machen“, betonte der Trainer des VfB Waldshut, dass der Sieg absolut verdient gewesen sei. Unterm Strich sei das Duell durchaus fair verlaufen, wenn er auch viel „Zerfahrenes“ nach dem Wechsel sah – und zwei Platzverweise.
Zunächst räumte Tiengens Urtan Aliaj nach seinem zweiten Gelb-würdigen Foul das Feld. Kurze Zeit später musste auch Stjepan Kovacevic vom VfB Waldshut das Terrain verlassen. „Er wird gefoult, aber der Schiri pfeift nicht“, schüttelt Danijel Kovacevic den Kopf: „Dann geht er halt auf den Gegenspieler los.“
Erkan Kanli bestätigte das Foul von Emir Muratovic, war aber von der Reaktion überrascht: „Der springt ihm an die Gurgel, würgt ihn.“ Somit zückte Riccardo Lombardo „Rot“ – und jeweils „Gelb“ für die beiden Trainer, die aufs Spielfeld stürmten.
Der somit teuer bezahlte Sieg war für Danijel Kovacevic „nicht mehr wert, als jeder andere Erfolg – Derby hin oder her.“ Letztlich gelte es nun für die Mannschaft, das in einer Woche bei der U23 des FV Lörrach-Brombach zu bestätigen: „Sonst bringt das alles nichts.“
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