Fußball-Bezirksliga: – Kurz musste Felix Müller schlucken, doch dann gab er sich kämpferisch: „Natürlich haben wir schwer wiegende Abgänge und einen knappen Kader. Aber von einem Himmelfahrtskommando zu sprechen, wäre vermessen. Ich habe Vertrauen in die Mannschaft, schließlich kenne ich die Jungs seit vielen Jahren. Wir rücken zusammen auf dem Nägeleberg und werden alles dafür tun, um auch 2023/24 in der Bezirksliga zu spielen.“

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Die Aufgabe vor der der mit 28 Jahren jüngste Bezirksliga-Trainer steht, ist sicher nicht die einfachste im Feld der 16 Clubs. Aber ins Bockshorn lässt sich Felix Müller, der seit frühester Jugend bei den Rot-Weißen als Spieler und Trainer aktiv ist, nicht jagen: „Zum großen Vorteil könnte es werden, dass wir eine verschworene Gemeinschaft hier oben auf dem Nägeleberg bilden. Spieler und Trainer kennen sich seit Jahren – auch die Neuen sind keine Fremden.“

Premiere bei den Aktiven: Mit seinen 28 Jahren ist Felix Müller vom FC Rot-Weiß Weilheim der jüngste Bezirksliga-Trainer in der ...
Premiere bei den Aktiven: Mit seinen 28 Jahren ist Felix Müller vom FC Rot-Weiß Weilheim der jüngste Bezirksliga-Trainer in der kommenden Saison. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Zwei aus dem eigenen Nachwuchs – Julian Emmerich und Jonas Hilpert – haben in der vergangenen Saison schon rein geschnuppert. Lukas Zumkeller kehrt von der SG Höchenschwand/Häusern zurück: „Er hat längere Zeit pausiert, hat wieder Lust auf Fußball und war als Jugendspieler schon hier“, so Müller, der sich zudem freut, dass auch Magnus Gantert wieder zurück ist: „Zuletzt hat er beim SV Schapbach gespielt, weil er im Nordschwarzwald studiert hat. Bald tritt er in Bonndorf eine Ausbildungsstelle an und wird wieder für uns spielen.“

Der Blick auf den Kader

Davon, dass die vier Neuen die Abgänge ersetzen können, redet Müller aber wohlweislich nicht. „Natürlich fehlen uns 40 Tore und unser langjähriger Kapitän. Das müssen wir im Kollektiv kompensieren“, weiß er, welche Lücken die Stürmer Benjamin Streuff und Luis Schanz, die zurück zum SV Eggingen gingen, sowie Abwehrchef Patrick Merz (FC Erzingen) hinterlassen: „Ich kann keinem der drei Spieler verdenken, dass er diesen Schritt geht – so sehr uns alle drei fehlen.“

Riesenlücke: Benjamin Streuff (links) und Louis Schanz (Mitte) erzielten 36 Tore in der vergangenen Saison für den FC RW Weilheim. ...
Riesenlücke: Benjamin Streuff (links) und Louis Schanz (Mitte) erzielten 36 Tore in der vergangenen Saison für den FC RW Weilheim. Gemeinsam mit dem zuletzt pausierenden Tobias Dörflinger kehrten sie zum B-Kreisligisten SV Eggingen zurück. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Mit dem knappen Kader gelte es, in einer qualitativ starken Bezirksliga zu bestehen: „Ich sehe zwei Blöcke: Fünf, sechs Clubs, die vorn mitmischen und einen großen Rest“, so Müller, für den der VfR Bad Bellingen erster Titelfavorit ist. Eine starke Saison prophezeit er auch Nachbar FC Tiengen 08, die „jetzt auf ihre Jugend setzen, was mir persönlich sehr gut gefällt.“ Aber auch den VfB Waldshut mit hochwertigen Zugängen, hat Müller auf der Rechnung.

Abschied: Der langjährige Kapitän Patrick Merz (vorn, gegen Michael Flad vom TuS Efringen-Kirchen) wird nach seinem Wechsel zum FC ...
Abschied: Der langjährige Kapitän Patrick Merz (vorn, gegen Michael Flad vom TuS Efringen-Kirchen) wird nach seinem Wechsel zum FC Erzingen beim FC RW Weilheim schmerzlich vermisst. | Bild: Neithard Schleier

Das Weilheimer Eigengewächs, unterstützt von Torwarttrainer Gerd Gampp und dem nicht regelmäßig zur Verfügung stehenden Co-Trainer Oliver Neff, sieht seine erste Saison als Aktivtrainer vor allem als „Übergangsjahr“. Im nächsten Sommer erwartet er einen Schwung aus dem bisher von ihm trainierten Nachwuchs: „2023 rücken zahlreiche Talente auf. Denen wollen und müssen wir eine Alternative bieten.“

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Müller setzt auf die „12“

Allein deshalb steht für Müller die „12“ im Fokus: „Wir wollen Rang zwölf – nicht mehr und nicht weniger. Dann bleiben wir oben.“ Zudem setzt er auf dem Nägeleberg auf den „zwölften Mann“: „Mit unserer fast nur aus Einheimischen gebildeten Mannschaft wollen wir künftig wieder mit den Zuschauern jene Atmosphäre schaffen, die uns einst so stark gemacht hat“, baut er auf die Fans: „Wir wollen die einzige Elf sein, die legal mit zwölf Akteuren spielt“, verliert der 28-Jährige seinen Humor nicht und schiebt nochmal nach: „Himmelfahrtskommando – von wegen!“