Julian Bächle (SG Mettingen/Krenkingen): „Wir sind schon die ganze Saison heiß aufs Derby. Jetzt haben wir lang genug drauf ...
Julian Bächle (SG Mettingen/Krenkingen): „Wir sind schon die ganze Saison heiß aufs Derby. Jetzt haben wir lang genug drauf gewartet.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Fußball-Bezirksliga: – Das Warten hat – sofern Politik oder Verbände dem Fußball über Nacht nicht noch die vorzeitige Winterpause bescheren – ein Ende: „Wir sind schon die ganze Saison heiß aufs Derby. Jetzt haben wir lang genug drauf gewartet“, freut sich Julian Bächle von der SG Mettingen/Krenkingen diebisch auf den „showdown“, morgen beim FC Schlüchttal. Genau 903 Tage liegt das letzte Aufeinandertreffen der beiden Bezirksligisten aus Ühlingen-Birkendorf zurück – und jenes Spiel am 8. Juni 2019 bestritten beide Teams noch als A-Kreisligisten.

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Das Spiel ist Julian Bächle noch präsent: „Derbys sind was Spezielles, das vergisst man nicht“, lacht der 22-Jährige: „Die haben uns damals am Hasenwald mit 3:2 besiegt.“ So schön der Platz in Riedern liege, so schwer sei er zu bespielen. Allein deshalb freut er sich, dass das erste Bezirksliga-Derby beim FC Schlüchttal in Ühlingen angesetzt ist: „Dort hat zumindest keine der beiden Mannschaften einen Nachteil.“

Julian Bächle scheitert mit Foulelfmeter Video: Scheibengruber, Matthias

Dass seine SG Mettingen/Krenkingen als Favorit ins Duell zwischen den Kickern von der Steina und jenen von der Schlücht geht, weist der offensiv orientierte Mittelfeldspieler zurück: „Wenn der Schiri anpfeift, gelten eigene Gesetze. Das ist Derby – und nicht Dritter gegen Fünfzehnter. Die Tabelle hat in so einem Spiel keinerlei Bedeutung.“ Bächle bürgt fast dafür, dass „wir alles raus hauen. Und die Schlüchttaler natürlich auch.“ Allen voran sein Mittelstürmer, der 2020 über den Berg gewechselt ist: „Ich wünsche Marius Thoma, dass er fit ist, denn für ihn wird es ein ganz besonderes Spiel sein.“

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Was nach erbitterter Rivalität zwischen den Tälern klingt, sei bei weitem nicht so: „Wir kennen uns alle seit vielen Jahren“, so Bächle: „Die meisten Spieler haben gemeinsam in der Jugend bei der SG Steina-Schlüchttal gespielt. Natürlich will jeder das Derby gewinnen. Aber wenn die Partie vorbei ist, dann würden wir gemeinsam ein Bier trinken – was aktuell wegen der Corona-Pandemie etwas umständlicher ist.“

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Das sei damals nach der 2:3-Pleite noch etwas anders gewesen: „Natürlich haben wir uns geärgert und warten seither auf die Revanche“, gibt Bächle zu: „Und dass sie schon ein Jahr vor uns den Aufstieg geschafft haben, hat uns auch gewurmt.“ Aber das bedeute nicht, dass dem FC Schlüchttal der Aufstieg nicht gegönnt wurde: „Während der Relegationsspiele haben ihnen die Daumen gedrückt und einige Spieler von uns sind damals sogar mit nach Lörrach zum Spiel beim TuS Stetten gefahren.“

Julian Bächle trifft gegen FC Zell Video: Tommy Buschle

Nun also steht das erste Derby in der Bezirksliga an. Sollte Schiedsrichter Nico Martorana dann übrigens auf den Elfmeterpunkt zeigen, tritt Julian Bächle nicht wieder an: „Moritz Erne ist Elfmeterschütze Nummer 1 und er ist ja wieder dabei“, lacht der angehende Technische Produktionsdesigner aus Untermettingen: „Ich hatte gegen den FC Zell echt ein gutes Gefühl. Und da der Gefoulte (Samuel Gantert, die Red.) nicht schießen soll, habe ich mir den Ball geschnappt.“ Dass er – wie sein Cousin Daniel Bächle beim 9:2 gegen Bosporus FC Friedlingen – den Pfosten traf, ließ sich aber verschmerzen: „Wir haben ja trotzdem mit 3:2 gewonnen.“

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Auch Daniel Bächles Ansage, dass er „dafür sorgen werden, dass am Montag keiner zur Arbeit geht“, wenn ihm im Derby das Siegtor gelingt, lässt Julian Bächle kalt: „Durchaus möglich, dass Daniel so ein Ding aus dem Fuß zaubert.“ Ein „blauer“ Montag wäre dann sicher kein Thema: „Wenn das wirklich klappt, kann ich spontan frei machen.“