Fußball-Bezirksliga: – Das Zittern geht weiter beim SV Herten. Einzig die Niederlagen der Konkurrenz im Tabellenkeller verhinderten ein Abrutschen auf einen Abstiegsplatz. Erstmals nach fünf Spielen ohne Niederlage ging das Team von Arben Gashi wieder als Verlierer vom Feld und geht mit drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze und einer relativ guten Tordifferenz in die letzten beiden Spiele: „Wir haben es noch in der Hand“, so Gashi, dessen Nachfolger in Bülent Güzel gefunden wurde.

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Das 3:4 beim FC Wittlingen stieß dem scheidenden Coach richtig sauer auf. Zunächst, weil der SV Herten vom Gastgeber im Vorfeld nicht vom Platzwechsel informiert worden sei: „Wir kommen her und sehen mit großer Überraschung, dass der Rasenplatz nicht gestreut worden war“, ärgerte sich Gashi darüber, dass kurzfristig auf Kunstrasen gespielt wurde. Das zweite Ärgernis aus seiner Sicht war der 23. Mann: „Eigentlich sage ich nichts über den Schiedsrichter. Aber heute gab es Entscheidungen, die teils sehr fragwürdig waren.“

Umzug auf Kunstrasen sorgt für Ärger

Ganz entspannt gab ihm Fabio Muto in beiden Fällen sogar recht: „Ich mag eigentlich auch lieber auf Rasen spielen. Aber wir hatten das Spielfeld gelocht und gesandet – und auf Regen gehofft, weil es unsere mobile Bewässerung nicht schaffte, den Sand einzuspülen.“ Der Regen blieb aus, also wurde kurzfristig auf den Kunstrasen umgezogen, um die Sanierung nicht zu gefährden. Immerhin, so Muto, sei ein mittlerer vierstelliger Betrag investiert worden.

Fußball-Bezirksliga in Zahlen

In die Klage über den Unparteiischen stimmte Muto zwar nicht ein, deutete aber an, dass er den Unmut beim Gegner verstehen könne. Schließlich seien auch auf Seiten des Gastgebers hin und wider Zweifel an den Entscheidungen aufgekommen – nicht zuletzt beim Strafstoß, der dem SV Herten das 3:3 durch Marco Romano ermöglicht hat: „Das Handspiel ist Arian Palatini unterlaufen, aber im Strafraum war es nicht.“

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Fabio Muto schnürte erneut die Schuhe, lief aber mangels genügend Alternativen sogar in der Start-Elf auf den Platz. Auf der Ersatzbank saßen neben Alexander Herbst und dem bislang noch gar nicht eingesetzten Driton Suljevic nur Benjamin Kübler und Christian Bürgelin aus der „Dritten“ für den „Fall der Fälle“. Herbst kam noch vor der Pause für Muto, löste in „Wechselminute 72“ Arjenit Gashi ab. Auf der gegenüber liegenden Seite hatte Arben Gashi gleich drei Spieler vom Platz geholt: „Wir stellten auf 3 – 4 – 3, um vielleicht doch noch den Ausgleich zu erzwingen.“

Muto sammelt „fast“ Assistpunkte

Muto machte seine Sache ganz ordentlich: „Fast hätte ich zwei Tore vorgelegt“, schmunzelte er: „Einmal spiele ich quer auf Arjanit Gashi. Das wäre eine Tausendprozentige gewesen, hätte ich besser abgespielt. Das zweite Zuspiel zu Benedict Schneider war besser, das Tor muss er eigentlich machen“, urteilte Muto, war aber froh um das Comeback des aus privaten Gründen pausierenden Wittlinger Urgesteins: „Wenn Bene in der Start-Elf steht, dann verlieren wir nicht.“

Wieder da: Benedict Schneider pausiert aus privaten Gründen, versprach aber auszuhelfen, wenn nötig. Beim 4:3 gegen den SV Herten war er ...
Wieder da: Benedict Schneider pausiert aus privaten Gründen, versprach aber auszuhelfen, wenn nötig. Beim 4:3 gegen den SV Herten war er wieder dabei: „Wenn Bene in der Start-Elf steht, verliert den FC Wittlingen nicht“, freute sich Trainer Fabio Muto. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Das Unterfangen ist gelungen, denn mit dem Sieg sicherte der FC Wittlingen den fünften Tabellenplatz und beendete augenscheinlich seine negativ angehauchte Phase: „Die letzten Wochen seit Ostern waren wie verhext. Aber heute haben wir eine wesentlich bessere Mannschaftsleistung als zuletzt auf den Platz gebracht“, war er fast zufrieden. Fast, weil neben dem Handelfmeter die beiden ersten Gegentore aus Eckbällen resultierten – und entsprechend schlecht verteidigt wurden.

Nach 15 Minuten steht es 2:0

Mit diesen Kopfballtreffern durch Ciro Di Feo und Sascha Strazzeri, der auch schon in Wittlingen spielte, kam der SV Herten zurück ins Spiel. Moritz und Max Keller hatten den Gast kalt erwischt, trafen in der ersten Viertelstunde zum 2:0: „Da haben wir es ihnen auch zu einfach gemacht“, so Arben Gashi, der nach dem Ausgleich zahlreiche gute Chancen registrierte und vergeblich einen Strafstoß forderte: „Jens Murawski wird klar gefoult.“

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Moritz Keller macht den 4:3-Sieg perfekt Video: Daniel Sütterlin

Murawski war es denn auch, der den am Ende entscheidenden vierten Wittlinger Treffer verursacht hatte, als er Felix Eckenstein im Strafraum stoppte. Dass Schiedsrichter Dominik Schätzle dieses mal auf den Punkt zeigte, war für Gashi sogar nachvollziehbar: „Den kann er durchaus geben.“ Moritz Keller, der mit seinem Bruder Max in der nächsten Saison beim FC Hauingen spielt, verwandelte humorlos gegen Gianluca Iadarola und seinem 21. Saisontreffer.

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