Fußball-Bezirksliga Drüber reden möchten sie – noch – nicht. Aber nach dem 1:0-Sieg gegen die SG FC Wehr/Brennet zählt der SV Buch wieder zum illustren Kreis der Titelkandidaten. Abwehrspieler Pascal Tröndle, der sich in seinem ersten Jahr prächtig in den Abwehrverbund eingefügt hat, sieht nach dem verdienten Sieg zwar noch immer einen „großen“ Abstand: „Aber wir schauen, was noch geht.“ Das Fernglas, um das Spitzentrio zu sehen, kann der SV Buch – immerhin „nur“ auf Platz sieben über den Winter gekommen – vorerst wieder weglegen.
Samuel Seitz war es, der die zweite längere Siegesserie der SG FC Wehr/Brennet mit einem blitzsauberen Freistoß beendete. „Solche Standards üben wir“, freute sich Trainer Daniel Pietzke über den bereits achten Saisontreffer des wirbeligen Mittelfeldspieler, der sich langsam aber sicher zum Kunstschützen gemausert hat: „Ich habe meine Jungs vor diesen Freistößen gewarnt. Es wollte mir keiner glauben“, so Trainer Urs Keser, für den die Niederlage zwar ärgerlich, aber kein Rückschlag war.
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Den Verdacht, dass der „Knaller“ gegen den FC Zell am Karsamstag, um 16 Uhr, und das am Ostermontag, 15 Uhr, anstehende Pokal-Viertelfinale beim FC Wittlingen in den Köpfen spukte, wischte Keser mit einem strengen Blick und einem Hinweis auf den kleinen Platz in Schachen weg: „Wir wissen unsere Situation durchaus realistisch einzuschätzen. Noch ist alles für uns drin.“

Das Tor des Tages verdienten sich die Gastgeber mit einer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt. Spielte sich das Geschehen der ersten 45 Minuten weitgehend zwischen den Strafräumen ab, kam der SV Buch deutlich mutiger aus der Pause. Keine Minute war gespielt, als sich Brooklyn Lehmann links durchsetzte, vielversprechend nach innen zog. Allerdings verzichtete er auf den Abschluss, legte für André Holzapfel auf, der – sichtlich überrascht von der Chance – den Ball übers Tor von Timo Kaiser bugsierte.
Plötzlich war deutlich mehr Leben im Spiel. Jan Körner scheiterte in der 51. Minute gleich zwei Mal und auf der gegenüber liegenden Seite bot sich dem eingewechselten Johannes Baumgartner urplötzlich die Chance zur Führung, als ihm SVB-Schlussmann Jannik Strittmatter eine scharfe Flanke auf den Fuß abwehrte.

Baumgartner war nach einer guten halben Stunde für Fabian Schmidt ins Spiel gekommen. Der Kapitän musste nach einem Zusammenprall mit einem Brummschädel vom Platz, war sichtlich benommen und hofft nun, bis Ostern wieder fit zu sein.
Die entscheidende Szene verdeutlichte, dass die SG FC Wehr/Brennet nicht in der Form des vergangenen Sonntags war, als der FC Wittlingen mit 3:1 besiegt wurde. Brooklyn Lehmann war Luca Hierschbiel entwischt, tanzte Alexander Rebis kurz vor dem Strafraum aus und wurde von Valentino Colella eher zufällig als absichtlich auf den rechten Fuß getreten. Für Riccardo Lombardo gab es keine Zweifel – Freistoß und „Gelb“.
Hatte Samuel Seitz bei einem Freistoß vor der Pause noch keinerlei Gefahr für Timo Kaiser ausgeübt, machte er dieses Mal allerdings ernst. Mit einem feinen Schlenzer über die Mauer verbaute er die Kugel unhaltbar im Knick – 1:0.
Der SG FC Wehr/Brennet blieben zwar noch 23 Minuten, um den Ausgleich zu erzwingen. Aber genau das Zwingende fehlte den Aktionen. Möglichkeiten zum 1:1 hätte es durchaus gegeben, wären sie mit dem nötigen Druck heraus gespielt worden. Gegen die stabile Bucher Defensive gab es aber kein Durchkommen mehr.
Es fehlten nach zuletzt fünf gewonnenen Rückrunden-Spielen nicht nur die Ideen des ausgewechselten Fabian Schmidt. Auch die Urlauber Patrick Keller und Jan Steininger wurden schmerzlich vermisst. Das Trio ist gegen den FC Zell wieder dabei. Fehlen wird indessen Andreas Gergert, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat und auf Geh-Hilfen gestützt zum Spiel gekommen war.

Beim SV Buch wurde indessen ordentlich gefeiert, denn der Sieg war die erwünschte Reaktion auf die Ansprache von Daniel Pietzke: „Bei uns hat es in dieser Woche ordentlich gerauscht, denn mit den letzten beiden Spielen war ich nicht zufrieden“, hat er die jüngsten Auftritte gegen die Kellerkinder nicht vergessen. Wurde vor Wochenfrist beim VfB Waldshut noch glücklich mit 3:2 gewonnen, gab es beim ersten Auftritt in Schachen – der Platz in Buch bekommt einen Kunstrasenbelag – gar ein 0:1 gegen den FC Hochrhein.
Eine vermeidbare Niederlage, die erst einmal verhindert hat, dass der SV Buch schon jetzt in der Spitzengruppe mitmischt. Allerdings sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass sich die Wege der Bucher mit dem FC Wittlingen, am 17. Mai im Kandertal, und dem FC Zell, zwei Wochen später am 31. Mai in Schachen, auch noch kreuzen. „Mal sehen, was noch möglich ist“, hatte es Pascal Tröndle auf den Punkt gebracht.
Wohl wissend, dass der im Winter gekommene Torjäger Benedikt Illmann in absehbarer Zeit fit ist, Tim Birkenheier und Jannik Hackenberger wieder dabei sind, Pascal Störk mehr und mehr zu alter Stärke findet und Manuel Berger auch wieder zurück kommt. Dann dürften die Zeiten, in denen Routiniers wie die 39-jährigen Thorsten Gerspach und Denys Martini auf der Bank sitzen, wieder vorbei sein.
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