Fußball-Bezirksliga: - Sechs Wochen nach dem Abbruch des Spiels beim SV Buch gegen den TuS Stetten ist noch kein Urteil gesprochen, aber es kommt weitere Bewegung in die Sache. Wie Stephan Zäh, Leiter der Kontrollstelle des Südbadischen Fußballverbands (SBFV) auf Nachfrage des SÜDKURIER bestätigt, sei für die kommende Woche eine mündliche Anhörung anberaumt: „Wir machen uns die Klärung des Vorgangs nicht leicht“, betont der Jurist aus Freiburg: „Mehr kann und möchte ich zu dem laufenden Verfahren nicht sagen.“
Bei der Anhörung sollen sämtliche Personen zu Wort kommen, die in irgendeiner Weise beteiligt seien und zur Aufklärung beitragen können. Das wären in erster Linie die von den Vereinen benannten Zeugen – also mehrere Spieler und beide Trainer – , die offiziellen Vertreter der Vereine, ein Sportrichter des Fußballbezirks Hochrhein und selbstredend auch der Unparteiische.
Rudelbildung nach Platzverweis
Dem werfen Spieler des TuS Stetten vor, ihren Mitspieler Muhamadou Krubally „rassistisch beleidigt“ zu haben. Krubally war nach einem Zweikampf mit „Rot“ vom Platz gestellt worden, was eine Rudelbildung ausgelöst hatte. Dabei seien jene fraglichen Worte gefallen, die das Team des TuS Stetten dazu veranlasst haben, den Platz zu verlassen und die Fortsetzung des Spiels, in dem sie mit 2:1 in Führung lagen, in der 75. Minute zu verweigern. Diese Reaktion der Mannschaft, so TuS-Trainer Sascha Müller seinerzeit im Gespräch mit unserer Zeitung, sei auch vor dem Hintergrund des rassistischen Vorfalls gegenüber Krubally im Spiel beim TuS Binzen, wenige Wochen zuvor, zu beurteilen gewesen. Krubally bekam für den Platzverweis eine vier wöchige Sperre, die mittlerweile abgesessen ist.
„Wollen Sachverhalt aufklären“
Um die Punkte aus dem Spiel beim SV Buch, gehe es seinem Verein überhaupt nicht, so Franco Viteritti, Sportchef des TuS Stetten, auf Nachfrage gegenüber unserer Zeitung: „Wir beugen uns, was das Spiel angeht, jeder Entscheidung – Spielwertung oder Wiederholung. Uns ist wichtig, dass es ein korrektes Urteil gibt.“ Es könne aber nicht sein, dass die komplette Schuld am Spielabbruch nur dem TuS Stetten übertragen werde. Allein deshalb ist er froh, um die mündliche Verhandlung: „Es geht nicht darum, schnellstmöglich eine Entscheidung herbei zu führen, sondern darum, den Sachverhalt aufzuklären und beizutragen, dass sich derartige Dinge nicht mehr wiederholen.“
Am Vorwurf der rassistischen Beleidigung durch den Schiedsrichter halte der TuS Stetten fest: „Es wäre viel gewonnen, wenn eine Einsicht entsteht und um Entschuldigung gebeten wird“, appelliert Viteritti: „Wir sind doch alle Menschen und dass in so einer Situation vielleicht mal ein falsches Wort heraus rutscht, kann das doch passieren.“ Erfolge eine entsprechende Erklärung, sei auch durchaus möglich, dass Krubally die zwischenzeitlich angestrengte Strafanzeige gegen den Unparteiischen wieder zurück ziehen werde.