Fußball-Bezirksliga: – Nach vorn schauen und nicht nach hinten! Das ist das Motto von Stefan Hilpüsch. Der 33-Jährige spielt seit bald 20 Jahren für den TuS Efringen-Kirchen, hat aber nicht nur als Spieler eine Verantwortung übernommen, sondern arbeitet seit 2019 auch als Sportlicher Leiter im Vorstand des Clubs aus dem Rebland.
In diesen Tagen, kurz vor Ende der Saison, steht Hilpüsch vor den schwersten Momenten seiner beiden Dekaden im Club: „Wir müssen damit rechnen, dass es eine Etage nach unten geht.“ Während es in der Vorrunde noch ganz gut ausgesehen hat für die Elf aus dem „Hölzele“, ging es seit Ende der Winterpause gnadenlos bergab.
Mit einem 5:2 gegen den FC Erzingen gestaltete der Tabellenneunte Ende Februar das Nachholspiel noch siegreich. Seither fuhr die Mannschaft nur noch einen Sieg – 6:2 gegen den SV Blau-Weiß Murg – ein, und zwei Remis. Die Partie gegen den Neuling war für beide Clubs die Wende. Während die Murger seither 25 Punkte in neun Spielen holten, steht beim TuS Efringen-Kirchen nur noch das 3:3 gegen die SG FC Wehr/Brennet.

Wo die Ursachen für die Misere liegen, ergründen Mannschaft, Vorstand und Trainer Werner Gottschling nicht erst seit dem 1:6 vom Pfingstsonntag bei der SG Mettingen/Krenkingen: „Wir haben vieles versucht und an vielen Rädchen gedreht. Aber nichts hat funktioniert“, gibt Stefan Hilpüsch offen eine Ratlosigkeit zu: „Es fehlt halt dem einen oder anderen die Einstellung. Die Mannschaft ist nicht mehr so intakt, wie auch schon. Die Zeiten, in denen sich der TuS auszeichnete, dass einer für den anderen noch den Schritt mehr macht, sind aktuell leider vorbei.“ Nun gelte es, nach den Strohhalmen zu greifen, die sich durch eventuell verminderten Abstieg aus der Landesliga oder durch den Aufstieg des Hochrhein-Vizemeisters vielleicht noch bieten.
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Abschied von Weggefährten Flad und Bürgin
Trotzdem lässt sich Hilpüsch, der als Jugendspieler beim FV Lörrach und SV Weil spielte, nicht unterkriegen: „Nicht zweigleisig zu planen, wäre vermessen“, betont der Sportchef vor dem Derby gegen den FC Wittlingen: „Es ist unser letztes Heimspiel. Wir verabschieden meine langjährigen Weggefährten Michael Flad und Jochen Bürgin. Es wird ein besonderes Spiel für alle.“
Allein deshalb wünscht er sich nochmal allen Rückhalt der TuS-Familie: „Wir werden alles geben, um es vielleicht doch noch zu schaffen“, verspricht er: „Auch wenn wir es nicht mehr in der eigenen Hand haben.“ Es steht ein Umbruch an, unabhängig in welcher Liga das passieren wird: „Wir werden kritisch analysieren und versuchen auf die neue Saison eine perfekte Lösung finden.“
Weit entspannter waren für Stefan Hilpüsch die Bezirksliga-Querpässe, die ihm Matthias Scheibengruber zuspielte. Der Fußball hat für ihn einen großen Stellenwert – und das soll noch lang so bleiben: „Der Fußball hat mir persönlich viel gegeben. Ich hoffe, das noch lange Zeit genießen zu können.“ Wer die „coolste Socke“ im Verein ist, hatte er schnell parat: „Das ist eindeutig Simon Diodene. Er ist mir ein wichtiger Ansprechpartner und lebt gewisse Werte, die ihm sehr wichtig sind. Simon ist mir ein ganz toller Freund.“
Einig ist sich Hilpüsch, der sich zu gern ans legendäre Pokalfinale 2018 in Bergalingen gegen den SV Jestetten erinnert, übrigens mit Pius Blatter vom FC Schlüchttal, was die Halbzeitpause angeht. Während sie Blatter am liebsten abschaffen würde, würden Stefan Hilpüsch „fünf Minuten reichen. Die Pause ist zu lang und nervt. Kurz was trinken und dann weiter machen.“