Fußball-Bezirksliga: – Geht`s noch verrückter? Ein irres Fußballspiel erlebten die Zuschauer zwischen dem SV Buch und TuS Binzen. Neun Tore, drei Platzverweise, ein Foulelfmeter und der Siegtreffer für die Hausherren durch ein Traumtor von Dawid Armanowski in der Nachspielzeit aus 35 Metern. „Nach fünf Minuten habe ich zunächst gedacht, ich bin im falschen Film“, sagte der Bucher Trainer Daniel Pietzke nach 90 von beiden Mannschaften intensiv geführten Minuten.

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„Es war sicherlich ein glücklicher Sieg von uns. Aber so ist nun einmal der Fußball.“ Wer an diesem Tag nur zehn Minuten zu spät in Buch auftauchte, hatte schon einiges verpasst. Darunter fünf Treffer, eine gelb-rote Karte für Gästespieler Thomas Fritsch – und einen Strafstoß. Die Gäste legten los wie die Feuerwehr. Nils Mayer mit seinem zehnten Saisontreffer zum 0:1 (2.) und Jörg Hupfer nach fünf Minuten zum 0:2 legten früh los. Beide Male war Felix Busse der Vorbereiter.

Fußball-Bezirksliga in Zahlen

Brooklyn Lehmann traf zum 1:2 (5.) und Busse legte nun nicht vor, sondern nach, traf zum 1:3 (7.). Schließlich gab es Gelb-Rot (9.) für Fritsch nach einem Foul im Strafraum an Lehmann, was gleichzeitig einen Strafstoß nach sich zog. Armanowski ließ sich diese Möglichkeit nicht nehmen, verkürzte nach zehn Minuten auf 2:3. Und dann passierte das Unbegreifliche. Es dauerte sagenhaft lange 17 Minuten, bis der nächste Treffer fiel.

Armanowskis Kopfball (27.) schlug unhaltbar im Gehäuse von Torhüter Dominik Lüchinger zum Ausgleich ein. Aber die verrückte erste Hälfte war noch nicht beendet. Mayer köpft eine Glaser-Ecke ans Aluminium (40.), ehe Lehmann mit seinem zweiten Treffer die Binzener Abwehr austanzte und zum 4:3 ins leere Tor einschob.

Schließlich hatte der TuS Binzen noch vor dem Seitenwechsel zweimal die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich. Zunächst traf Busse den Ball nicht richtig, dann lenkte Torhüter Jannik Strittmatter einen Kopfball von Jörg Hupfer an die Latte. Erst dann pfiff Schiedsrichter Ralf Brombacher zum Pausentee.

„Zusammengewürfelte Bucher Mannschaft“

Zeit zum Durchschnaufen war angesagt. Dass der SV Buch dem Gast derart Paroli bot, war vor dem Anpfiff nicht zu erwarten. Kurzfristig vor der Partie hatten sich Pascal Störk und Nick Meinzer krank abgemeldet. „Es war eine zusammengewürfelte Mannschaft, die ich auf dem Platz hatte“, sagte Pietzke. Deshalb musste er noch Spieler aus der zweiten Mannschaft anfordern.

TuS Binzen spielt 21 Minuten mit neun Mann

Trotz Unterzahl hielt der Gast die Partie weiter mehr als offen. Das 4:4 (53.) durch Mayer war der verdiente Lohn für die Gäste, die ab der 69. Minute nur noch zu neunt auf dem Platz standen. Patrice Glaser sah innerhalb von vier Minuten zweimal die gelbe Karte.

Dann war es Strittmatter, der einen weiteren Rückstand des eingewechselten Hannes Brenneisen in der 75. Minute überragend rettete. Schließlich erwischte es mit Johannes Lauber auch noch einen Bucher Akteur, der vorzeitig zum Duschen geschickt wurde (88.). Und als alles mit einem Remis rechnete, kam der große Auftritt von Dawid Armanowski. Pietzke war angetan von seinem Routinier: „Dawid ist als Kapitän vorangegangen, einfach überragend.“

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