Fußball-Bezirksliga: – Trainer Danijel Kovacevic grinste übers ganze Gesicht: „Ist das nicht ein Luxus, wenn man so wechseln kann?“, ließ er allerdings offen, wieviel Prozent Ironie hinter dieser Frage stand. Zu oft hatte er in dieser Saison mit seinem kleinen Kader gehadert. Und auch beim SV Buch war die Auswahl nicht so groß, dass es zum Schwelgen reicht. Schließlich waren die meisten Reservisten irgendwie angeschlagen.
Dass er aber „angeschlagen“ immer noch brandgefährlich ist, stellte Torjäger Nexhdet Gusturanaj kurz vor Schluss der qualitativ übersichtlichen Partie unter Beweis. Als sich im Strafraum die Wege des Routiniers und des Youngsters Gianluca Delfino kreuzten, konnte und wollte sich der 33-Jährige nicht dem Duell entziehen. Delfino fiel rein, Gusturanaj fiel hin – und Schiedsrichter Marco Brendle blieb nichts anderes übrig, als auf den Punkt zu zeigen. Gusturanaj, zuletzt in Wehr ohne Zielwasser, traf trocken zum 1:0-Sieg.
Fünf mögliche Gegner in der Relegation
Ein Sieg, der dem VfB Waldshut die Tür zu den Relegationsspielen weit aufgestoßen hat. Mit fünf Punkten Distanz auf die SG Mettingen/Krenkingen geht es nun in die letzten zwei Spiele – zu Hause gegen den TuS Binzen und abschließend beim FC Wittlingen.
Wer in der greifbaren Relegation der mögliche Gegner wird, ist weiterhin offen. In der Bezirksliga Freiburg balgen sich hinter Meister SV Mundingen fünf Clubs um den begehrten Platz. Hinter dem FC Emmendingen und dem FC Bad Krozingen rechnen sich auch der SC Reute, die Spvgg. Gundelfingen/Wildtal und die SG Simonswald/Obersimonswald noch Chancen aus.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
So weit will Danijel Kovaceivc noch gar nicht schauen: „Wichtig ist, dass der Kader bis dahin fit ist und wir von weiteren Verletzungen verschont bleiben.“ Weniger Sorge bereitet ihm der Teamgeist: „Wir haben es nicht nur im Pokal, sondern auch heute wieder bewiesen, dass die Mentalität stimmt.“
Diese Mentalität war es letztlich, die das Bollwerk knackte. Chancen gab es genug, auch wenn dieser in der Qualität nicht so zwingend waren, wie die handverlesenen Möglichkeiten der Gastgeber. Die hatten sich angesichts der angespannten Personallage auf das Wesentliche konzentriert und verlegten sich in erster Linie auf die Defensive.
Hatte Cihan Ceylan im Waldshuter vor der Pause nur die eine oder andere Flanke abzufangen, stand ihm nach dem Wechsel das Glück zur Seite.
Zunächst beim Volleyschuss (50.), mit dem Dawid Armanowski – nach Flanke von Jonas Albiez – die Stabilität des Pfostens testete. Nach dem Freistoß (71.) von Samuel Seitz strich Armanowskis Kopfball nur knapp über die Querlatte.
Beim Versuch, den späten Gegentreffer noch auszugleichen, flog Pascal Störk nur hauchdünn unter der Freistoßflanke (89.) von Mario Winkler durch.
In der zweiten Nachspielminute flanke Albiez erneut von rechts. Saverio Vella stand frei vor dem Kasten, traf den Ball aber nicht richtig.
Wie sehr ihn die – vermeidbare – Niederlage wurmte, konnte Trainer Daniel Pietzke kaum verbergen: „Sie schlagen letztlich nur lange Bälle und haben keine echte Torchance“, zuckte er mit den Schultern.
Seiner Elf könne er keinen Vorwurf machen: „Wir bringen nach der Pause drei A-Junioren, mehr ist im Moment nicht drin. Aber diese jungen Spieler sind das Pfund, mit dem der SV Buch in Zukunft wuchern kann“, merkte er stolz an: „Unterm Strich hatten wir heute fünf Jungs unter 20 Jahren im Kader.“
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