Yannik Schäfer ist sicher, dass Neuling SV Waldhaus nicht nach jedem Punktgewinn ausflippen wird
Bezirksliga-Interview der Woche: Der 24-jährige Torjäger betont nach dem 4:0-Auftaktsieg im Derby gegen den VfB Waldshut den Anteil seines Vaters Thomas am Erfolg der Brauerei-Elf
Demütig bleiben: Yannik Schäfer (Mitte) ist davon überzeugt, dass beim Aufsteiger SV Waldhaus keiner abhebt, nur weil der Auftakt gegen den VfB Waldshut mit 4:0 gewonnen wurde.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Yannik, war es schon hell, als Sie nach dem 4:0 gegen den VfB Waldshut nach Hause kamen?
Von wegen. Natürlich wurde der erste Bezirksliga-Sieg seit 33 Jahren gebührend gefeiert. Ganz so spät wurde es gar nicht. Wir haben nichts übertrieben.
Das ist nicht die Frage. Es waren am Ende auch nur Punkte gegen den Abstieg. Wir sind stolz, in der Liga zu sein. Doch wir bleiben demütig und flippen nicht nach jedem Punktgewinn aus.
Yannik Schäfer trifft gegen VfB Waldshut zum 2:0Video: Monika Scheibengruber
Wie war die Stimmung vor dem Spiel?
Es war eine gewisse Nervosität zu spüren. In der Kabine war es etwas ruhiger als noch vergangenes Jahr. Abgesehen von Yannic Rüd, der mit dem SV Jestetten schon Bezirksliga gespielt hat, war es ja für alle eine Premiere.
Yannik Schäfer (24) lebt im Weilheimer Ortsteil Brunnadern. Beim SV Waldhaus spielt er seit frühester Jugend. In der Spielgemeinschaft mit umliegenden Vereinen feierte er zwei Bezirkspokal-Siege. Sein bis dahin größter Erfolg war als A-Junior der Aufstieg in die Verbandsliga. Im Juni feierte er mit seinem SV Waldhaus die Rückkehr in die Bezirksliga nach 33 Jahren.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Wie war es, ausgerechnet mit dem Derby gegen den VfB Waldshut zu starten?
Ich fand es gut. Zum Start gleich gegen den Nachbarn aus der „Großstadt“. Es war nicht einfach, weil wir nicht wussten, was uns erwartet. Das wird uns sicher öfter passieren. Frühestens nach fünf Spielen wissen wir, wo wir stehen.
Yannik Schäfer trifft gegen VfB Waldshut zum 4:0Video: Monika Scheibengruber
Wird die Mannschaft die Erwartungen des Umfelds erfüllen können?
Welche Erwartungen? In erster Linie sind Verein und Fans stolz und glücklich, dass wir nach 33 Jahren oben sind. Man spürt seit dem Aufstieg, dass die Stimmung noch besser geworden ist.
Torjäger Yannik Schäfer im InterviewVideo: Scheibengruber, Matthias
Was macht den SV Waldhaus aus?
Wir haben eine über Jahre gewachsene Mannschaft mit festem Stamm aus Eigengewächsen. Zwar kamen auch Spieler aus den Nachbarvereinen. Die passen aber perfekt ins familiäre Gefüge. Wer meint, hier Geld verdienen zu können oder oder mit Freibier versorgt zu werden, ist Fehl am Platz.
Yannik Schäfer trifft gegen FC HochrheinVideo: Jan Zipfel
Bis Ihr Vater Thomas vor zwei Jahren zum FC Geißlingen ging, trainierte er Sie und Ihren Bruder Lukas. Wie war das?
Unser Vater hat uns nicht anders behandelt, als die Mitspieler. Das war wichtig und gut. Spannend war es in der vorigen Saison vor den Spielen gegen den FC Geißlingen. Es wurde in den Tagen vor dem Spiel zu Hause schon etwas weniger über Fußball geredet, um bloß keine Geheimnisse zu verraten.
Sieben Fragen an Yannik SchäferVideo: Gregor Huber
Wie geht‘s ihm damit, dass der Aufstieg erst nach seinem Abschied gelang?
Erstens ist unser Vater nicht weg, sondern stets auf dem Platz, wenn er Zeit hat. Zweitens legte er über die Jahre als Trainer die Basis für den Erfolg. Er kann zurecht ebenso stolz auf das Team sein, wie unser Trainer Oliver Baumgartner.