Fußball, Bezirksliga: Was für ein Wochenende für die Offensivreihen. In den neun Spielen über das Oster-Wochenende gab es 53 Tore zu sehen, im Schnitt 5,88 Treffer pro Spiel. Den größten Anteil daran hatten die Mannschaften des VfB Villingen und der SG Kirchen-Hausen, die sich mit einem 6:6-Unentschieden trennten. Jeweils neun Tore gab es in Bräunlingen und Marbach. Unterdessen hat Spitzenreiter SV Aasen seinen Vorsprung auf den ersten Verfolger auf acht Punkte ausgebaut.

Marbach/Rietheim nun erster Verfolger vom SV Aasen

Die SG Marbach/Rietheim hat mit dem 5:4 Erfolg gegen Tannheim den zweiten Tabellenplatz erobert, der nach Ende der Punktspiele zu den zwei Aufstiegsspielen gegen den Vizemeister der Bezirksliga Bodensee berechtigt. „Uns ärgern die vielen Gegentreffer, zumal unsere Defensivarbeit in der Vorrunde sehr gut war. Wir mussten nach 26 Minuten unseren Abwehrchef Julian Körber verletzt auswechseln, was auch ein Grund für die Gegentreffer war“, sagt SG-Spielausschussvorsitzender Michael Fischer. Er lobte indes auch Tannheim. „Bevor wir 3:0 führen, kann es auch 0:2 stehen. Tannheim hat es gut gemacht.“ Fischer sieht durch Rang zwei keinen zusätzlichen Druck. „Es sind noch 24 Punkte zu verteilen. Schon unser nächstes Spiel in Furtwangen wird zeigen, wohin die Reise geht.“

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Hälfte zwei als Mutmacher für die kommenden Spiele

Vier Tore auswärts reichten dem FC Tannheim nicht, um zumindest einen Zähler aus Marbach zu entführen. „Es gab in der ersten Halbzeit zwei Schlüsselphasen. Zunächst lassen wir zwei Top-Chancen aus und dann kassieren wir binnen sechs Minuten drei Tore“, analysiert Trainer Enrique Blanco. Seine Elf habe nach dem 0:3 Rückstand jedoch gezeigt, dass sie auch gegen Gegner mit deutlich anderen Ambitionen mithalten könne. „Wir müssen die Spielkultur der zweiten Halbzeit mit in die kommenden Begegnungen nehmen. Gelingt uns das, werden wir Spiele gewinnen“, ergänzt Blanco. Aktuell steht seine Elf auf dem drittletzten Tabellenplatz und hat am kommenden Spieltag mit der Heimpartie gegen Schlusslicht Bräunlingen eine wegweisende Begegnung vor der Brust.

Löffingen will erneut eine Siegesserie starten

Nach sechs Siegen in Folge musste sich der FC Löffingen beim Spitzenreiter Aasen mit 0:1 geschlagen geben. „So tragisch und dramatisch in der Schlussminute zu verlieren tut weh. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt und waren nicht schlechter als der Tabellenführer“, resümiert Trainer Tobias Urban, der auch den Schiedsrichter lobt, mit Ausnahme der Szene beim Gegentreffer. „Keiner auf und neben dem Platz hat gesehen, ob der Ball auf oder hinter der Linie war. Der Unparteiische hat den Treffer auf Verdacht gegeben. Offenbar hat sich der Schiedsrichter vom Jubel der Gastgeber leiten lassen. So in der Schlussminute zu entscheiden, ist grenzwertig, doch wir müssen es hinnehmen“, fügt Urban an. Er ist sehr stolz, wie sich seine Mannschaft präsentierte und mit viel Selbstvertrauen spielte. Nun wollen die Löffinger eine neue Erfolgsserie starten und der Beginn soll am kommenden Samstag gegen den SV Hölzlebruck gelingen, den Urban zuletzt selbst einige Jahre trainiert hatte.

Zwölf Tore am Ostermontag

Rekordverdächtig war am Montag das 6:6 zwischen dem VfB Villingen und Kirchen-Hausen. „Ich habe in meiner langen Laufbahn schon nahezu alles erlebt, aber so ein Spiel noch nicht. Wir liegen nach 50 Minuten mit 1:5 hinten und schaffen den Ausgleich. Das sind die Spiele, die du nie vergisst“, sagt VfB-Spielertrainer Adem Sari. Seine Elf hatte bereits am Samstag mit dem 2:1-Erfolg gegen Tennenbronn aufhorchen lassen und kassierte gegen Kirchen-Hausen einen 0:4-Pausenrückstand. „Ich habe die Jungs in der Halbzeit an ihrer Ehre gepackt. Diese Aufholjagd ist wertvoller als der Punkt und lässt uns stärker werden. Wäre das Spiel länger gegangen, hätten wir noch gewonnen“, ist sich Sari sicher. Der Schiedsrichter packte drei Nachspielminuten drauf, was Sari nicht ganz nachvollziehen kann. „Bei acht Toren in einer Halbzeit und einigen Spielwechseln sind nur drei Minuten nicht zu verstehen.“

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Ernüchternde Stimmung in Kirchen-Hausen

Viel hatte sich die SG Kirchen-Hausen für die zwei Spiele am Osterwochenende gegen die beiden Villinger Vereine DJK und VfB vorgenommen, doch der eine Punkt vom Spiel beim VfB ist ernüchternd, zumal es zuvor gegen die DJK eine 1:3-Heimniederlage setzte. Beim VfB verspielte die SG eine 4:0-Halbzeitführung. Später stand es zwischenzeitlich 1:5. „Die Ausbeute ist im Kampf um den Ligaerhalt deutlich zu wenig. Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein solches Spiel wie beim VfB gespielt zu haben. Derart klare Führungen darfst du einfach nicht aus der Hand geben. Nach den ersten Treffern des VfB waren wir verunsichert und haben beste Chancen ausgelassen“, resümiert SG-Spielertrainer Berkay Cakici. Der Rückstand zum drittletzten Tabellenplatz beträgt fünf Punkte.

Aufholjagd in Hälfte zwei

Torreich verlief auch die Partie in Bräunlingen, in der sich die SG Dauchingen/Weilersbach nach einem 1:3-Rückstand mit 6:3 Toren durchsetzte. „Wir haben in der ersten Halbzeit drei Geschenke an Bräunlingen verteilt. Ich bin in der Pause ruhig geblieben und habe nur ein schnelles Anschlusstor gefordert. Die Rote Karte gegen uns hat uns zusätzlich motiviert. Mit dem 2:3-Anschlusstreffer waren wir richtig im Spiel“, bilanziert SG-Trainer Roman Neumann die aufregenden 90 Minuten. Seine Elf steht nun bei 33 Punkten im Mittelfeld der Tabelle. „Uns fehlt die Konstanz in den Leistungen, um höhere Ziele anzupeilen. Wir leisten uns zu viele Schwankungen“, fügt Neumann an.

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