Herr Buccelli, können Sie sich denken, warum wir Sie für das Interview der Woche ausgewählt haben?
Nein, sagen Sie es mir.
Zum Beispiel, weil Sie am Wochenende ihre Saisontore 17 bis 19 erzielt haben.
Das stimmt. Ich hätte jedoch gerne auf einen Treffer verzichtet, wenn wir stattdessen gegen Möhringen drei und nicht nur einen Punkt mitgenommen hätten.
Aus der Antwort lässt sich heraushören, dass Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind?
Wir haben nach 45 Minuten mit 2:1 geführt und wollten drei Punkte. Nach dem 2:3-Rückstand und dem späten Ausgleich sollten wir mit der Punkteteilung zufrieden sein. Immerhin ist Möhringen ein Spitzenteam der Liga.
Sie haben in der Saison 19 von 43 Hochemminger Toren erzielt. Die Quote von 44 Prozent ist beeindruckend.
Ich werde gut von meinen Mitspielern in Szene gesetzt. Ansonsten gilt: Lieber einen Treffer weniger und einen Punkt mehr.
Ist diese außergewöhnliche Abschlussqualität angeboren oder das Ergebnis harter Arbeit?
Beides. Als Stürmer brauchst du Selbstvertrauen, und dieses steigert sich mit jedem Erfolgserlebnis. Außerdem brauchst du das Quäntchen Glück. Es kann auch andersherum gehen. Es gibt viele Torjäger, bei denen die Minuten der Erfolglosigkeit gezählt werden.
Ist die Torjäger-Krone in der Bezirksliga ein Ziel von Ihnen?
Mein Ziel ist der Klassenerhalt mit dem FC Hochemmingen.
Wer holt dann die Torjäger-Krone?
Ich würde mir schon wünschen, wenn da der Name Buccelli steht und als Zusatz der Klassenerhalt.
Ihr unmittelbarer Konkurrent Maximilian Bell traf am Sonntag gegen Ihr Team zweimal, Sie aber dreimal. Sehen Sie sich jetzt im Vorteil?
Die Torjägerliste ist wie die Tabelle eine Momentaufnahme.
Bei Ihrer Abschlussqualität muss Ihr Briefkasten voll mit Angeboten sein?
Ich habe fußballerisch ein gutes Netzwerk erstellt. Natürlich gibt es Angebote. Dazu kann ich aktuell ganz deutlich sagen: Ich fühle mich in Hochemmingen sehr wohl.
Mit 25 Jahren sind Sie Spielertrainer. Geht es in dieser Konstellation auch in die kommende Saison?
Ich kann es mir gut vorstellen. Ich bin noch zu jung, um mich ganz auf die Trainerbank zu setzen. Dazu liebe ich den Fußball zu sehr. Was später passiert, wird die Zukunft zeigen.
Sie haben mehrfach den Klassenerhalt als primäres Ziel angesprochen. Gegen Möhringen saßen nur zwei Feldspieler auf der Wechselbank. Könnte die dünne Spielerdecke zum Nachteil werden?
Natürlich hätte sich gern ein, zwei Alternativen mehr auf der Bank. Wir denken jedoch auch an unsere zweite Mannschaft, wenngleich die erste Priorität hat. Wenn die aktuell verletzten Spieler zurückkehren, haben wir diese Alternativen.
Kommenden Samstag geht es für den FC Hochemmingen zum FC Schonach. Wie viele Tore nehmen Sie sich vor?
Ich nehme mir vor, dass wir dort punkten. Im besten Fall dreifach.