Der Dreikampf an der Spitze nahm den erwarteten Verlauf. „Ich habe den Verein dahin gebracht, wo er hingehört“, durfte daher Christian Jeske, der Spielertrainer des FC Singen 04, nach dem 3:1-Sieg beim Schlusslicht FC Schonach feststellen ehe es ans Feiern ging.
Schon nach zwölf Minuten schien alles nach Plan zu verlaufen, der Tabellenführer führte beim Schlusslicht mit 2:0, den zweiten Matchball zu Titel und Aufstieg wollten die Hohentwieler nicht vergeben. Lediglich kurz kam in der zweiten Hälfte nochmals ein wenig Spannung auf, als den Gasgebern der Anschlusstreffer gelang, doch schon fünf Minuten später sorge Spielführer Sven Körner mit dem 3:1 für die Vorentscheidung.
Und wie Jeske passend feststellte, ist der Traditionsclub jetzt wieder da, wo er mit Blick auf die Vereinsgeschichte hingehört, in die Verbandsliga – „mindestens“, werden dabei einige aus dem näheren Umfeld des einstigen deutschen Amateurmeisters denken.
Der letzte Aufstieg im Jahr 2017 bedeutete ein lediglich einjähriges Gastspiel. Diesmal, so scheint es, ist die Strategie etwas nachhaltiger angelegt. Und mit Christian Jeske hat der Traditionsclub aus den Hegau einen Spielertrainer, der bei allen höherklassigen Clubs der Region wie etwa dem FC 08 Villingen, dem SC Pfullendorf oder dem 1. FC Rielasingen-Arlen Erfahrungen sammeln durfte, aber eben ein tief verwurzelter Singener ist.
Spannung im Kampf um Platz zwei
Spannender als das Rennen um den Titel war beim Saisonfinale der Kampf um Platz zwei und damit um die Teilnahme an der Aufstiegsrunde. Während F.A.L. in Furtwangen im Lauf der ersten Hälfte zurücklag, führte der FC Überlingen in Denkingen.
„Es war das erwartet schwere Spiel, auch, weil wir in der ersten Hälfte nicht abrufen konnten, was wir können!“, fasst F.A.L.-Trainer Florian Stemmer die erste Hälfte des Spiels samt Rückstand und Roter Karte zusammen, um dann fast ins Schwärmen zu kommen: „Dann aber muss man die Mannschaft einfach loben. Was die zu zehnt in der zweiten Hälfte heruntergerissen und das Spiel gedreht hat, das war Wahnsinn!“
Und jetzt muss seine Elf erneut „nachsitzen“ – im letzten Jahr wegen des Einzugs in das Pokalhalbfinale, das coronabedingt erst sehr spät stattfand, und nun eben in der Aufstiegsrunde gegen den FSV Rheinfelden und FV RW Elchesheim. „Alles, was jetzt kommt, ist Zugabe und wir werden das Beste daraus machen!“, hält Stemmer die Motivation hoch, doch er betont auch: „Wenn es nicht reicht, dann können wir trotzdem stolz sein auf diese Saison.“
Stolz ist man auch beim FC Überlingen auf das Erreichte, obwohl man in diesem Fall keineswegs von einem „lachenden Dritten“ reden kann. „Es war fast der zu erwartende Verlauf. Wir haben zwar 2:0 geführt, aber nie die Ruhe gefunden. Und Denkingen hat auch nie nachgelassen!“, lässt FCÜ-Trainer Michael Krause das letzte Saisonspiel Revue passieren.
Nach der Überlinger 2:0-Pausenführung gab es dann aber eine zweite Hälfte, die es mit sieben Toren in sich hatte, sodass Krause feststellen durfte: „Die Zuschauer haben ein Spektakel geboten bekommen!“ Und mit Blick auf die gesamte Runde und den undankbaren dritten Rang betont der Trainerroutinier: „Wir haben für unsere Möglichkeiten ein tolles Ergebnis erzielt!“
Dies kann man aber auf alle drei Spitzenteams und ihre Coaches übertragen, denn sowohl Jeske, als auch Krause und Stemmer – alle drei übernahmen ihr Amt, als die Teams in Abstiegsnot waren. Nun haben sie für ein Saisonfinale gesorgt, das in der Landesliga selten so spannend war.