Fußball-Landesliga: Der FC Furtwangen wurde für Spitzenreiter FC Singen zum „Party-Crasher“. Durch das 3:3 der Bregtäler im Hegau wurde die Titelentscheidung vertagt. Bitter kann die Saison für den FC Löffingen enden, der am letzten Spieltag spielfrei ist und damit den fünftletzten Tabellenplatz nicht mehr verbessern kann.
Als bester der sieben Schwarzwälder Vereine wird der FC Neustadt die Saison abschließen. Nach dem 2:1-Heimsieg gegen den FC Bad Dürrheim haben die Hochschwarzwälder bereits 61 Punkte. „Wir hatten in der ersten Halbzeit 20 bis 25 Minuten, in denen wir keine Kontrolle über das Spiel bekommen haben. In der Phase kassieren wir den 0:1-Rückstand. In Halbzeit zwei haben wir die Partie jedoch dominiert“, resümiert FCN-Trainer Ranil Weerakkody.
Das Spiel in Neustadt verloren, aber das Minimalziel Klassenerhalt geschafft. Der FC Bad Dürrheim darf für eine weitere Saison in der Landesliga planen. „Wir haben aus dieser Saison viele Lehren gezogen. Wir müssen uns in der Breite verstärken und werden damit auch sofort beginnen“, kündigt Trainer Enrique Blanco an. In Neustadt saßen vier Spieler aus dem Kader der zweiten Mannschaft auf der Bank. „So lässt sich auf Dauer nicht arbeiten“, ergänzt Blanco. In Neustadt sah er „30 richtig gute Minuten meiner Elf zu Beginn des Spiels“. Die Führung spiegelt die Aussage wider. Dann folgte ein laut Blanco katastrophaler Fehler, der zum Ausgleich führte.
Der FC Löffingen muss nach der 1:2-Niederlage bei der SG Dettingen hoffen, dass der Vizemeister der Staffel in den Aufstiegsspielen zur Verbandsliga erfolgreich ist. Ansonsten geht es für Löffingen eine Etage tiefer. „Ich gehe nicht davon aus, dass der Vizemeister unserer Liga aufsteigt. Es tut brutal weh, denn der Gang in die Bezirksliga wäre für uns ganz bitter. Wir haben in Dettingen erneut ein gutes Spiel gemacht, treffen aber das Tor nicht. Wir waren die bessere Mannschaft“, resümiert FCL-Trainer Jörg Klausmann.
Nach dem 1:2-Rückstand schoss Löffingen ein Tor, das jedoch nicht zählte. „Erst gab es der Schiedsrichter, dann nahm er es uns wieder weg. Unser Spieler war drei Meter von einer Abseitsstellung entfernt. Das ist frustrierend, zumal es zuvor, als Marco Kopp umgerannt wurde, einen Elfmeter für uns nicht gab“, schimpft Klausmann. Nicht nachvollziehbar ist es für den Trainer Klausmann, warum bis zu fünf Teams absteigen müssen. „Nach den Corona-Spielzeiten die Liga gleich wieder auf 16 Mannschaften zu reduzieren, erschließt sich mir nicht. Da fehlt mir jegliches Fingerspitzengefühl. Eine weitere Saison mit 17 Mannschaften in der Landesliga wäre für keinen Verein eine Schwierigkeit gewesen.“
Nur zu gerne hätte sich der FV Marbach mit einem Heimsieg von den eigenen Fans verabschiedet, doch im Derby musste sich Marbach den Gutmadingern mit 1:2 geschlagen geben. „Wir mussten sechs Spieler aus der Kreisliga-Elf einbauen und haben uns vor diesem Hintergrund ganz gut verkauft. Gutmadingen hatte im letzten Drittel der Begegnung klare konditionelle Vorteile, aber unsere Spieler sind erhobenen Hauptes vom Platz gegangen“, bilanziert Marbachs Spielausschussvorsitzender Michael Fischer. Die Mannschaft wird in der kommenden Saison nahezu unverändert zusammen bleiben. Fischer will drei, vier Zugänge gewinnen und dann mit den Spielern des SV Rietheim in der neuen SG Marbach/Rietheim wieder angreifen. Letztes Ziel in der Landesliga wird es nun sein, am Samstag beim SC Gottmadingen die Null auf auswärtigen Plätzen zu tilgen.
Für Steffen Breinlinger, Trainer des FC Gutmadingen, meint zur Partie in Marbach: „Wir haben auch nach dem zwischenzeitlichen Rückstand immer an uns geglaubt.“ Breinlinger will nun auch das letzte Spiel gegen Stockach gewinnen: „Wir können aus einer schlechten Rückrunde noch eine mittelmäßige machen. Außerdem möchte ich noch Platz acht und damit die Qualifikation für den südbadischen Pokal schaffen.“
Für das große Ausrufezeichen am Pfingstmontag sorgte der FC Furtwangen in Singen. Die Gastgeber hatten die Meisterfeier schon fest eingeplant, doch die Bregtäler versalzten den Hegauern die Suppe. „Singen wird es am letzten Spieltag dennoch schaffen. Wir haben dort ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Trotz der zwischenzeitlichen 3:2-Führung durfte niemand von uns drei Punkte erwarten. Vor allem hat mich der Charakter der Mannschaft gefreut. Sie hat alles gegeben“, analysiert Thomas Losch, sportlicher Leiter bei den Bregtälern. Entscheidend für die jüngsten Leistungen ist für Losch ein Mann: Interimstrainer Jakob Prezer. „Er hat trotz aller personellen Sorgen die Spieler bei Laune gehalten und sie motiviert. Dieses Spiel hat einmal mehr gezeigt, dass wir in der Liga durchaus bestehen können“, so Losch. Am letzten Spieltag empfängt der Absteiger den Tabellenzweiten F.A.L. Losch: „Wir werden ähnlich engagiert auftreten, und vielleicht geling es uns erneut, einen der Großen der Liga zu ärgern.“
Nach der 2:4-Niederlage des FC Schonach beim FV Walbertsweiler-Rengetsweiler steht fest, dass die Schwarzwälder die Saison ohne Auswärtssieg beenden werden. Allein drei Punkteteilungen stehen von den Auswärtsreisen auf der Habenseite. „Da unsere Innenverteidiger fehlten, mussten wir ohne unser Herzstück antreten. Natürlich hatte der Gegner mehr Spielanteile, doch wir haben uns ordentlich verkauft“, bilanziert Spielertrainer Coskun Öztürk die 90 Minuten. Nun freuen sich die Schonacher auf den letzten Heimauftritt gegen Spitzenreiter FC Singen. Öztürk: „Einen schöneren Abschluss vor einer sicherlich großen Kulisse kann es nicht geben.“
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